Der Schrei des Edvard Munch
Fast jeder kennt sein berühmtes Bild: Eine aufgewühlte Landschaft. Im Vordergrund ein Steg; darauf eine verkrümmte Gestalt, die sich die Ohren zuhält; der Mund ist weit aufgerissen ... »Der Schrei«, so heisst das Werk des norwegischen Malers, Graphikers und Mitbegründers des Expressionismus, Edvard Munch. Eine Zeit lang hatte er sich im Impressionismus versucht. Doch die Licht durchfluteten Traumwelten und farbenfrohen Sonntags-Idyllen eines Monet, Degas und Renoir waren nicht sein Ding. Er war mehr in der Düsternis angesiedelt. Viele seiner Bilder haben etwas Beklemmendes, Bedrückendes, lösen Unbehagen aus. Edvard Munch war geprägt von einer stillen Verzweiflung, die er sein Leben lang nicht überwinden sollte. Auch der Erfolg erlöste ihn nicht von seinen Nöten, dem Suff, den Nervenzusammenbrüchen, den verkorksten Liebesgeschichten. Die Figur in seinem Bild könnte er selbst sein, der seine Not hinausschreit.
Wie sehr wünscht man, dass ihm das Schwere in seinem Leben zum Segen gereicht hätte, wie vielen anderen, die in ihrer Verzweiflung zu Gott schrien. Sie wandelten nicht auf sonnigen Höhen. Ihnen war ein Dasein beschieden, um das kaum jemand sie beneidete. Das »Haus der Freude« (Prediger 7,2) kannten sie nur von aussen und der »Kreis der Scherzenden« (Jeremia 15,17) war ihnen verschlossen. Aber sie fanden den, der ein Ohr für ihr Schreien hatte. Da wurde es hell. Sie gewannen eine neue Perspektive, ein erweitertes Bewusstsein, eine begründete Hoffnung, einen geistlichen Tiefgang ..., kurz, ein neues Leben, das sein Ziel in Gottes ewiger Gegenwart hat. Welch ein Tausch gegen die sinnen betäubende Farbpalette dieser Welt mit ihren Trugbildern! jfy
Frage:
Was muss geschehen, dass Sie zu Gott
schreien?
Tipp:
Nahe ist der HERR allen, die ihn anrufen ...
Ihr Schreien hört er, und er hilft ihnen (Psalm 145,18-19).
Bibel:
2. Samuel 20,1-20
Datum: 05.09.2011
Quelle: Leben ist mehr