Der Reformator gewinnt an Anerkennung bei Katholiken
Mit einer «Luther-Dekade» (»Luther-Jahrzehnt») von 2008 bis 2017 erinnern die evangelischen Kirchen Europas an den Reformator Martin Luther (1483-1546). Das internationale Symposium der Theologischen Fakultät Freiburg (Schweiz) vom 28. bis 30. Mai mit dem Titel «Luther: Zankapfel der Konfessionen und 'Vater im Glauben'?» bettete sich in das Reformationsgedenken ein.
Hauptverantwortlich für die Durchführung des Treffens war Mariano Delgado, Professor für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte in Freiburg. Es habe sich gezeigt, dass sowohl bei den protestantischen wie katholischen Referenten eine gemeinsame Basis der Verständigung entstanden sei. Sie bringen laut Delgado sogar Verständnis für die verschiedenen Lebensformen auf, die sich in den Konfessionen entwickelt haben.
Als wichtiges Element habe sich nach drei Tagen Diskussionen herauskristallisiert, dass Luther heute auch katholisch verstanden werden könne. Delgado: «Luther kann in der katholischen Kirche ankommen. Ein Stück weit ist mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil vieles von dem, was Luther in einer polemischen Verkleidung formuliert hat, durchaus als urkatholische Lehre anerkannt worden.»
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Datum: 08.06.2015
Autor: Fritz Imhof / Georg Scherrer
Quelle: Livenet / kath.ch