Eishockey: Das Traumtor des René Baumgartner

René Baumgartner ist Stürmer beim Eishockeyclub SC Langenthal (NLB). Mit seinem engagierten Power-Hockey hat er sich tief in die Herzen der Fans gespielt. Gegenüber Livenet enthüllt er seine Kraftquelle: Jesus Christus.
René Baumgartner spielt beim SC Langenthal in der NLB.
Durch konsequente Arbeit ist der Flügelspieler in die erste Linie der Mannschaft aufgestiegen.
Konzentriert: René Baumgartner.
Wegen seines Kampfgeists gehört der Spieler mit der Nummer 84 zu den Publikumslieblingen des SCL.
Kraft tankt der junge Stürmer bei Jesus Christus.
Bei Langenthal herrscht Aufbruchstimmung: Ziel ist mittelfristig der Aufstieg in die NLA.
René Baumgartner ist einer der schnellsten Flügelspieler der Liga.
Früher spielte Baumgartner bei den SCL Tigers (NLA) und dem EHC Visp (NLB). Hier läuft er in den Farben des SC Langenthal (NLB) auf.

René Baumgartner (23) ist einer der flinksten Flügelstürmer der NLB, seine Ausbeute ist beachtlich: rund ein Skorerpunkt pro Spiel. Bisher ging der Emmentaler für die SCL Tigers (NLA) und den EHC Visp (NLB) auf Punktjagd.

Vor den Spielen betet er, und bei der Freikirche «icf Emmental»* bringt er sich in der Buchhaltung und im Begrüssungsteam ein. – Wir sprachen mit dem Vollblut-Flügel.

Livenet: René Baumgartner, hilft Ihnen der Glauben auf dem Eis?
René Baumgartner: Ja, ich integriere ihn sehr ins Hockey, denn Gott hat für mich einen sehr hohen Stellenwert. Er steht bei mir ganz oben. Deshalb soll er auch in meinem Job an erster Stelle sein, und ich erlebe ihn auch auf dem Eis. Er entscheidet, was mit meinem Leben geschieht, auch in meinem Beruf als Hockeyspieler. Gott ist immer mit mir, egal wo ich bin.

Wie beziehen Sie den Glauben auf dem Eis ein?
Ich bete vor jedem Match, und zwar etwa so: «Gott, Du entscheidest, was Du mit mir vorhast. Wenn Du willst, dass ich ein gutes Spiel habe, dann habe ich ein gutes Spiel. Und wenn Du willst, dass ich ein Tor schiesse, dann gelingt es auch.»

Ein Fussballer, Charles Asamoah, sagte, Gott habe ihm während eines Spiels gesagt, er solle jetzt hochspringen. Er tat es, der Ball prallte an seinen Kopf und dann ins Tor. Erleben Sie Ähnliches?
Ja, ich denke, das Tor in Visp war so. Ich betete, dass Gott mir ein gutes Spiel schenken soll und gute Situationen geben. Dann gelang mir ein Tor, wie man es nicht jeden Tag schiesst. Es war Gottes Wille und auch seine Gabe. Ich fühlte ein Zeichen von Gott, und so dachte ich: jetzt packst du die Chance und ziehst durch.**

Ähnlich wie damals Maradonna mit seinem Solo von der Mitte aus ... Steht ihnen der Glaube manchmal auch im Weg?
Es gibt schwierige Situationen in den Zweikämpfen. Manchmal geht es auch in Boxkämpfe, dort ziehe ich mich dann zurück. Das heisst aber nicht, dass der Glaube mir da im Weg stehen würde, sondern es hat mehr mit meinem Charakter zu tun.

Manchmal ist es vielleicht schwer, mit Hockeykollegen darüber zu reden, da ist eine gewisse Scheu vorhanden.

Wissen die Mitspieler von Ihrem Glauben?
Nein, ich will, dass sie auf mich zukommen. Ich bin nicht der Typ, der mit dem Glauben auf sie zugeht. Ich will meine Mitspieler durch meine Lebensart zu Fragen bewegen. Im Hockey scheint mir das schwierig zu sein, während es im Fussball normal ist, zum Beispiel Kicker mit Jesus-Shirts.

Das wär doch eine Idee, so wie einst der Ex-GC-Fussballer Eduardo, nur halt einfach irgendwo auf der Ausrüstung ...
... das überlegte ich mir auch schon, oder ob ich ein Jesus-Armband tragen soll. Aber immer wenn ich mein Spieler-Shirt anziehe, sage ich mir: «Das ist das Shirt von Jesus!» Ich sage dann: «Ich trage es für dich.» Ich will ein Licht sein, wenn ich auf dem Eis stehe. Ein Licht, das Freude zeigt und das glücklich ist.

Gibt es etwas, dass Sie durch den Glauben besser können?
Ja, er macht mich sehr ruhig, selbst wenn es um Vertragsverlängerungen geht. Ich bin auch ruhiger, weil ich weiss, wo ich hingehöre und dass ich Jesus und Gott in meinem Leben habe. Das gibt mir Ruhe.

Und wenn ein Hundertprozentiger nicht reingeht, sind Sie dann wütend auf Gott?
Ja, manchmal muss ich sehr aufpassen, dass ich nicht Gott beschuldige. Denn er will nur das Beste für mich. Da muss ich aufpassen, dass ich nicht ihn anklage und frage: «Warum hast Du nicht ...?» Wenn etwas so ist, wie es ist, dann weil Gott es so vorgesehen hat.

Was ist Ihnen neben dem Eis wichtig?
Die Beziehung zu meiner Frau. Dann aber auch Kollegen und dass wir coole Gespräche haben. Die Bibel ist mir ebenfalls sehr wichtig, ich lese viel darin. Oder Bücher von Bill Hybels und Titel wie «Leben mit Vision» oder «Mach den ersten Schritt». Mir ist auch wichtig, dass ich die kleinen Dinge sehe, die wir haben. Ich freue mich zum Beispiel, wenn wir schönes Wetter haben, oder ich bin froh, wenn ich gesund bin. Wir leben hier in der Schweiz im Luxus. Mir ist wichtig, dass ich diesen Blick nicht verliere und ihn durch das Leben hindurchziehen kann.

Sie engagieren sich in der Freikirche ICF. Was machen Sie dort?
Ich bin im ICF-Emmental, dort arbeite ich in der Buchhaltung. Und zwei bis dreimal pro Monat stehe ich bei den Gottesdiensten am Eingang, um die Leute zu begrüßen; je nachdem, wie der Spielplan aussieht.

Hat der ICF auch eine Art Fanclub für Sie, so wie manchmal Skifahrer einen haben?
Viele interessieren sich für das, was ich tue. Manchmal kommen auch Leute zu den Spielen. In einem Gottesdienst gab ich einmal ein Interview in einem Shirt des SC Langenthal und sprach darüber, wie ich den Glauben ins Hockey einbeziehe.

Gibt es andere Themen, die Sie beschäftigen? Bei einem Hilfswerk etwa?
Meine Frau und ich unterstützen ein Patenkind von Metro Ministries**.

Wie sind Sie zum Glauben gekommen?
Ich wuchs nicht gläubig auf. Meine Eltern trennten sich, als ich 16 war. Das war für mich eine harte Zeit. Ich trank Alkohol und nahm Drogen. Mir fehlte der Lebenssinn. Dass meine Eltern geschieden waren, war sehr schwer für mich.

Meine Mutter zog aus, und ich selber lernte eine Frau kennen. Durch sie entdeckte ich den Glauben. Sie lebte mir ein anderes Leben vor. In ihrer Familie wurde ich aufgenommen; ich spürte eine tiefe Liebe in dieser Familie. Meine Eltern liebten mich auch, aber hier spürte ich etwas Anderes. Das fuhr mir extrem ein.

Es dauerte aber dennoch drei Jahre, bis ich zum Glauben fand. Ich bin sehr froh, dass ich diese Frau kennenlernte. Sie hat mir den Sinn des Lebens gezeigt. Keine Ahnung, wo ich wäre, wenn ich sie nicht kennengelernt hätte; schon allein wegen des Alkohols.

Ist Sie heute Ihre Frau?
Ja, wir sind inzwischen ein Jahr verheiratet und erwarten ein Kind.

* Renés Gemeinde: www.icf-emmental.ch
** René Baumgartner legte dabei ein Solo hin, bei dem er zuerst zwei Gegenspieler wie Slalomstangen umkurvte und dann noch den gegnerischen Goalie. Das Traumtor hier anschauen

*** Metro Ministries: www.metroministries.ch

Weiterführende Links:
Renés Eishockeyteam: www.sclangenthal.ch
Renés Bibelleseplan: In einem Jahr durch die Bibel

Datum: 19.12.2007

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