«Ich habe keine Lust mehr zu leben»

Erst draussen dann drinnen: Hakan Yakin kriegt nach dem Wechselbad der Gefühle ein rot-weisses Dress.
«Ich habe keine Lust mehr zu leben», kommentiert Martin Demichelis, dass er nicht im argentinischen WM-Kader ist.
Darf an der WM in Deutschland nicht im spanischen Team jubeln: Fernando Morientes.
Auch Guti kann nicht mit.
Der polnische Liverpool-Goalie darf seine Paraden nicht an der WM in Deutschland zeigen.

„Keine Lebenslust mehr.“ – So reagierte ein Fussballstar, als er erfuhr, dass er nicht an der WM 2006 dabei sein darf. Manche wurden überraschend nicht aufgeboten. Aber Sterben hilft nicht.

An der WM glänzen, das will jeder Fussballstar. Für manchen ist der Traum nun ein Alptraum. In der Schweiz darf zum Beispiel Hakan Yakin nicht mit an die WM. «Ich hätte weinen können», sagte der YB-Regisseur.

Auch grosse Spieler anderer Nationalteams lasen ihre Namen nicht auf dem Aufgebot der WM-Kader für Deutschland. Bei den Deutschen selbst traf es Kevin Kuranyi. «Warum ausgerechnet ich?» fragte der Spieler, der bei der Heim-WM nicht ran darf.

«Keine Lust mehr»

Der argentinische Trainer Jose Pekerman lässt zum Beispiel Martin Demichelis (Bayern München) und Inter-Captain Javier Zanetti daheim. Demichelis war am Boden zerstört: «Ich habe nicht nur keine Lust mehr zu spielen, sondern auch keine Lust mehr zu leben.»

Polen-Coach Pawel Janas verzichtete überraschend auf Liverpool-Keeper Jerzy Dudek, dem die Nichtberücksichtigung wie ein Aprilscherz vorkam. In Spanien staunten Liverpool-Star Fernando Morientes, Real-Rakete Guti und die Valencianer Baraja und Vicente, dass sie in Deutschland nicht im Kader der Rot-Gelben sind.

Abgesägt

Wut und keine Lust mehr, weiterzuleben, diese Gefühle sind auch den grossen Namen bekannt. Da war zum Beispiel der Held einer ganzen Epoche, der Yakin und Morientes in einer Person: König David, der Mann, der seine Nation in ein goldenes Zeitalter führte. Selbst er kannte diese Gefühle: «Hilf mir, Gott! Die Flut geht mir bis an die Kehle! Ich versinke im brodelnden Schlamm, meine Füsse finden keinen Halt. Ich treibe ab in tiefes Wasser, die Strömung reisst mich mit sich fort! Bis zur Erschöpfung habe ich geschrien, meine Kehle ist davon ganz entzündet. Meine Augen sind müde geworden vom Ausschauen nach dir, meinem Gott!»*

David haderte mit Gott. Und mit den Menschen. Er schrieb Rachepsalmen. Worte, die man nicht in der Bibel vermutet.David, nach dem Sieg über Goliath der Shootingstar in der Politgeschichte seiner Nation, musste erkennen: «Ich schaue mich um: da ist niemand, der mich beachtet. Ich habe keine Zuflucht mehr, keinen Menschen, der sich um mich kümmert. Zu dir, Herr, schreie ich! Ich sage: Du bist meine Zuflucht, mit dir habe ich alles, was ich im Leben brauche! Höre mein Schreien, ich bin mit meiner Kraft am Ende! Rette mich vor meinen Verfolgern. Sie sind zu stark für mich! Befreie mich aus dem Gefängnis! Im Kreise aller, die dir die Treue halten, werde ich dir dafür danken, Herr, dass du so gut zu mir gewesen bist.»**

Aufgebaut

Aber David fand bei seinem Schöpfer wieder Mut. «Selbst starke Löwen leiden oftmals Hunger; doch wer zum Herrn kommt, findet alles, was er zum Leben nötig hat.»***

Ein Blick in die Bibel löst nicht alle Probleme und Nöte. Aber er hilft, wenn man mitten drinsteckt im Schlamassel.

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WM-Dossier: www.jesus.ch/wm06/

* Psalm 69,2-4
** Psalm 142,5-8
*** Psalm 34,11

Datum: 05.06.2006
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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