"Mann, da kann ich gleich wieder einpacken!" - Claudio Minder - die Serie (11 . Folge)

Claudio Minder
Claudio Minder
«Gold in Sicht – mein Leben als Mr. Schweiz». Das Buch ist bei einer Anmeldung als Livenet- und Jesus.ch – Partnermitglied oder Junior-Member gratis mit dabei!

"Zu meiner Überraschung wurde ich zum Casting eingeladen. Nur wenige Tage nachdem die Agentur die Bewerbung einsandte. Eingeladen wurden 49 der 477 Bewerber. Zwölf sollten den Final erreichen. An ein Weiterkommen glaubte ich nicht. Ich gab mich locker und natürlich und war froh, dass ich soweit gekommen war. Und "in the end of the day" stand ich fest als einer der zwölf Finalisten. Ein Traum ging in Erfüllung. Ich war im siebten Himmel. Ich war nicht 49ster von 49. Nicht verheizt, sondern im Final. Zur Vorbereitung sollten wir im März für eine Woche in die Türkei fliegen. Und ich wusste: Ich konnte am Arbeitsplatz keine Ferien mehr nehmen. Ich dachte mir: "Ich mache Radau bis es klappt."

Am 11. März erhielt ich den Anruf: "Claudio Minder, sie stehen im Final der Mr. Schweiz Wahl. Gratuliere." Am 20. März sollten die zwölf Finalisten in die Türkei fliegen. Mir blieben neun Tage, mir diese Woche beim Zoll frei zu boxen. Erst auf meinen Druck wurde das anfängliche "Nein" zu einem "Ja". Nachdem ich mit Sätzen arbeitete wie: "Ansonsten bleibe ich die ganze Woche im Bett und heule." Und: "Sie können mir einen Psychologen vorbei schicken." Trotz. Ein paar Jahre früher hätte das geheissen: "Ich bleibe hier stehen und halte die Luft an bis ich gehen darf."

Bevor ich durchatmen konnte, sass ich im Flugzeug in die Türkei. Der Flug ins Trainingslager für angehende Mr. Schweiz. Noch war kein Monat seit dem Telefonat nach Grand Montana vergangen (Siehe vorangegangene Folge). Innerhalb eins Monats stand ich im "Endspiel".

Nur wenige Freunde und Bekannte wussten davon. Erst erzählte ich nichts, weil ich nicht sicher war, ob ich die Ferien kriege und als es soweit war, blieb keine Zeit mehr, alle zu informieren. Die meisten erfuhren es durch die Medien.

Heimlich in den Final

Wir zwölf sahen uns das erste Mal vor dem Abflug in die Türkei. Für mich ein kleiner Schock, verknüpft mit der Frage: "Claudio, was willst du hier?" Ich dachte: "Junge. Das sind richtige Männer! Was habe ich hier verloren?" Ich staunte, dass es so schöne Männer gibt. Keine Chance für mich. Das war meine erste Reaktion. Aber ich sah auch bald, dass es mit diesen Typen lustig wird. Es waren einige dabei mit denen ich es von Anfang an "gut konnte".

Auf den ersten Blick entsprachen für mich alle einem typischen Mr. Bild. Gross, muskulös und reif. Zwei benahmen sich, als hätten sie den Titel bereits gewonnen. Sie waren gute Kollegen und dachten sich, irgendwie würden sie den Titel zusammen holen und unter sich aufteilen. Sie waren cool und besser als wir anderen. Glaubten sie jedenfalls. Aus meiner Sicht redeten sie sich das immer wieder ein, weil sie selbst nicht ganz daran glaubten. Sie bauten sich eine Welt auf, in der sie den Mr. Titel bereits in der Tasche hatten.

Gedanken über den Wolken

Unter uns zwölf gab es für jede etwas: Blond, Braun, langes oder kurzes Haar, jüngere und ältere Typen. Von jeder Sparte einer. Ich sah mich als Beigemüse. Zum Würzen und Verheizen. "Claudio", sagte ich mir, "Claudio, schau du bist der jüngste, es gab noch nie einen so jungen Mr. Schweiz." Anders als bei den Missen die häufig unter zwanzig sind.

Ich sah keinen Grund, warum ich gewählt werden sollte. Im Casting hatte ich mir bereits keine Chance eingeräumt und tat es auch jetzt, als der Jet die Wolken unter und die Schweiz hinter sich lies, nicht.

Wenn ich noch weiter kommen sollte, dann nicht wegen meinem Aussehen oder Charakter, sondern weil Gott es so vorbestimmt hat. Punkt.

Darum wollte ich einfach die Zeit der Wahl geniessen. Eine Woche in der Türkei und die Promo-Tour durch 15 Schweizer Diskotheken. Ich drückte mich tief in meinen Sitz im Flugzeug zurück. Drei Monate leben wie ein Modell. Von Auftritt zu Auftritt eilen, übernachten im Hotel, posieren für Kameras und an bunte Anlässe gehen. Drei Monate Action, dann zurück zum Zoll und "normal" weiterleben. Mit dem Titel spekulierte ich nicht im geringsten."

Aufgezeichnet von Daniel Gerber

Gold in Sicht

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Claudio Minder im Forum

Zum Start der Serie Claudio Minder: www.livenet.ch/www/index.php/D/article/14/8721/

Datum: 11.08.2004
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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