Christen sind unbeliebt. Warum eigentlich? Schließlich haben wir doch Dinge, die attraktiv machen könnten, nach denen sich jeder Mensch sehnt: Liebe, Hoffnung, Freude, Geduld, Friede... Christen sind doch eigentlich glückliche Leute, wo andere ins Nachdenken kommen, und sich sagen: "Mir fehlt was, und der hat das..." Aber, es bleibt dabei, und Sie kennen das gewiss aus ihrer eigenen leidvollen Erfahrung: Christen sind unbeliebt. Aber warum? Ein Vers aus dem Buch Jeremia führt uns zu einer möglichen Antwort. Da heißt es: "So spricht der Herr: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums. Sondern wer sich rühmen will..." - Stop, Moment, nur bis hierher, den Rest des Verses verrat ich Ihnen gleich, gehen wir nochmal zurück. Das angeschnittene Thema ist klar, es geht um's Rühmen, also das, was schon der Fromme in der Synagoge gemacht hat: Stellt sich vorne hin und betet laut: "Ich danke dir Gott, dass ich nicht so bin, wie der Zöllner da hinten, und was ich alles tue, boah, was geht's mir so gut!..." Klar, wer solche Reden schwingt, muss sich nicht wundern, dass er auf der Beliebtheitsskala seiner Umgebung nicht auf der Pole-Position landet für das nächste Rennen. Dem stimmen wir alle zu, und halten uns ja auch dran, nicht wahr? Wer weise ist und stark und reich, der rühme sich nicht seiner Stärke, Weisheit und seines Reichtums. "Sondern wer sich rühmen will..." heißt es da bei Jeremia. Tja, wessen dürfen Sie sich denn rühmen nach Gottes Ratschlag, was meinen Sie? (Ich hoffe, Sie kennen den Vers nicht auswendig...) "Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er klug sei und mich kenne," sagt Gott. Tun Sie das? Stellen Sie sich mitten hin in der Nachbarschaft, legen erleichtert die Hand auf die Brust und sagen: "Ich hab's echt gut! Ich kenne Gott, den Herrn. Es war klug von mir, mich damals für ihn zu entscheiden." Der Ton ist schon sanfter, aber klingt auch nicht besser als seinerzeit in der Synagoge. Christen sind unbeliebt. Die Bibel empfiehlt das Rühmen dessen, das wir klug sind, und Gott kennen. Auch kein Zuckerschlecken, die normale Reaktion kann sein Ausgrenzung, Unverständnis, dummes Gerede über uns. Schwierigkeiten, auf die Jesus uns hingewiesen hat. Mit denen er uns aber auch nicht allein lässt.
Datum: 28.03.2003
Autor: Kai Rinsland
Quelle: ERF Deutschland