Unsagbar allein: Waisen durch AIDS

New York - Als Folge der AIDS-Krise erwarten die Vereinten Nationen weltweit einen dramatischen Anstieg der Zahl der Waisenkinder. In einem am Mittwoch in New York und Barcelona veröffentlichten Report heisst es, die Zahl der Jungen und Mädchen, die durch die Immunschwächekrankheit einen oder beide Elternteile verlieren, werde sich bis zum Ende des Jahrzehnts nahezu verdoppeln. Katastrophal werde die Situation insbesondere im südlichen Afrika.

Laut Studie haben derzeit weltweit rund 13,4 Millionen Kinder unter 15 Jahren ein oder beide Elternteile durch Aids verloren. Diese Zahl werde sich bis zum Jahr 2010 auf 25 Millionen erhöhen. Nach den Untersuchungen hat Afrika den proportional grössten Anteil an Aids-Waisen, während sich in Asien die meisten betroffenen Kinder befinden.

Nach einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Studie für Kenia ergeben sich aus dieser Entwicklung massive Probleme für die jeweilige Gesellschaft. So überfordere die wachsende Zahl der Waisen die traditionelle Bereitschaft der afrikanischen Familien, verwaiste Kinder aufzunehmen. Die betroffenen Jungen und Mädchen würden häufig vernachlässigt, müssten für ihre Gastfamilie hart arbeiten oder würden zu frühen Heiraten gezwungen. Kinder, die das Sterben ihrer Eltern miterlebten, seien zudem vielfach traumatisiert und fühlten sich von ihren Vätern und Müttern verraten.

Datum: 13.07.2002
Quelle: Kipa

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