Deutsche Frauen: Süchtig nach Esoterik
Seit 20 Jahren nehme der Aberglauben in Deutschland ständig zu, weiss der Hamburger Trendforscher Peter Wippermann. Er rechnet sogar damit, dass sich diese Astrologie zu einer regelrechten „Hochkultur“ entwickelt. Auf die Veränderungen weist die deutsche Frauenzeitschrift «Woman» in ihrer Ausgabe vom 18. April hin. Ausdruck dieses Booms seien auch die Beschäftigtenzahlen beim Sender «Astro-TV». Nicht weniger als 1500 selbständige Zukunftsdeuter arbeiten mit diesem Unternehmen zusammen, das mit diesem Thema 45 Millionen Euro Umsatz generiert.
«Woman» spricht von einer Esoterik-Sucht, der manche Frauen verfallen seien. 80 Prozent der Ratsuchenden sind weiblichen Geschlechts. Einige gäben bis zu 3500 Euro für die obskure Beratung bei selbsternannten «Zukunftsdeutern» aus. Nicht einmal die horrenden Kosten von „Beratungsnummern“ schrecken ab; viele von ihnen sind teuer wie Sex-Hotlines.
„Besonders anfällig sind Menschen nach Trennungen oder Misserfolgen“, erklärt Mic Schneider in dieser Zeitschrift. Beziehungs- und Liebesfragen stehen bei den Ratsuchenden an erster Stelle. Dazu kommen Ängste vor der Einsamkeit, vor Krankheit, Tod, Finanznot und Arbeitslosigkeit, bestätigt Gabriele Hirsch vom Esoterik-Portal Lichtpfade.de.
Schneider kennt die Szene auch aus eigener Erfahrung. Er wandte sich früher selbst übermässig oft an Hellseher. Über die verschlungenen Esoterik-Pfade und deren Nebenwirkungen und hat er inzwischen ein Buch geschrieben: «Prophet oder Profit».
Leidens- und Leistungsdruck schafft Sehnsucht nach Übernatürlichem
Neue Studie: Horoskope lügen doch
Quellen: ots/Livenet
Datum: 04.05.2006