ERF Schweiz

"Life Channel" will Lebens- und Sinnfragen aufnehmen

Die Konzession für ein deutschsprachiges Radioprogramm in der Schweiz, die der Bundesrat letzte Woche erteilt hat, ist laut dem ERF-Geschäftsführer Hanspeter Hugentobler ein "wichtiger Etappenschritt".
Hanspeter Hugentobler
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Das langfristige Ziel, christliches Radio auf UKW zu machen, wird vom ERF Schweiz weiterhin angepeilt, wie Hugentobler gegenüber Livenet sagte. Die technische Gestaltung der UKW-Frequenzlandschaft, heute ein Haupthindernis, könne sich in den nächsten Jahren ändern.

Rund um die Uhr - im Kabel und im Netz

Im Unterschied zu 1997, als die Konzession dem ERF zwei Fenster im Morgen- und Abendprogramm von Radio EVIVA gab, wurde diesmal das Medienunternehmen in Pfäffikon/ZH völlig selbständig konzessioniert - für ein christliches Spartenprogramm rund um die Uhr.

Es wird sich vorrangig an Menschen über 30 richten, die nach Orientierung suchen. Hanspeter Hugentobler sieht die Konzession als Weihnachtsgeschenk des Bundesrats an die Schweizer Bevölkerung, das dem "stark gestiegenen Bedürfnis nach Medienbeiträgen zu Lebens-, Sinn- und Glaubensfragen" entspricht.

Von Montag bis Freitag sechs Stunden live

"Life Channel" soll am 1. September 2005 im Internet und einen Monat später im Kabel auf Sendung gehen. Von Montag bis Freitag sind täglich sechs Stunden Live-Programm geplant: am Morgen von 6 bis 9 Uhr, je 30 Minuten vor und nach dem "Rendez-vous" von Radio DRS und abends ab 17 Uhr. Dies bedeutet einen Quantensprung für den ERF Schweiz, der seit 30 Jahren Radio-Programme und Beiträge produziert, aber bisher nicht live senden konnte.

Nach 20 Uhr laufen Spezialprogramme; der ERF Schweiz, der das Programm bewusst nicht auf die sonst meist umworbene Hörerschaft von 15-29 Jahren ausrichtet, wird auch Kinder und Jugendliche mit eigenen Sendungen bedienen.

Laut Hanspeter Hugentobler sollen die traditionellen halbstündigen Morgen- und Abendsendungen des deutschen ERF in Wetzlar übernommen werden; so will man in Pfäffikon die ‚Stammkundschaft' auf die neue Frequenz lotsen.

Werbung und Sponsoring - von Freiburg bis Schuls

Die Konzession erlaubt Werbung und Sponsoring; interessant ist das Kabel- und Internetradio - im Unterschied zu den Regional-Radios - vor allem für nationale Anbieter von Produkten und Dienstleistungen.

Der ERF Schweiz wird sein Marketing verstärken, um in den nächsten Monaten Kunden zu gewinnen. Über die erwartete Hörerzahl des neuen Programms kann Hugentobler noch keine Angaben machen.

Zu den rund 450'000 Franken, die die Radioredaktion derzeit kostet, werden für den Betrieb von "Life Channel" jährlich weitere 700'000 Franken budgetiert. Den Grossteil verschlingen die Personalkosten; die Radioredaktion unter Hansjörg Keller soll um 3-4 Stellen vergrössert werden.

Live-Studio

Für den Live-Betrieb braucht der ERF ein drittes Studio; um es einzurichten und die zur Verfügung stehende Bürofläche an der Witzbergstrasse noch besser auszunutzen, wird laut Hugentobler gegen eine halbe Million Franken investiert.

Das laufende Jahr hofft man in Pfäffikon, nach einem Rückstand aufs Spendenbudget von 300'000 Franken im Herbst, noch in den schwarzen Zahlen abzuschliessen. Wie das Fernsehprogramm "Fenster zum Sonntag" auf SF2 muss auch "Life Channel" - jedenfalls zu Beginn - grossenteils durch Spenden finanziert werden.

Weiterer Artikel:
http://www.livenet.ch/www/index.php/D/article/196/20268/

www.erf.ch

Datum: 14.12.2004
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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