Die Balkaren - Bergtataren aus der Steppe

Die Balkaren

Die Balkaren leben im Zentralgebiet des Kaukasus in Südrussland. Sie sind den Turkvölkern unter den Kaukasusvölkern zuzurechnen. Im Laufe der Zeit glichen sich die Balkaren den kaukasischen Nachbarn kulturell stark an, blieben aber trotzdem ihrer türkischen Sprache treu.

Im 13. Jh. wurde das Gebiet der Balkaren erstmals von den Mongolen Dschingis Khans überrannt. Die Balkaren kämpften auf Seiten des georgischen Königs, zu dessen Reich sie gehörten. Sie schlossen sich nun den turko-mongolischen Horden Dschingis Khans an. Doch die Mongolen spielten die Balkaren gegen die übrigen Völker aus und hinterließen bei ihrem Abzug ein Land im blutigen Bürgerkrieg.
Ab dem 16. Jahrhundert gehörten die Balkaren zum Osmanischen Reich. Im Jahre 1878 wurde das Siedlungsgebiet der Balkaren in Folge der Persisch-Russischen Grenzverträge endgültig Russland einverleibt. Die Russen fassten alle turko-tatarischen Volksstämme des Kaukasus unter der Bezeichnung „Berg-Tataren“ oder auch „Berg-Türken“ zusammen.

1942/43 meldeten sich zahlreiche Balkaren zur Deutschen Wehrmacht und wurden dort mit anderen türkischen Volksstämmen zur Freiwilligen-Division „Turkestan“ zusammengefasst. Ein Teil von ihnen wurde auch der Waffen-SS als deren osttürkischer Waffen-Verband zugeteilt. Grund genug für die Russen, diese Volksgruppe ab 1944 innerhalb von wenigen Stunden nach Zentralasien zu verschleppen.
1957 durften die Balkaren in ihre alten Siedlungsgebiete zurückkehren und wurden 1967 den Volksgruppen der damaligen UdSSR gleichgestellt. 1991 wurde dann die autonome Republik Kabardino-Balkarien ausgerufen.

Heute gibt es rund 85.000 Balkaren und 170.000 Karatschaier. Die islamisch geprägte Teilrepublik Kabardino-Balkarien im Nordkaukasus zählt zu den ärmsten Gebieten der Russischen Föderation. Weit verbreitete Arbeitslosigkeit und religiöser Fanatismus bilden ein explosives Gemisch. Im Vergleich zu den Nachbarrepubliken Tschetschenien, Nordossetien, Inguschetien und Dagestan galt Kabardino-Balkarien bisher als relativ stabile Region. Das Land ist mit rund 12.000 Quadratkilometern ein wenig kleiner als Schleswig-Holstein.

Das Gebiet wird seit Generationen von Konflikten zwischen der Bevölkerungsmehrheit der kaukasischen Kabardiner und der Minderheit der Balkaren geprägt.

Als Kernzelle des jüngsten Terror-Konfliktes gilt die extremistische Organisation „Jarmuk“ im Siedlungsgebiet der Balkaren. Die Untergrundgruppe soll 2002 von dem später getöteten tschetschenischen Bandenführer Ruslan Gelajew gegründet worden sein. Die Kämpfer wollen das islamische Scharia-Recht im Nordkaukasus einführen. Bei den schweren Terroranschlägen in Russland in den vergangenen Jahren waren häufig auch junge Männer aus Kabardino-Balkarien in den Reihen der Terroristen zu finden.

Gebetsanliegen:
- Frieden in der ganzen Region, sowie Gottes Schutz und Segen für die kleine Gemeinde der Balkaren.
- Versöhnungsbereitschaft zwischen Russen und Kaukasusvölkern.
- Hoffnung und Licht für die Balkaren und Karatschai und die Aufarbeitung der Vergangenheit.

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Datum: 27.09.2006
Quelle: Deutsche Evangelische Allianz

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