Haben Sie Acht auf sich selbst!
Arbeitslos werden nicht nur gering Qualifizierte, sondern auch Akademiker und Führungskräfte. Mit dem Verlust einer Arbeitsstelle machen sich bei vielen bohrende Selbstzweifel und Fragen breit, die einem womöglich das erste Mal begegnen: Wer bin ich ohne Arbeit? Was bin ich noch wert ohne Job?
Jenseits echter Existenzängste stellt Arbeitslosigkeit Menschen in den westlichen Gesellschaften derart in Frage, dass fast alle an sich und ihrem Wert zu zweifeln beginnen. Das kann sogar zu einer Depression führen.
Die gefürchtete Frage
Arbeitslosigkeit macht zudem einsam. Denn man hat nichts mehr zu erzählen, weil sich das Leben nur noch um die Wohnung und das tägliche Klein-Klein dreht. Und wenn man Menschen begegnet, kommt sie ganz schnell - die gefürchtete Frage:
«Was machst Du beruflich? Wie läuft es so?» Manche meiden deshalb Kontakte; sie fühlen sich nicht nur allein, sie wollen auch lieber allein bleiben, weil sich oft auch ein Gefühl von Scham breit macht. Manche spüren ihre verzweifelte Situation gerade in Anwesenheit anderer Menschen besonders stark. Doch der komplette Rückzug ist keine Lösung und macht es nur noch schlimmer.
Betrachten Sie es als Kampf!
Arbeitslosigkeit kann derart in Frust und Selbstzweifel führen, dass der Antrieb verloren geht, überhaupt noch etwas zu tun. Betrachten Sie es als einen Kampf, dem Sie sich stellen und vor dem Sie nicht kneifen. Es fühlt sich an, als müssten Sie permanent gegen eine Strömung anschwimmen; das kostet viel Kraft, aber tun Sie es trotzdem!
Zu kämpfen und sich nicht zurück zu ziehen, hat noch weitere Aspekte:
• Bemühen Sie sich um einen Tagesablauf mit festen Zeiten und Aufgaben, sodass Ihr Tag nicht von Ihren jeweiligen Stimmungen bestimmt wird. Das kostet viel Selbstdisziplin, denn es steht keiner hinter Ihnen, der das verlangt.
• Bauen Sie sich ein Netz von Informationen über neue Stellen auf. Das reicht vom Arbeitsamt, bis zu Stellenanzeigen in Zeitung und Internet und Infos von Freunden.
• Nehmen Sie sich feste Zeiten für die Stellensuche und das Schreiben von Bewerbungen. Haben Sie den Mut sich anzubieten und auch Absagen zu kassieren.
• Sorgen Sie für ein Mindestmass an Bewegung, am Besten ist regelmässiger Sport.
• Vielleicht nehmen Sie sich etwas vor, was Sie schon immer tun wollten, wozu Sie aber bisher keine Zeit oder Gelegenheit hatten.
Schuldfrage bringt nicht weiter
Forschen Sie in der Zeit der Arbeitslosigkeit nicht nach den Ursachen für Ihre Situation oder gar nach eigenen Fehlern. Das ist das letzte, was Sie jetzt gebrauchen können! Wenn es nicht ein ganz offensichtliches Fehlverhalten Ihrerseits gab, dann stellen Sie diese Fragen zurück und beschäftigen Sie sich erst dann wieder damit, wenn es Ihnen besser geht und Sie wieder eine Stelle haben. Ansonsten laufen Sie Gefahr, in eine Spirale von Fragen und Selbst-Vorwürfen zu kommen, die Sie zusätzlich lähmt.
«Strafe von oben»?
Fragen Sie sich auch nicht, womit Sie das verdient haben oder ob es gar eine «Strafe von oben» ist. Seien Sie ganz sicher: Sie haben es nicht verdient! Und Gott läuft nicht mit der Frage herum, wen er mal wieder mit einer Strafe zur Räson bringen könnte. – Das ist nicht sein Stil.
Ja, es stimmt. Viele Menschen finden in Krisenzeiten zu Gott. Aber das heisst nicht, dass Gott diese Krisen verordnet. Es ist vielmehr so, dass Menschen gerade dann nach Gott fragen, wenn sie Krisen erleben und nicht mehr weiter wissen.
Wenn Sie mit Ihrer Last zu Gott kommen, werden Sie erleben, dass er Sie mit offenen Armen aufnimmt. Das haben schon unzählige Menschen erlebt.
Bücher zum Thema:
Christoph Kühnhanss: BeWerben ist Werben
Adelheid Christ/Franz-Josef Christ: Arbeitslos – was nun? 3x7 erprobte Tipps
Datum: 05.11.2011
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch