Aus für religiöse Werbung in Berner Bussen

Die Berner Ausgabe der Zeitung "reformiert." darf in den Bernmobil-Bussen und bei Postauto Schweiz nicht mehr für sich werben. Die neueste Kampagne wurde abgelehnt. Anna-Elisabeth Högger, Vorstandsmitglieder der Zeitung, zeigt sich erstaunt und zugleich befremdet. Der Entscheid könne nicht nachvollzogen werden, sagte sie am Mittwoch, 3. Juni, gegenüber der Presseagentur Kipa. Postauto Schweiz setzt neu das Verbot konsequent im ganzen Land durch.
Bernmobilbus und Tram

Bei "reformiert." handle es sich um eine etablierte Zeitung, die in 300‘000 Exemplaren erscheine und auf dem reformierten Mehrheitsdenken im Kanton Bern basiere. Von Missionierung könne keine Rede sein. Man werde mit den entsprechenden Stellen bei den öffentlichen Verkehrsmitteln in Kontakt bleiben, erklärte Anna-Elisabeth Högger.

Nach der Absage der Verkehrsbetriebe Bernmobil, Ortsbus Köniz, Biel-Täuffelen-Ins, Aare Seeland mobil und Postauto Schweiz sei "reformiert." mit der Botschaft "Ogottogott! Die Kirche am Ende. Am Ende der Kirche?" auf Plakate im Weltformat ausgewichen, die in der Öffentlichkeit aufgehängt wurden.

"Lex Freidenker"

Als Grund für Ablehnung der Werbung für "reformiert." wird von Bernmobil eine Plakataktion genannt, die von der Freidenker-Vereinigung der Schweiz (FVS) zu Beginn des Jahres gestartet worden war. Bernmobil hatte den Freidenkern diese Art der Werbung ebenfalls untersagt. Die Zeitung "reformiert." spricht deshalb von einer "Lex Freidenker".

Bernmobil-Sprecherin Annegret Hewlett begründet den Entscheid gegenüber "reformiert. " damit, dass man keine Werbung mit religiösem Inhalt mehr zulasse. Die Direktion habe aufgrund der Debatte über die Freidenker entschieden, "inskünftig keine Werbung mit religiösem Inhalt mehr zuzulassen".

Konsequente Umsetzung

Auch die Postauto Schweiz habe erkläre, ab sofort sei Werbung von religiösen Institutionen in ihren Fahrzeugen verboten, schreibt "reformiert." Der Mediensprecher der Schweizerischen Post, Oliver Flüeler, bestätigte gegenüber Kipa, das Unternehmen setze nach Reaktionen unter anderem der Freidenker ihre Richtlinien bezüglich Werbung in ihren Fahrzeugen konsequenter durch und trage damit der religiösen Vielfalt im Lande Rechnung. Flüeler meinte, auch religiöse Gemeinschaften könnten sich durch die Werbung anderer Religionen verletzt fühlen. Die Regelung gelte für die ganze Schweiz.

"reformiert." kann seine Plakataktionen weiterhin in den Fahrzeugen verschiedener anderer Verkehrsbetriebe in den Kantonen Bern und Solothurn durchführen. Und: Die Allgemeine Plakatgesellschaft habe ihr signalisiert, dass ein Aushang bei Bernmobil und Postauto Schweiz nochmals geprüft werden könne, wenn "Gras über die Sache mit den Freidenkern" gewachsen sei, schreibt die Zeitung.

Datum: 05.06.2009
Quelle: Kipa

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