Christliche Forscherin lobt

Was Windkraft-Frachtschiff mit Gott zu tun hat

Das Frachtsegelschiff «Neoliner Origin»
Die christliche Klima-Forscherin Katherine Hayhoe lobt das windbetriebene Frachtschiff «Neoliner Origin» als Zeichen für Lösungen, die in der realen Welt funktionieren. Und sie zieht eine theologische Parallele.

Als die «Neoliner Origin» Ende Oktober ihre erste transatlantische Überfahrt erfolgreich abschloss, sah die christliche Klimawissenschaftlerin Katherine Hayhoe darin weit mehr als den gelungenen Test eines neuen Frachtseglers. Für sie war es ein greifbares Hoffnungszeichen — ein Beweis dafür, dass echte, skalierbare Lösungen für die Klimakrise Gestalt annehmen.

Katherine Hayhoe, Klima-Botschafterin der «World Evangelical Alliance» (in der Schweiz durch die SEA vertreten) sagt, dass die windbetriebene Reise des Schiffs ein «riesiger Schritt» hin zur Reduzierung von Emissionen sei in einem der Sektoren, die am schwersten zu dekarbonisieren seien.

Meer in 14 Tagen überquert

Die «Neoliner Origin» ist ein 136 Meter langes Frachtschiff des französischen Unternehmens «Neoline». Das Schiff verliess am 16. Oktober Saint-Nazaire / Montoir-de-Bretagne und erreichte Saint Pierre und Miquelon nahe Kanada am 30. Oktober, nach einer 14-tägigen Überfahrt mit einer kommerziellen Durchschnittsgeschwindigkeit von 11 Knoten. Das Schiff setzt primär auf Windkraft über zwei Kohlefaser-Masten und verfügt über ein hybrides Diesel-Elektro-Hilfssystem.

«Neoline» schätzt, dass das Design die Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Frachtschiffen um 80 bis 90 Prozent reduzieren kann. Trotz kleinerer Schäden am hinteren Segel während der Überfahrt bezeichnete das Unternehmen die Jungfernfahrt als erfolgreichen Machbarkeitsnachweis für den industriellen Niedrigemissionsschiffsverkehr.

«Wir müssen dringend Lösungen finden»

Die Schifffahrt verursache drei Prozent der globalen Emissionen, erklärt Katherine Hayhoe; doch dieser Anteil könne bis 2050 auf zehn Prozent steigen.

Zwar seien Entwicklungen wie elektrische Kreuzfahrtschiffe oder die kleinen Elektro-Hydrofoil-Boote des schwedischen Unternehmens «Candela» ermutigend, doch Katherine Hayhoe betont: «Wir müssen die Frachtschiffe in Angriff nehmen. Genau deshalb ist dieses Projekt so bedeutsam und so wichtig.» Und weiter: «Wir brauchen echte Lösungen, die in der realen Welt funktionieren und die sich kommerzialisieren lassen. Ohne solche Lösungen erreichen wir Netto-Null nicht.»

Die «Neoliner Origin» ist für Katherine Hayhoe «ein ermutigender Schritt in eine bessere Zukunft für die Menschheit».

Es geht um Menschen, nicht um abstrakte Ökosysteme

Katherine Hayhoe hält fest, dass es keine «Wunderlösung» gebe: «Eine Technologie allein wird nicht alles lösen. Wir brauchen viele verschiedene Lösungen für viele verschiedene Arten von Schiffen. Genau darum ist das hier so ermutigend.»

Als passionierte Seglerin freue sie sich, dass Segel wieder jenseits von Freizeit- und Regattabooten genutzt werden. «Aber auch elektrische und andere alternative Antriebe haben ihren Platz. Effizienzsteigerungen entlang der gesamten Lieferkette ebenfalls. Es gibt Raum für all diese Lösungen und wir brauchen sie alle.»

«… nicht einen Geist der Furcht»

Auf die theologische Perspektive angesprochen, sagt die überzeugte Christin Katherine Hayhoe, dass technologische Fortschritte wie die «Neoliner Origin» durch die Linse von Liebe und verantwortlichem Handeln betrachtet werden könne.

Sie erinnerte an den biblischen Hinweis des Apostels Paulus an Timotheus, dass Gott uns «nicht einen Geist der Furcht» gegeben habe. Angst vor der Zukunft führe oft zu Verdrängung oder Untätigkeit. Die Bibel spreche stattdessen von einem Geist «der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit»: «Kraft bedeutet, dass wir handeln können, wenn wir ein Problem erkennen. Liebe bedeutet, das Wohl anderer im Blick zu behalten, nicht nur unser eigenes», blickt die Klima-Wissenschaftlerin nach vorne.

Es geht um die Schöpfung

Zudem verpflichte der Schöpfungsbericht den Menschen, für alles Lebendige zu sorgen, also für Tiere, Pflanzen und Mitmenschen. Als Wissenschaftlerin empfinde sie besonders den Aufruf zur «Besonnenheit» als bedeutsam – er stehe für kluge, faktenbasierte Entscheidungen. «Genau das sehen wir hier», erläutert sie. «Menschen handeln … und viele tun es aus Liebe zu den Menschen und Orten, die ihnen wichtig sind. Sie wissen: Um diese Zukunft zu sichern, müssen wir die Klimakrise angehen. Und sie nutzen ihren Verstand, um sinnvolle, skalierbare Lösungen zu entwickeln.»

Zum Thema:
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Datum: 05.12.2025
Autor: Chris Eyte / Daniel Gerber
Quelle: Christian Daily International / gekürzte Übersetzung: Livenet

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