Nach meiner Wahl zum Mister Schweiz wurde ich gefragt, ob Leute, die bis zur Ehe warten, schöner sind. "Na klar", sagte ich. "Hier habt ihr das Beispiel vor Euch!" Alle kauften mir diesen Scherz ab. Das Thema "Sex vor der Ehe" ist heikel. Ich bin der Ansicht, dass Sex in die Ehe gehört oder zumindest zur Frau des Lebens. Das ist meine persönliche Meinung. Ich respektiere andere Ansichten. Jeder muss für sich selbst entscheiden. Den Unschuldigen kann ich nicht markieren, weil ich ebenfalls Leute enttäuscht habe. Manchmal denke ich wochenlang nicht an Sex, und im Handumdrehen habe ich den ganzen Tag über nichts anderes im Kopf. Je nach Situation und mit wem ich wo zusammen bin und was wir gerade tun. Mein Ziel ist es, keinen Sex vor der Ehe zu haben. Ich habe mich noch auf keine Frau ganz und gar eingelassen. Aber ich habe zu vielen zu oft eine Chance gegeben, sich Hoffnungen zu machen. In meinem Umfeld gibt es immer Frauen, die mich brutal reizen. Frauen, die mir nahestehen. Je mehr Zeit ich mit ihnen verbringe, umso schwieriger wird es. Darum versuche ich Abstand zu halten, damit ich entsprechende Gedanken meiden kann. Weil ich genau weiss, wir würden im nachhinein nur merken, dass es beiden geschadet hat. Das habe schon zu oft bei anderen "Short-Minute"-Pärchen gesehen. Manchmal würde ich den ganzen sexuellen Bereich am liebsten ablegen. Dass ich aber nachts um zwei Uhr vor lauter Gedanken daran nicht einschlafen kann, das kommt kaum vor. Nur selten liege ich deswegen stundenlang wach und grüble. Meistens nur eine gewisse Zeit. Man denkt dabei an vieles, an das man tagsüber keinen Gedanken verschwendet hatte. Je nachdem studiert man dabei aber auch an Dinge herum, die einen mehr ins Loch hinunterziehen, als dass sie einen weiterbringen. In "Sturm-und-Drang"-Zeiten versuche ich zu flüchten. TV-schauen oder eine Arbeit erledigen oder weggehen. Manchmal habe ich das Gefühl, ich würde über der ganzen Situation stehen. Und dann gibt es Momente, wo es für meine Prinzipien gefährlich wird und ich - zumindest moralisch - versage, wo ich der Situation schlicht unterlegen bin und nicht durchblicke. Aber ich will diesen Standard setzen und nach Fehlern wieder neu beginnen und mir sagen: 'Das ist mein Ziel: mit der einen Frau, und dafür dann richtig. Es passierte zu oft, dass ich eine Frau gefühlsmässig zu nahe an mich ran liess, so dass bei ihnen eine Verletztung blieb. Sie dachten, wir wären jetzt ein Pärchen, und dann zeigte ich die kalte Schulter. Damit enttäuschte ich mein Gegenüber schwer. Und wurde umgekehrt auch selbst enttäuscht: Wenn ich es mal seriös meinte, nahm sie es auf die leichte Schulter. In meiner ersten Zeit in Zürich - jetzt lebe ich wieder hier - war dieses Thema hochaktuell. Dort wusste ich auch noch nicht genau, was ich will; was mein Ziel ist und was nicht. Jetzt denke ich dran, eine richtige Beziehung einzugehen, eine seriöse. Grad' darum ist Sex noch kein Thema. Aber meine Triebe sind nicht abgestorben. Die Minders werden nicht aussterben." Das Buch «Gold in Sicht – mein Leben als Mr. Schweiz» ist unter www.claudiominder.ch bestellbar. Falls Sie neu Livenet- und Jesus.ch – Partnermitglied oder Junior-Member werden, erhalten Sie das Buch gratis - zusätzlich zum Dankeschön-Geschenk. Bitte bei der Anmeldung unter http://www.livenet.ch/Support/Mitgliedschaft.php unter Bemerkungen „Buch Claudio Minder“ vermerken.Gold in Sicht
Datum: 23.07.2003
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch