Tischgemeinschaft

„Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“, sagt der Volksmund. Und die Erfahrung zeigt: Tischgemeinschaft ist etwas sehr Schönes. Einsam und ohne Appetit sich sein Brot in den Mund zu schieben, nur damit man überhaupt was in den Bauch bekommt ... nein, danke. Denn Essen und Trinken hat ja nicht nur mit Überleben zu tun, sondern ist ein grundlegender Ausdruck von Leben, und wenn’s gut geht, von Lebensfreude. Am Esstisch kann also ganz Entscheidendes stattfinden. Dieser Ort kann Indikator für Lebensqualität sein. Einander begegnen, miteinander Gemeinschaft haben: Essen und Trinken gehören in der Regel dazu, sind ein Teil davon.

Worauf es dabei aber ankommt, ist so im alttestamentlichen Buch der Sprüche ausgedrückt: „Lieber ein trockner Bissen mit Frieden als ein Haus voll Geschlachtetem mit Streit“ (17.1). Die Qualität des Essens macht’s also nicht; die Qualität der Ess-Gemeinschaft ist das Entscheidende. Dass Friede untereinander herrscht, dass gerne Brot und Schüssel und Krug geteilt wird. Es ist also etwas ganz Wichtiges um die Tischgemeinschaft. Das hat auch Jesus seinerzeit gewusst und praktiziert. Und hat damit bestimmte Leute provoziert. Es heißt nämlich - Lukas 5 steht das -, dass die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten murrten und zu Jesu Jüngern sprachen: Warum esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern? Woraufhin Jesus antwortete: Ich bin gekommen, die Sünder zur Buße zu rufen und nicht die Gerechten.“ Da hatten sie’s, die so genau in der Bibel Bescheid wussten. Nur das eine wussten sie nicht: Dass sie selbst bei allem Abgefülltsein doch innerlich leer waren. Die Leute aber, mit denen Jesus am Tisch saß, die waren wirklich hungrig und durstig - nämlich nach Brot und Wasser des Lebens und nach Gemeinschaft mit Gott. In der Tischgemeinschaft mit Jesus bekamen sie von allem genug.

Datum: 25.02.2005
Autor: Ute Zintarra
Quelle: ERF Deutschland

Werbung
Livenet Service
Werbung