«Tausche Bibel gegen Porno»
Wie das atheistische Internetportal wissenrockt berichtet, wollte die Organisation «Atheist-Agenda» damit ihre Ansicht unterstreichen, dass religiöse Texte ebenso «obszön» seien wie Pornographie; sie enthielten etwa Schilderungen von Kindermord, Völkermord und Gewalt sowie frauenfeindliche Aussagen.
Wetter spielte nicht mit
«Höhere Gewalt» hat die atheistische Tauschaktion «Schmutz gegen Schmutz» in den USA beeinträchtigt. Heftige Schneefälle und eisige Temperaturen hätten dazu geführt, dass die für eine Woche geplante Aktion am dritten Tag abgebrochen werden musste.
Im vorigen Jahr musste die einwöchige Kampagne wegen der Proteste von Christen teilweise unter Polizeischutz stattfinden. Ausserdem hat die erste Aktion schon Nachahmer gefunden. Laut dem Online-Magazin «Examiner» hat sich auch an der Universität in Houston eine dementsprechende Gruppe gebildet.
Reaktionen in Finnland
Auch in Europa wurde die Idee aufgegriffen. Auch in Helsinki wurde ein Stand aufgestellt. In Finnland hat das zu heftigen Kontroversen geführt. Einige Passanten beschimpften die Veranstalter vom örtlichen «Freidenker-Bund» mit Verdammungen, andere protestierten mit Kreuzen und Schrifttafeln.
Die Christliche Partei Finnlands verurteilte die Aktion als Verschmähung und Herabwürdigung von in Finnland «weithin anerkannten Werten». Sie appellierte an die Behörden, die Rechtmässgkeit solcher Veranstaltung zu überprüfen.
«Rechtlich kein Problem»
Ein Mitglied der Atheisten-Gruppe erklärte gegenüber der Zeitung «San Antonio Express News»: «Wenn religiöse Gruppen Missionare schicken können, die an meiner Tür klopfen und mich um sieben Uhr samstags morgens wecken, kann ich auch einen Tisch vor einer Universität aufstellen.»
Die Universitätsverwaltung hat sich hinter die veranstaltende Gruppe gestellt. Ihnen stehe das verfassungsmässige Grundrecht der Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu. Pornohefte würden nur an Erwachsene abgegeben. «Solange die Studenten keine Gesetze oder die Verfassung verletzen, haben sie Rede- und Versammlungsfreiheit», erklärte ein Sprecher der Universität.
«Behalte deine Bibel»
Einige Christen konnten der Kampagne jedoch auch etwas Gutes abgewinnen; immerhin werde so der Glaube zum Gesprächsthema an der Universität. Bei der ersten Aktion taten sich christliche Studenten zu Gebeten zusammen oder protestierten mit Schildern gegen die ungewöhnliche Tauschbörse. Sie trugen Transparente mit Aufschriften wie «Jesus rettet», «Jesus liebt die Atheist-Agenda» oder «Gott liebt dich. Behalte deine Bibel und lerne von ihr!»
Datum: 11.02.2011
Quelle: Wissenrockt/Standard/idea/Examine/San Antonio Express News/Helsinki Sanomat/Livenet