«Leicht anders leben»
Im riesigen Hangar, der im Eingangsbereich des Zeltplatzes aufgebaut worden war, wurden immer mehr Papierflieger aufgehängt. Täglich wurden welche gebastelt, um am Wettbewerb teilzunehmen und ans Thema der Woche zu erinnern: «Leicht anders leben.» Ein Begrüssungs-Apéro für Teilnehmende ab 60 Jahren, Venedig auf den Spuren der Krimiautorin Donna Leon entdecken, der Spaziergang zum Leuchtturm, dazu Spiel und Sport am Strand, gemeinsame Velo- oder Busausflüge ermöglichten Gemeinschaft und Austausch. Kinder und Jugendliche besuchten ihr eigenes Programm, das sie offensichtlich sehr genossen. Beim Generationen-Spielabend traten sie dann gegen die Erwachsenen an und hatten grossen Spass dabei.
Das festlich geschmückte Gebetszelt lud ein, zur Ruhe zu kommen. Hier wurde die ganze Apostelgeschichte von Hand abgeschrieben, tauchten die jungen oder älteren Schreibenden ein ins Thema Erfüllung und Führung durch den Heiliger Geist. Hier wurde am 7. Oktober auch an den Überfall der Hamas auf israelische Kibbuze gedacht, in kleinen Gruppen für die Betroffenen gebetet und gesungen. Seelsorge, hörendes Gebet, Einzel- oder Paar-Coaching ermöglichten es, persönliche Knöpfe zu lösen oder sich neu stärken zu lassen. Eindrücklicher Höhepunkt waren die Taufen, welche Gemeinden mit ihren Leuten im Meer durchführten. Untergetaucht in der Adria – aufgestanden zum Neuanfang als Nachfolgerin oder Nachfolger Christi. Die Freude war gross!
Lebe leicht, lebe anders, lebe mutig
Auch die Referenten der Mega-Gemeindeferienwoche bezogen sich aufs Thema. «Lebe leicht, lebe anders, lebe mutig», forderten sie auf. Wie ein Papierflieger in der Luft sehr leicht wirke, so hebe ein Christ nicht ab, ohne vom Heiligen Geist erfasst zu sein. «Das alles Entscheidende im Leben eines Christen ist Gottes Gegenwart, der Heilige Geist», stellte Pastor Michael Russenberger klar. Jesus taufe mit dem Geist Gottes – dies bewirke den grossen Unterschied im Leben. Die Zuhörenden wurden immer wieder aufgefordert, umzusetzen, was sie erkannt hatten, auch wenn es kleine Schritte seien. Nach den Plenarveranstaltungen konnte ein erster sein, für sich beten oder sich segnen zu lassen.
Anders leben
Sehr eindrücklich waren die persönlichen Zeugnisse, die auf der grossen Bühne oder beim Deeptalk abends in der Bar vorgetragen wurden. Die Pastorenfrau Mirjam Morf hat sich schon jung gewünscht, einmal Ehefrau und Mutter zu werden. Heute sind sie und ihr Mann David Eltern von drei Kindern. Und ihr Leben sieht anders aus, als sie sich das erträumt hat. «Als wir vor zehn Jahren Timea erwarteten, wussten wir, dass sie nicht gesund zur Welt kommen würde.» Sie mussten sich umstellen, immer wieder auf neue Herausforderungen mit der schwer behinderten Tochter einstellen. Doch sie stellt klar: «Wir sind sehr glücklich, dass Timea zu unserer Familie gehört.» Es sei wunderschön, neben ihr zu liegen, mit ihr Fingerspiele zu machen oder sich einfach von ihrem Lachen anstecken zu lassen. Mirjam erklärte, sie schaue nicht ständig zurück oder weit voraus, sondern lebe im Jetzt. «Unser Leben ist anders, aber es ist gut», erklärt die engagierte Frau mit einem feinen Lächeln im Gesicht. «Wir sind versöhnt damit.»
Crash – Firma oder Glaube?
Bei einem der Deeptalks ging es um zwei Unternehmer, die mit ihrem Geschäft in Schieflage geraten sind. Sie stellten sich dem Thema: Crasht die Firma oder der Glaube? Corona hatte Stefan Fischer ausgebremst – keine Events bedeuteten für den Veranstaltungstechniker null Aufträge. Dennoch erfuhr er Gottes Durchhilfe dank der staatlichen Finanzspritze und einem zweiten Standbein. «Alle Kirchen wollten nun ihre Videoübertragung aufrüsten oder aufbauen.» Er hatte die Ausrüstung vor Ort und konnte gleich loslegen.
Dom Geisser hatte in Australien mit seiner Frau zusammen einen Blumenstrauss-Versand aufgebaut. Das Blumenpapier war ganz zart mit der Zusage bedruckt: «Du bist geliebt». Damit wollten sie Gottes Liebe bezeugen. Ihre Pläne gingen nicht auf – weil sich die Hypozinsen infolge der Pandemie vervielfacht hatten, musste er schliesslich 20 Angestellten kündigen. Das war sehr hart, gestand Dom. «Dennoch habe ich dabei Gottes Frieden gespürt». Heute lebt die fünfköpfige Familie in der Innerschweiz, und Dom folgt seiner Berufung, Kirche zu bauen. Beide Unternehmer erklärten, sie, ihre Frauen und Kinder hätten harte Zeiten durchlebt. Aber auch Gottes Durchhilfe erfahren.
Rückblick – Ausblick
Das Wetter hatte nicht durchwegs die sommerlichen Temperaturen gezeigt, die erhofft worden waren. Doch das Miteinander von Alt und Jung, sei es beim Singen, Essen oder Spielen, gefiel nicht nur einer jungen Mutter sehr. Dazu bereicherten ermutigende Begegnungen mit Menschen oder Gott viele der Teilnehmenden. Sie nahmen den Segen mit, der von Christian Seitz nach jeder Plenarveranstaltung gesprochen wurde:
Keinen Tag soll es in deinem Leben geben,
an dem du sagen musst: alles ist schwer.
Keinen Tag soll es in deinem Leben geben,
an dem du sagen musst: Es bleibt, wie es ist.
Keinen Tag soll es in deinem Leben geben,
an dem du sagen musst: Der Tod hat das letzte Wort.
Denn Jesus Christus, der auferstandene Herr, sagt dir zu:
Ich bin bei dir – ich mache deine Last leicht.
Ich schenke dir meinen Geist –
damit du anders lebst und einen Unterschied machst.
Darum:
Lebe leicht.
Lebe anders. Lebe!
Sei gesegnet und werde zum Segen für andere.
Zur Website:
Viva al Mare
Zum Thema:
Talk über Surprise Kultour: Mehr als Ferien am Meer
Talk mit Ehepaar Wirth: Ferien, um Gott und Menschen zu begegnen
Welt entdecken. Gott erleben.: ZOI verbindet Abenteuer und Glauben
Datum: 18.10.2025
Autor:
Mirjam Fisch-Köhler
Quelle:
Livenet