Peretti-Rezension

Mehr als die Augen sehen

Ein Buch über Gut und Böse. Ein Buch mit Gänsehaut-Garantie. Und ein Buch über die Macht des Gebets! Frank E. Perettis «Die Finsternis dieser Welt» war lange vergriffen. 2012 neu aufgelegt, raubt uns der Roman mit dem Raben auf dem Cover wieder den Schlaf – aber nicht die Hoffnung.
Frank E. Peretti

Die Geschichte spielt in der fiktiven US-Kleinstadt Ashton. Der junge Pastor Hank Buche wurde eben erst an diesen Ort versetzt, und auch Hogan Marshall, der Redaktionsleiter des Lokalblatts «Clarion», ist neu in der Stadt. Beide erleben merkwürdige, furchteinflössende Dinge, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Alles beginnt, als Bernice Krueger, die Reporterin des «Clarion», eine Nacht im Kittchen verbringen muss – aus fadenscheinigen Gründen. Zur falschen Zeit am falschen Ort hatte sie während des Stadtfestes ein Foto geschossen. Seither fühlt sich eine bestimmte Gruppe von Menschen in der Stadt in ihrem Vorhaben empfindlich gestört.

Falsche Polizisten?

Wer um alles in der (sichtbaren) Welt ist wohl auf jenem Schnappschuss, der im Dunkel der Nacht hinter der Schiessbude entstand, zu sehen? Dieses Geheimnis wird im Laufe der Geschichte gelüftet. Eine einflussreiche Rolle spielt dabei College-Professorin Juleen Langstrat, die sonderbare Philosophie-Lektionen erteilt. Sie weiss Hogans Tochter Sandy geschickt einzuwickeln und ihrem Vater zu entfremden. Ob sie auch etwas mit den undurchsichtigen Geldflüssen des Lehrinstituts zu tun hat? Mischt am Ende gar die Polizei mit? Inspektor Alf Brummel kommt im Buch alles andere als sympathisch rüber – ein kleiner, aber übel riechender Fisch. 

Ashton in grosser Gefahr

Immer deutlicher wird, dass Ashton ideologisch unterwandert und ganz praktisch eingenommen werden soll. Jeder, der sich quergestellt hat, wurde bereits vertrieben oder beseitigt. Dies erklärt die vielen Wechsel an den Schaltstellen zentraler Einrichtungen der Stadt. Die neugierigen Medienleute Bernice Krueger und Marshall Hogan sehen sich plötzlich an Leib und Leben bedroht. Ebenso der aufrichtige Pastor Hank Buche. Er beherrscht die Kunst, in Liebe Klartext zu reden und soll mindestens mundtot gemacht werden.

Engel und Dämonen

Das Besondere an der süffigen Lektüre ist der Blick hinter die Kulissen. Was die Protagonisten meist schmerzhaft spüren, aber nur bedingt sehen können, malt Peretti den Lesern äusserst plastisch und drastisch vor Augen: Die Kämpfe in der unsichtbaren Welt; das Wirken der Engel als helle Himmelskrieger und Diener Gottes auf der einen, die dunklen Pläne und Aktionen der schwefelgeschwängerten Dämonenwelt auf der anderen Seite. Sowohl Engel wie Dämonen tragen Namen und sind einander hierarchisch unterstellt. Spannend, was in Sachen Macht so abgeht: Neid, Hass und Furcht herrschen in der dunklen, Demut und Gehorsam in der Welt des Lichts. Nicht ein Gehorsam, der kuscht, sondern ein Sichunterordnen in gegenseitiger Wertschätzung. 

Die Kraft des Gebets

Die Bibel bestätigt im Epheserbrief, Kapitel 6, Vers 12, was Peretti beschreibt: «Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen Mächte und Gewalten des Bösen, die über diese gottlose Welt herrschen und im Unsichtbaren ihr unheilvolles Wesen treiben.» Tatsache im Roman ist: Je mehr sich ein Mensch der dunklen Seite zuwendet, desto stärker und zahlreicher werden die Dämonen, die ihn drangsalieren und mit Lügen manipulieren. Beten die Menschen jedoch, so nimmt die Engelwelt an Kraft und Zahl zu und den Menschen wird geholfen. Entscheidend, ob die Schlacht um Asthon gewonnen wird, sind also die Gebete der Gläubigen. Einmal mehr wird bei der fesselnden Lektüre bewusst, welch wirksame und kraftvolle Waffe Christen an fremden und persönlichen «Kriegsfronten» zu jeder Zeit zücken könn(t)en.

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Datum: 30.08.2013
Autor: Manuela Herzog
Quelle: Livenet

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