Gott kümmert sich um die Armen und Benachteiligten

Der Ruf nach sozialer Gerechtigkeit im Alten Testament

Gott hatte die Welt zu Beginn ohne Armut und Leid geschaffen. Der Mensch wandte sich jedoch gegen ihn und so entstand durch die Trennung von Gott auch Armut und Leid. Wir können dennoch die Sicherheit haben, dass Gott seinen perfekten Plan abschliessen und bei der Wiederkunft von Jesus Christus den Bogen vom Beginn der Geschichte bis zum Ende spannen wird. Armut und Leid werden dann vergessen und verschwunden sein.

Doch was ist mit der Zeitspanne, die dazwischen liegt? Wie sollen wir Menschen mit der Armut und dem Leid, die uns tagtäglich umgeben, umgehen? Gott lässt uns trotz unseres Ungehorsams auch in diesem Bereich nicht im Stich und hat uns detaillierte Anweisungen - und Verheissungen! - gegeben:

"Euren Landsleuten sollt ihr alles erlassen, damit keiner von euch verarmt. Der Herr, euer Gott, will euch in dem Land, das er euch für immer gibt, reich beschenken. Aber dazu müsst ihr auf ihn hören und die Gebote genau beachten, die ich euch heute gebe. Dann wird der Herr, euer Gott, euch segnen, wie er es versprochen hat. Ihr werdet so reich sein, dass ihr Menschen aus vielen Völkern etwas leihen könnt und selbst nichts borgen müsst. Ihr werdet Macht über sie gewinnen und selbst unabhängig sein. Seid nicht hartherzig gegenüber den Armen, die mit euch in dem Land leben, das der Herr, euer Gott, euch schenkt. Sie sind eure Nachbarn und Landsleute! Verschliesst euch nicht vor ihrer Not! Seid grosszügig, und leiht ihnen, soviel sie brauchen, auch wenn das siebte Jahr nahe ist. Denkt dann nicht: ,Was ich jetzt verleihe, bekomme ich nicht mehr zurück!' Seid nicht geizig! Verweigert den Armen aus eurem Volk nicht die nötige Hilfe! Sonst werden sie zum Herrn um Hilfe rufen, und ihr macht euch schuldig. Gebt ihnen gern, was sie brauchen, ohne jeden Widerwillen. Dafür wird euch der Herr, euer Gott , bei all eurer Arbeit segnen und alles gelingen lassen, was ihr euch vornehmt. Es wird immer Arme in eurem Land geben. Deshalb befehle ich euch: Helft den Menschen grosszügig, die in Armut und Not geraten sind" (Deuteronomium 15,4-11).

Gott nimmt sich offensichtlich der Armen im Land an. Er möchte, dass sein Volk einen Lebensstil der Grosszügigkeit und Barmherzigkeit gegenüber den Benachteiligten an den Tag legt. Leider setzte das Volk Israel als Ganzes diesen Aufruf nie um.

Das Verlangen Gottes, dass sich sein Volk um die Armen kümmert, wird in der folgenden Bibelstelle noch deutlicher. Der Text ist ein radikaler Aufruf zu sozialer Gerechtigkeit. Geistlichkeit wird nun daran gemessen, ob sie sich der Not des Nächsten annimmt. Eine enorme Herausforderung für jeden Christen.

"Nein - ein Fasten, das mir gefällt, sieht anders aus: Löst die Fesseln der Menschen, die ihr zu Unrecht gefangen haltet, befreit sie vom drückenden Joch der Sklaverei, und gebt ihnen ihre Freiheit wieder! Schafft jede Art von Unterdrückung ab! Gebt den Hungrigen zu essen, nehmt Obdachlose bei euch auf, und wenn ihr einem begegnet, der in Lumpen herumläuft, gebt ihm Kleider! Helft, wo ihr könnt, und verschliesst eure Augen nicht vor den Nöten eurer Mitmenschen! Dann wird mein Licht eure Dunkelheit vertreiben wie die Morgensonne, und in kurzer Zeit sind eure Wunden geheilt. Eure barmherzigen Taten gehen vor euch her, meine Macht und Herrlichkeit beschliesst euren Zug. Wenn ihr dann zu mir ruft, werde ich euch antworten. Wenn ihr um Hilfe schreit, werde ich sagen: ,Ja, hier bin ich.' Beseitigt jede Art von Unterdrückung! Hört auf, verächtlich mit dem Finger auf andere zu zeigen, macht Schluss mit aller Verleumdung! Nehmt euch der Hungernden an, und gebt ihnen zu essen, versorgt die Notleidenden mit allem Nötigen! Dann wird mein Licht eure Finsternis durchbrechen. Die Nacht um euch her wird zum hellen Tag. Immer werde ich euch führen. Auch in der Wüste werde ich euch versorgen, ich gebe euch Gesundheit und Kraft. Ihr gleicht einem gut bewässerten Garten und einer Quelle, die nie versiegt" (Jesaja 58,6-11).

Datum: 25.05.2006
Autor: Martin Bühlmann
Quelle: Gemeinde leben - Gemeinde lieben

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