Psalm 108,14
Ein Missionar aus Weissrussland erzählte folgende Geschichte: Ganz oben, in Nordsibirien, leben trotz vieler Neuerungen und riesiger Erdgasfunde noch viele Nenzen und Chanten als Jäger und Rentierzüchter. Zwei von ihnen hatten eine Falle für Bären aufgestellt, und als sie nachschauten, hatte sich tatsächlich einer darin verfangen. Der Bär lag still da, sodass sie dachten, er sei tot. Um ihm das Fell abzuziehen, mussten sie ihn umdrehen, wozu sie einen stabilen Stamm benötigten. So stellten sie ihr Gewehr neben die Falle, um einen passenden Stamm zu suchen. Bald kamen sie zurück und sahen zu ihrem Schreck, dass der Bär lebte und mit dem Gewehr zwischen den Pranken auf der Falle sass, gerade so wie ein Soldat, der auf Wache ist.
Der
Bär sass in der Falle fest. So konnte er die beiden Jäger nicht verfolgen. Die holten
schnell vom Nachbarn ein zweites Gewehr und erlegten das grosse Tier. Nun
hatten die Jäger wieder etwas zu essen und ein dickes Bärenfell dazu. Warum
erzähle ich diese Geschichte?
Wir
Menschen meinen oft, eine hässliche und auch starke Angewohnheit überwunden zu
haben, und müssen dann erleben, dass sie doch wieder lebendig wird. Das kann
sich um Alkoholsucht oder um Pornografie oder um irgendeine andere Sucht
handeln. Beim zweiten Mal ist sie noch stärker als zuvor – wie der Bär, der nun
sogar »bewaffnet « war. Wie gut ist es dann, wenn man einen guten »Nachbarn« kennt,
der uns mit seinem »Gewehr« aushelfen kann. Gott ist uns in seinem Sohn sehr
nahe gekommen, er ist uns ein Nachbar, ein Nächster geworden. Und er ist in
jedem Fall stärker als alles, was uns zu Boden drückt und bange macht. Ihn
sollten alle um Hilfe bitten. sa
Frage:
Mit welchem »Bären« haben Sie zu kämpfen?
Tipp:
Gehen Sie gleich zu dem guten »Nachbarn«! Der kann helfen.
Bibel:
Matthäus 17,14-21
Datum: 25.06.2016
Quelle: Leben ist mehr