Ringer ohne Arm und Bein

Seine Eltern und der Glaube machten ihn unbeugsam

Die Kinder sagten ihm, dass er nicht in der Lage sein würde, wettbewerbsmässig zu ringen. «Ich werde im Uni-Team sein», entgegnete Nick Santonastasso entschieden. Seine Eltern, überzeugte Christen, hatten ihn stets gefördert und ermutigt.
Nick Santonastasso (Bild: Instagram)
Nick mit seinem Skateboard
Nick Stantonastasso beim Ringen

Nick Santonastasso wurde ohne Beine und mit nur einem Arm geboren. Seine christlichen Eltern brachten ihm bei, nicht die Mentalität eines Opfers zu haben. Als Kind lernte er nicht nur, wie man isst und Hausarbeiten erledigt, sondern auch, wie man Skateboard fährt und Football sowie Baseball spielt.

Heute ist er Zweitplatzierter des NPC Iron Bay Classic Bodybuilder-Wettbewerbs und ein gefragter Motivationsredner, weil er Menschen dazu bringt, ihre Ausreden fallen zu lassen und alles zu geben.

«Ich wurde auf diese Erde gebracht, um ein Beispiel zu sein. Und um den Menschen zu zeigen, wozu sie wirklich fähig sind», sagt Nick in einem Forbes-Video.

«Die Dinge auf Nicks Art machen»

Aufgrund des extrem seltenen Hanhart-Syndroms hätte Nick eine Totgeburt sein müssen. Aber alle seine inneren Organe waren in Ordnung. Er hatte nur seinen linken Arm mit einem einzigen Finger, einen unterentwickelten rechten Arm und keine Beine.

«Meine Eltern haben mir gesagt: 'Nick, die Welt wird nicht deswegen stehenbleiben'», erinnert er sich. «'Du wirst herausfinden müssen, wie du die Dinge auf Nicks Art und Weise machen kannst.' Meine Mutter hat mir immer einen Teller mit Essen vor die Nase gestellt und gesagt: 'Nick, finde heraus, wie du es machst. Hier sind Klamotten, finde heraus, wie du es machst.'» Deshalb sei er unbezwingbar geworden.

Durch Christentum gefördert

Der christliche Glaube lieferte den Kontext, die Unantastbarkeit des Lebens zu ehren, zu glauben, dass jeder eine besondere Bestimmung im Leben hat. Ausserdem wurde ihm dadurch eine Siegermentalität statt einer Opfermentalität gelehrt.

Auf der Website seiner Mutter Stacey, die dort ihr Buch «Born to Break Boundaries» vorstellt, steht: «Obwohl ihr Glaube stark auf die Probe gestellt wurde, bleibt sie in ihren christlichen Überzeugungen verankert.»

Als er unlängst ein Bild bei Facebook veröffentlichte, schrieb eine Leserin namens Bridget: «Gott hat dich perfekt gemacht! Bleibe du selbst! Du bist genau so, wie Gott dich haben wollte und wie er will, dass wir alle sind. Ich bin dankbar für dein Beispiel der Stärke.» Nick antwortete: «Das bedeutet mir sehr viel, vielen Dank, Bridget.»

Nicht zu bremsen

Er lernte Skateboard fahren, indem er sich mit dem Bauch auf das Brett legte und mit der Hand vorwärts schob. Sobald er ins Rollen kam, stand er darauf auf. Er machte sogar einen Handstand. Während er lernte, stürzte er oft und hatte mehr als nur ein paar Schrammen. Aber seine Mutter tadelte ihn nicht, weil er abenteuerlustig war.

Er fängt den Fussball zwischen seinem Arm, seinem Hals und Kopf. Er kann ihn werfen und sogar Spielzüge «ausführen». Er ist auch in der Lage, mit einem Schläger einen Baseball zu treffen.

Weil seine Eltern in bestärkten, realisierte er nicht, dass er «anders» war, bis er in der dritten Klasse als «Krüppel» bezeichnet wurde. Doch bis zur Highschool hatte er das Syndrom des Aussenseiters weitgehend überwunden. Er wollte in einem Sportteam sein, also wurde er in seinem ersten Jahr in das Bowlingteam aufgenommen.

«Ich werde im Uni-Team sein»

In seinem zweiten Jahr sehnte er sich nach einer grösseren Herausforderung. Sein älterer Bruder ging zu den Ringern, also beschloss er, es ebenfalls zu versuchen.

Sofort hatten die Mitschüler das Bedürfnis, ihm eine Dosis Realität zu verpassen. «Wie willst du denn ringen? Du hast doch gar keine Beine und nur einen Arm», sagten sie. «Und ich werde in der Uni-Mannschaft sein!», entgegnete er selbstsicher.

Der Knochen in seinem rechten Arm wuchs schneller als die Haut und konnte letztere unter Druck – zum Beispiel beim Ringen – durchbrechen. «Kann ich ihn abschneiden?», fragte Nick. Die Eltern waren fassungslos. Zuletzt wurden rund fünf Zentimeter Knochen amputiert.

«Schont mich nicht»

In seinem ersten Jahr verlor Nick alle 20 Kämpfe. Er sagte seinen Mannschaftskameraden, sie sollten ihn nicht schonen, man solle sein Gesicht ruhig in die Matte drücken.

Er verbrachte Stunden damit, seinen Rücken mit dem Nacken zu krümmen, um zu vermeiden, technisch gesehen auf den Rücken gelegt zu werden (beide Schulterknochen müssen dabei auf der Matte liegen). Er entwickelte dabei so viele Muskeln, dass er zu einem harten Konkurrenten wurde.

«Warum klatscht ihr?»

Und tatsächlich wurde er in das Uni-Team aufgenommen. In seinem Abschlussjahr gewann er zwei von 19 Kämpfen.

Anfangs ärgerte er sich über die Zuschauer, die ihm beim Ringen zusahen und ihm nach Niederlagen applaudierten. «Ich habe verloren», schimpfte er. «Warum klatscht ihr für mich?»

Doch dann kam eine Mutter auf ihn zu, um mit ihm zu reden. Ihre Kinder, sagte sie, hatten Angst, irgendetwas auszuprobieren. Sie machten keinen Sport und hatten keine Hobbys, bis sie ihn ringen sahen. Dann wollten sie alles ausprobieren. Mit Tränen in den Augen bedankte sie sich bei Nick.

In diesem Moment erkannte Nick, dass er einen Sinn im Leben hatte. Er konnte Menschen dazu inspirieren, ihre «Einschränkungen» mit harter Arbeit und Entschlossenheit zu kompensieren, sie konnten Versagen nicht als negativ, sondern als notwendig ansehen, um Erfolge zu erreichen.

Nick geht viral

Während seines letzten Highschool-Jahres begann Nick ausserdem, Streichvideos zu drehen, die auf Vine, einer Plattform für 6-Sekunden-Videos, viral gingen.

Sein Klassiker, in dem er sein Gesicht und seine Arme wie ein Zombie bemalt und um die Ecke auf einen überraschten Kunden losgeht, brachte ihm dreimal den Rauswurf aus einem Walmart ein. Doch seine Fangemeinde wuchs auf 70'000 Abonnenten an.

Nach seinem Abschluss wollte Nick mehr als nur Streiche spielen. Er wollte Bodybuilder werden. Sein bester Freund trainierte intensiv, er wollte sich ihm anschliessen.

Von «The Rock» geliket

Seine Videos auf YouTube erregten immer mehr Aufmerksamkeit. Sogar Dwayne «The Rock» Johnson wurde auf eines aufmerksam, welches er auch gleich likte.

Wenige Tage, bevor er bei der «NPC Iron Bay Classic 2017» auf der Bühne stand, trainierte er gleichzeitig mit Johnson. Nach einiger Zeit kam der Bodyguard von «The Rock» auf Nick zu, Dwayne Johnson bat um ein gemeinsames Foto.

An dem Tag, an dem Nick antrat, postete «The Rock» ein Bild von ihm und wünschte ihm Glück.

«Man hat eine Wahl»

«Man hat eine Wahl. Ich kann mir all das Negative in meinem Leben anschauen... mich darauf zu konzentrieren, wird mich nicht voranbringen. Es wird mich in ein Loch graben. Oder ich kann mich auf all das Gute konzentrieren und auf all das, wozu ich fähig bin, und das wird mich nach oben bringen.»

«Die Dinge, von denen ich dachte, dass sie das Negativste an mir sind, das Unattraktivste, haben mich stark gemacht...»

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Datum: 28.04.2021
Autor: Michael Ashcraft / Daniel Gerber
Quelle: GodReports / Übersetzt und bearbeitet von Jesus.ch

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