Wir selber haben uns meist fest eingerichtet auf dieser Erde. Wir tun so, als wären wir der Nabel der Welt, als müsse sich alles um uns drehen. Unser Eingerichtetsein wird durch den Lauf der Natur in Frage gestellt, unsere Wesensbestimmung zurecht gerückt. Auch wir kommen und gehen, auch wir bleiben nicht ewig. Eigentlich sind wir „nur Gast auf Erden“. So heisst es in einem bekannten Kirchenlied: Wir sind nur Gast auf Erden. Gastsein ist etwas Vorläufiges. Der Gast weiss sich beschenkt. Er geht behutsam mit Dingen und Menschen um, die ihm begegnen. Er möchte, dass auch die Gäste nach ihm sich hier wohl fühlen. Er weiss, dass er nicht selber Herr oder Dame des Lebenshauses ist.
Wir sind nur Gast auf Erden
und wandern ohne Ruh
mit mancherlei Beschwerden
der ewigen Heimat zu.
Wir wandern ohne Ruh der ewigen Heimat zu. Die Erde bietet uns vorübergehend Heimat. Doch unser Weg führt weiter. Wir gehen stetig der ewigen Heimat bei Gott zu. Zu ihm sind wir unterwegs. Er ist es auch, der uns jetzt schon auf unserem Unterwegssein begleitet, wie es das bereits erwähnte Lied mutmachend ausdrückt:
Nur einer gibt Geleite,
das ist der Herre Christ;
er wandert treu zur Seite,
wenn alles uns vergisst.
Datum: 09.11.2007
Autor: Roman Angst
Quelle: Bahnhofkirche Zürich