Spanisches Feuer
Nach dem Konfirmationsgottesdienst füllte sich die reformierte Kirche in Steinmaur bei Zürich am Sonntagabend, 22. Mai 2011, ein zweites Mal. Schweizer und teils weit gereiste Spanier standen in den Bankreihen, als der «Grupo Mision» von REMAR mit südlicher Glut in eine Lobpreiszeit führte. Einem Segenslied für das krisengeschüttelte Spanien liessen Rebeca Diez und ihre fünf Musiker eine Hommage an Jesus folgen: «Empfange alle Herrlichkeit, alle Ehre, kostbarer Sohn Gottes.» Dass REMAR das grösste evangelische Rehabilitationswerk für Drogenabhängige in Spanien ist, liess die Zeile erahnen: «Ich glaube an dich, Jesus, und an das, was du in mir tun wirst.» Der 50-Minuten-Auftritt gipfelte in «Como no voy a amarte? – Wie könnte ich dich nicht lieben? du hast mich ja zuerst geliebt».
«Setzt euer Leben für Jesus ein!»
Miguel Diez, Gründer und Leiter von REMAR und Vater Rebecas und des Saxophonisten Dani Diez, wurde vom Organisator Samuel Müller von der Kirchgemeinde Steinmaur-Neerach kurz befragt. Die totale Vergebung seiner Sünden auf einen Schlag und die innere Erneuerung hätten bei ihm zur Berufung geführt, für die Befreiung von Drogensüchtigen zu arbeiten, sagte Diez. REMAR habe in Spanien über 140‘000 Abhängige aufgenommen, fast ein Drittel habe die Therapie abgeschlossen. Die Organisation ist mittlerweile nach eigenen Angaben in 67 Ländern tätig. Der Charismatiker Diez rief die Anwesenden auf, nicht irdischem Wohlstand nachzujagen, sondern ihr Leben ganz für Jesus einzusetzen – sonst würden sie schliesslich mit leeren Händen vor Gott stehen. In einem Gebet bat er Jesus: «Erfülle mit deinem Feuer, deiner Liebe jedes Herz und jeden Verstand!»
«Endlos beständig»
Während sich die heimische Kirchen-Band Upstream bereit machte, lief ein Kurzfilm über ein Kinderzentrum von REMAR im armen westafrikanischen Land Burkina Faso. Über 1000 Waisen und verlassene Kinder leben in 30 Zentren; Gefängnisinsassen erhalten dreimal wöchentlich Nahrung. Die Kollekte des Abends war für die Hilfsarbeit bestimmt, die eine Schweizer Gruppe kürzlich besucht hat. Dann legten Upstream mit Samuel Müller und Simon Walder los und füllten mit ihren zürichdeutschen Anbetungsliedern die Kirche. Im Unterschied zur Gastband, die mit übersetzten Zeilen auch die Einheimischen mitnahm, liessen es die Steinmaurer bei der Projektion ihrer Dialekttexte («Chum ich as Endi, bisch du endlos beständig») bewenden. Dass sie Gott für seine grenzenlose Liebe und Nähe lobten, müssen die Spanier auch so mitbekommen haben.
Datum: 25.05.2011
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch