"Willst du, dass ich vor dir auf die Knie falle?" Diese Worte hat wohl jeder schon einmal gesagt oder gedacht. Auf den ersten Blick ist ein Kniefall vielleicht nichts Positives. Entwürdigende Bilder drängen sich vielleicht vor unser Auge. Erinnerungen an Krieg und Terror werden eventuell in uns wach. Unterwürfigkeit und Erniedrigung sind weitere Gedanken, die sich einstellen. Aber es gibt eben auch einen anderen Blickwinkel. Die Knie beugen kann auch Ehrerbietung ausdrücken. Knien bringt auch körperlich zum Ausdruck, dass wir empfangsbereit sind und uns etwas schenken lassen wollen. Wir fallen vor Gott, dem Vater, auf die Knie und zeigen ihm, auch von unserer äußeren Haltung her, dass wir ihn ehren, dass wir ihn lieben, dass er unser großer Herr und Meister ist und dass wir ihm dienen wollen. Wie gesagt, das Bild dieser knienden Frau damals ist mir nie mehr aus dem Kopf gegangen. Seitdem bin ich selbst eine geworden, die oft und gerne im Knien betet, einfach, weil wir so einen wunderbaren, großen Gott haben. Und so folgen wir dem Beispiel des Apostels Paulus, der gesagt hat: "Ich beuge meine Knie vor dem Vater, dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid" (Eph. 3, 14 und 17).
Datum: 25.07.2005
Autor: Ulrike Schild
Quelle: ERF Deutschland