Gaumen und Geist

Ostern – für mich und dich

Nach dem Fasten das fröhliche Fest: Warum sollten wir an Ostern nicht Gaumenfreuden zelebrieren? Im Supermarkt blüht die Hasen-Wiese mit köstlichen Genüssen…
Hase

Ostern ist für die ganze Familie – für mich und dich. Doch weder käuflich noch zuckersüss im Mund noch zauberhaft im Abgang. Ostern entzieht sich der Vereinnahmung durch die Gourmets.

Dynamit

Ostern sprengt alles, was da war und ist. An Ostern ist Jesus Christus von den Toten auferweckt worden. Im Grab ist er nicht mehr. «Er lebt! Tod, du hast nichts mehr zu melden!» ruft einer der ersten Zeugen der Auferstehung namens Paulus aus. (Wer wollte sich da mit Eiertütschen verweilen?) Auf uns ist das Ende der Weltzeiten gekommen, hält Paulus fest. Und: Die Gestalt dieser Welt vergeht. Was da so festgefügt und fix scheint – die Materie, Schwerkraft, die Gesetze des Marktes – verfliegt, ist eigentlich nichts angesichts des neuen Lebens, das Gott am Ostermorgen kreiert und in die Welt setzt.

Geschäft verblasst

Zeitig hat Coop sein Magazin «für die ganze Familie» mit Ideen für den Oster-Brunch, die Deko und weiss noch was ins Haus geliefert. Die Familie soll in Vorfreude basteln und schmücken und einkaufen. Dass der Detailhandelskonzern das Fest für den Gaumen inszeniert mit Schoggihasen-Pärchen, Dreigang-Menu, einer breiten Wein-Selection und exotischen Früchten («das darf an Ostern nicht fehlen»), kann ihm niemand verargen. Geschäft ist Geschäft – doch ohne geistlichen Input, ohne Blick auf das eigentliche Geschehen, auf Jesus, verblasst das Ganze.

Das bewegendste Fest

Ostern ist zuerst und zuletzt nicht Fest des Gaumens, sondern des Geistes. Wenn der Coop-Marketing-Chef Ostern als (im Kalender) beweglichen Feiertag hinstellt, haben die Kirchen allen Grund, Ostern als das bewegendste aller christlichen Feste zu bewerben. In dem Mass wie Ostern verkommerzialisiert wird – vom Schoggi-Eili hat sich das Magazin emanzipiert und sich profitableren Genüssen zugewandt –, sollten wir die nicht verwertbare Dimension von Ostern leben und ins Licht stellen.

Unbändiges Leben

Leben in einer neuen, in unzerstörbarer Qualität. Leben in unbändiger Fülle, unfassbarer Kraft und strahlender Herrlichkeit. Das Leben, dem der Tod nichts mehr anhaben kann. Wow!

Jesus trägt es in sich, dieses Leben, und teilt es mit denen, die sich ihm anvertrauen und sich von seinem Geist erneuern und fortan verwandeln lassen. Jesus ist die Auferstehung und das Leben. Er allein kann dem Tod den Schrecken nehmen. Schliesslich schlägt er ihm alle Folterwerkzeuge, mit der er Hunderte Generationen quälte, aus der Hand.

Triumph

Das können wir uns noch nicht vorstellen, weil Halbtote und Tote und in Todesangst Lebende uns den Blick verstellen. Aber der Triumph über den Tod ist die Message von Ostern – süsser als jedes Caramelchöpfli…

Folgte dem von Coop proklamierten «Auftakt zum Geniessen» dieses geistige Menu – das wäre ein Fest! Bleibt es bloss ein Fest des Gaumens – was soll dann Ostern überhaupt?

Ehrengast

Wirklich eins werden in der Festfreude kann die ganze (Coop-)Familie, wenn der Auferstandene, Jesus selbst, in ihre Mitte tritt und alle anrührt. Vielleicht erscheint er nicht sichtbar wie am Tag seiner Auferstehung, als er seine Freunde schockte. Doch sein Auftritt ist gewiss. Ostern hat nicht eine Hauptsache (das Fest-Menu mit Wein aus Übersee), sondern eine Hauptperson: Jesus Christus.

Mit dieser Hauptperson, mit Jesus sollten wir uns ernsthaft befassen und ihn zu uns einladen. Seit Ostern läuft aufgrund seiner Auferweckung von den Toten die ganze Weltgeschichte auf einen bestimmten Tag zu. An dem wird er über alles Tun und Reden und alles, was verschwiegen worden ist, zu Gericht sitzen und recht urteilen. Ob wir dann alle «Wow!» rufen?

Aussagen zu Ostern finden sich in der Bibel, im Lukas-Evangelium, Kapitel 24, und dem ersten Brief an die Christen in Korinth, Kapitel 7 und 15.

Datum: 26.03.2013
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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