Wie ein Fisch im Wasser

Die Fische eines Flusses sprachen zueinander: „Man behauptet, dass unser Leben vom Wasser abhängt. Wir wissen nicht was Wasser ist.“ Da sagten einige, die klüger waren als die anderen: „Wir haben gehört, dass im Meer ein gelehrter Fisch lebt, der alle Dinge kennt. Wir wollen zu ihm gehen und ihn bitten uns das Wasser zu zeigen.“

So machten sich einige auf und kamen auch in das Meer und fragten den Fisch. Als der Fisch sie angehört hatte sagte er: „O, ihr dummen Fische! Im Wasser lebt und bewegt ihr euch. Aus dem Wasser seid ihr gekommen, zum Wasser kehrt ihr wieder zurück. Ihr lebt im Wasser, aber ihr wisst es nicht.

So lebt der Mensch in Gott. Gott ist in allen Dingen, alle Dinge sind Gott und doch fragt der Mensch: Kann es Gott geben? Was ist Gott?“(aus einer alten Klosterhandschrift)

„Ich bin im Element“, sagen wir, wenn es uns gut geht oder, „ich fühle mich wie ein Fisch im Wasser,“ wenn es uns besonders wohl ist. Das bedeutet doch, dass wir für unser Leben ein gutes Umfeld brauchen. In einem guten Umfeld können wir uns auch bewegen, sind wir aufgestellt. Aufgestellte Menschen haben einen guten Einfluss auf die Mitmenschen. Andererseits sind Menschen, die nicht im Element sind oft unerträglich für ihr Umfeld.

Jochen Klepper schreibt das in einem Gedicht so:
Ohne Gott bin ich ein Fisch am Strand,
ohne Gott ein Tropfen in der Glut,
ohne Gott bin ich ein Gras im Sand
und ein Vogel dessen Schwinge ruht.
Wenn mich Gott bei meinem Namen ruft,
bin ich Wasser, Feuer, Erde, Luft.

Ein Beter drückt das in Psalm 139,5 so aus:
„Du umschliesst mich von allen Seiten und legst deine Hand auf mich.
Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, zu hoch, ich kann es nicht begreifen.“

Das ist Vertrauen, wenn Gott die Hand auf mich legt und bedeutet soviel wie: Ich schütze dich und segne dich. Das wünsche ich Ihnen für diesen und für alle Tage.

Datum: 12.10.2004
Autor: Roman Angst
Quelle: Bahnhofkirche Zürich

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