Nationale Gebetsnacht

Beten vor dem Jahrestag des Hamas-Angriffs

Pastor und Theologiedozent Tobias Krämer
Eine nationale Gebetsnacht soll das Herz der Gesellschaft berühren: Tobias Krämer, Bereichsleiter «Theologie und Gemeinde» bei CSI (Christen an der Seite Israels) aus Deutschland hofft, dass das Gebet für Israel und gegen Judenhass Wirkung zeigt.

Angesichts wachsender antisemitischer Tendenzen in Deutschland will CSI (Christen an der Seite Israels) am Vorabend des zweiten Jahrestags des Hamas-Angriffs auf Israel ein Zeichen des Gebets und der Solidarität setzen. Im Interview gibt Tobias Krämer, Bereichsleiter «Theologie und Gemeinde» bei CSI, einen Einblick in die Gebetsnacht, die breite Unterstützung erfährt, unter anderem von der Evangelischen Allianz Deutschland, IDEA Deutschland und diversen Gebetshäusern.

Tobias Krämer, was war der Impuls, diese nationale Gebetsnacht ins Leben zu rufen? 
Tobias Krämer:
Der Impuls kam über Detlef Kühlein von Bibletunes. Ihn beschäftigte, was man am 2. Jahrestag des Überfalls der Hamas auf Israel tun kann. Da laufen diverse Gedenkveranstaltungen und Kundgebungen und das ist auch gut so. Detlef lag das Gebet am Herzen, das Gebet für Deutschland. Das Thema Antisemitismus / Antiisraelismus ist bedrängend, und so kam es zu der Idee dieser Gebetsnacht.

Warum haben Sie den Vorabend des zweiten Jahrestags des Hamas-Angriffs als Datum gewählt?
Wir wollten die Leute nicht von den Veranstaltungen am 7. Oktober abziehen, sondern diese vielmehr im Gebet vorbereiten und unterstützen. Am Sonntagabend, 5. Oktober, laufen auch schon Veranstaltungen, also haben wir uns einfach mittenrein gesetzt.

Was erhoffen Sie sich langfristig als Frucht dieser Gebetsnacht?
Hass steht einer zivilisierten Gesellschaft generell nicht gut an. Hass auf Israel auch nicht, Hass auf Juden ganz und gar nicht. Man kann zu allem unterschiedliche Meinungen haben und kann alles frei und engagiert diskutieren. Das ist für eine Demokratie sogar notwendig. Aber die Würde des Menschen ist unantastbar (sagt unser Grundgesetz) und dann gibt es einfach Grenzen. Wir hoffen, dass Gott unsere Gebete erhört und dem Judenhass in unserem Land entgegentritt. Juden müssen sich hier frei bewegen und sicher leben können. Wir erhoffen uns, dass sich die Gesellschaft darauf verständigt, das wieder wirklich zu wollen – und sich gegen radikale Hasser durchzusetzen.

Gibt es begleitende Materialien oder Gebetsleitfäden für Gruppen und Einzelpersonen?
Nein, die gibt es nicht. Sicherlich gibt es einiges von verschiedenen Werken, aber wir konzentrieren uns auf die Durchführung der Gebetsnacht. Das ist unser Fokus.

Wie gehen Sie mit möglichen Störungen oder Hasskommentaren während des Livestreams um?
Die Veranstaltung selbst läuft in einem geschlossenen Zoom-Meeting, zu dem nur die Sprecher und Moderatoren Zutritt haben. Das haben wir aus Sicherheitsgründen so gemacht. Dieses Meeting wird gestreamt, so dass sich jeder einklinken kann. Der Chat wird begleitet. Was nicht den Regeln eines zivilisierten Miteinanders entspricht, wird gelöscht.

Planen Sie, aus dieser Initiative ein regelmässiges Ereignis zu machen?
So weit haben wir bisher noch nicht gedacht. Wenn dies ein Ergebnis der Gebetsnacht ist, freue ich mich. Wenn es aber eine einmalige Sache bleibt, ist es genauso gut. Wir wollen uns vom Herrn führen lassen und umsetzen, was wir von ihm her als die richtigen Schritte empfinden.

Weitere Informationen zur Gebetsnacht sowie zur Teilnahme finden sich hier

Zum Thema:
Dossier: Israel
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Datum: 03.10.2025
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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