Lebensweise für Alzheimer mitverantwortlich


Stockholm - 4'000 Wissenschaftler und Mediziner sind seit Samstag für eine Woche lang bei der grössten Alzheimer Konferenz in Stockholm. Dort sollen neueste Erkenntnisse über die Demenzkrankheit, von der mehr als 12 Millionen Menschen betroffen sind, vorgestellt werden. Nach bisherigen Erkenntnissen sind neben genetischen auch Umwelteinflüsse für die Erkrankung verantwortlich.
Wissenschaftler glauben nun, der Krankheit und ihrer Entstehung auf die Spur gekommen zu sein: Risikofaktoren sind neben dem zunehmenden Alter auch jene, die Herzerkrankungen verursachen können. Demnach soll die Krankheit bereits 20 bis 30 Jahre vor dem Ausbrechen beginnen. Wer in jungen Jahren gesund lebt und sich dadurch jung hält, erkrankt seltener an Alzheimer. Nach zwei amerikanischen Studien spielt auch gesunde Ernährung eine wesentliche Rolle. Wer Lebensmittel, die reich an Antioxidantien wie Vitamin E und C sind, zu sich nimmt, erkrankt seltener an der Demenzkrankheit. Antioxidantien sind geeignet, so genannte freie Radikale, die für die Schädigung von Zellen mitverantwortlich sind, zu zerstören.
Eine weitere Studie, die im Rahmen der Konferenz vorgestellt wird, beschäftigt sich mit dem genetischen Hintergrund der Krankheit. Demnach soll bei Menschen, bei denen das Apolipoprotein APOE-4-Gen vorhanden ist, eine höhere Chance haben, an Alzheimer zu erkranken. Weitere Studien beschäftigen sich mit den so genannten Amyloid-Plaques, das sind Ablagerungen im Gehirn, die mit der Krankheit in Verbindung stehen. Wissenschaftler wollen dabei herausfinden, wie diese Ablagerungen verhindert werden können.
Bis 2025 befürchten die Forscher könnten mehr als 22 Millionen Menschen an Alzheimer leiden. Die Erkrankungsfälle verdoppeln sich alle fünf Jahre im Alter zwischen 65 und 85 Jahren.

Datum: 23.07.2002
Quelle: pte online

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