Gott will dein ganzes Leben

Der verlorene Sohn kehrt ins Haus des Vaters zurück. Er hatte seiner Familie den Rücken gekehrt, wollte die Welt erobern, Spaß haben, ein spannendes Leben führen. Doch er ist abgesackt in den tiefsten Sumpf. Ohne Freunde, ohne Geld, ohne Würde kommt er zurück. Und der Vater empfängt ihn mit offenen Armen. Das Happy End dieses Gleichnisses habe ich schon so oft gehört und mitempfunden. Aber es rührt mich immer noch fast zu Tränen. Das ist so schön, viel besser als jeglicher Hollywood-Kitsch.

Meine ganz persönliche „verlorene-Tochter“-Geschichte habe ich mit etwa 18 oder 19 Jahren erlebt. Ich habe gemerkt, dass Gott mein ganzes Leben haben möchte. Er will bestimmen, was ich tue. Das war mir zuviel. Das wollte ich auf keinen Fall. Seine Liebe - ja. Ein bisschen in der Gemeinde mitarbeiten - ja. Aber mein ganzes Leben beherrschen?! Dann verzichte ich doch lieber auf den Rest. Nach wenigen Tagen - schrecklichen Tagen übrigens - habe ich begriffen, dass Gott zwar mein ganzes Leben will, aber dass er mein Leben nicht versauen, sondern liebevoll gestalten will. Er setzt sich ein für mein Bestes.

Zu diesem Schritt ermutigt uns der Losungstext für heute. In Jeremia 50, Vers 5 steht: „Kommt, wir wollen uns dem Herrn zuwenden zu einem ewigen Bunde, der nimmermehr vergessen werden soll!“ Es geht hier um die Israeliten, die sich von Gott abgewandt hatten. Zur Strafe wurden sie ins Exil geführt. Doch sie erkannten, dass Gott es gut mit ihnen meint. Dass es die richtige Entscheidung ist, ihn anzubeten. Und das gilt auch uns heute: „Kommen Sie, wir wollen uns dem Herrn zuwenden!“

Datum: 08.07.2005
Autor: Karin Goll
Quelle: ERF Deutschland

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