Jesus sagte einmal: „Wenn dich jemand nötigt, eine Meile weit zu gehen, so gehe mit ihm zwei.“ (Die Bibel, Matthäus, Kapitel 5, Vers 41) Zu Zeit Jesu konnte ein römischer Offizier jeden jüdischen Zivilisten dazu zwingen, sein schweres Gepäck bis zu einer Meile weit für ihn zu tragen. Dies war sein Recht; so lautete das Gesetz. Doch Jesus fordert die Menschen auf, noch über dieses Gesetz hinaus zu handeln. Er ermutigt uns, zwei Meilen zu gehen. Warum? Zum einen hinterlassen wir einen bleibenden Eindruck im Leben der Menschen, wenn wir uns für sie einsetzen und über ihre Erwartungen hinaus handeln. Zum anderen lehrt Jesus uns mit diesem Gleichnis, dass darin auch das Geheimnis eines glücklichen Lebens liegt: - Wenn wir diese Einstellung der „Extra-Meile“ in unserem Herzen tragen, sind wir fürsorglicher als jemand, der nur darüber nachdenkt, was richtig ist und was ihm vordergründig den meisten Nutzen bringt. Die „zweite Meile“ kostet etwas: Zeit und Aufwand. Doch wenn man zwei Meilen statt einer geht, kommt man auch weiter vorwärts. Vor allem in Beziehungen zueinander und zu Gott. Jesus ist diese zweite Meile gegangen. Er kam nicht nur in diese Welt – er kam in diese Welt, um zu dienen. Auch wir kommen zur Arbeit, nach Hause oder in unsere Kirchen. Losgelöst von unserem persönlichen Hintergrund und Erfahrungen können wir in unserem Alltag die zweite Meile gehen, indem wir anderen helfen, ihre Lasten zu tragen. Indem wir unsere zwischenmenschlichen Beziehungen lebendig halten, auch da, wo Fehlverhalten uns verletzt hat. Wenn wir Menschen in Not begegnen und mehr tun, als diese Not zu lindern, verändern wir ihr Leben. Wir schenken ihnen eine neue Perspektive. Wir helfen uns und ihnen mit unserer vermehrten Aufmerksamkeit, gemeinsam neue Freiräume, neue Erfahrungen und neue Aspekte über das Leben zu entdecken. So scheint es am Ende nur, als ob Menschen, die mehr nehmen als geben, mehr Plus auf ihrem persönlichen Konto haben. Letztendlich sind Menschen, die mehr geben als erwartet, glücklicher und – auf ganz andere Art – erfolgreicher. Denn wenn wir zwei Meilen gehen, sind wir auf dem richtigen Weg: dem Weg, der Segensspuren hinterlässt. Autoren: Doris und Wilfried SchulteBleibender Eindruck
- Wir handeln nicht nur praktisch, sondern sehen über das Alltägliche hinaus.
- Wir erkennen, dass es mehr gibt als das, was andere für notwendig erachten.
- Wir riskieren mehr als das, was andere als „sicher“ bezeichnen würden.
- Wir glauben mehr als das, was andere für möglich halten.Lasten tragen helfen
Datum: 03.04.2008
Quelle: Neues Leben