ZÖGERN SIE NICHT, GNÄDIG ZU SEIN

Von Rick Warren In echter Gemeinschaft – Freundschaft oder Beziehung, in der man sich gegenseitg unterstützt – erfahren Menschen wahre Gnade. Gemeinschaft ist ein Ort der Gunst, wo Fehler nicht durch wiederholtes Erwähnen nachgetragen, sondern vergessen und vergeben werden. Gemeinschaft entsteht, wo Gnade über Verurteilung siegt. Jeder braucht Gnade, weil wir alle stolpern und hinfallen und meistens Hilfe brauchen, um wieder auf die rechte Spur zu kommen. Deshalb müssen wir bereit sein, uns gegenseitig Gnade zu schenken – und gegenseitig zu empfangen. Man kann keine Gemeinschaft – ob am Arbeitsplatz, in der Gemeinde oder Familie – ohne Vergebung erfahren, weil Bitterkeit und Nicht-Vergeben immer Gemeinschaft zerstören. Manchmal verletzen wir uns aus Absicht, manchmal ohne; in beiden Fällen sind viel Gnade und Gunst nötig, um die Gemeinschaft zu bewahren. Die Bibel gibt folgende weise Ermahnung: „Ertragt einander, und seid bereit, einander zu vergeben, selbst wenn ihr glaubt, im Recht zu sein. Denn auch Christus hat euch vergeben.“ (Kolosser 3, 13). Die Gnade, die Gott beweist, sollte uns darin motivieren, anderen gnädig zu sein, egal unter welchen Umständen. Immer wenn Sie durch jemand anders verletzt werden, haben Sie die Wahl: Werde ich meine Energie und Gefühle für Vergeltung aufbringen – oder für Entschlusskraft?

Beides geht nicht.

Viele Menschen sind zögerlich mit ihrer Gnade, weil sie den Unterschied zwischen Vertrauen und Vergebung nicht verstehen.

Vergebung heißt, das Vergangene loszulassen. Vertrauen hat jedoch mit zukünftigem Verhalten zu tun.

Vergebung muss sofort sein, egal ob die Person darum bittet oder nicht. Vertrauen muss verdient und im Laufe der Zeit wieder aufgebaut werden.

Vertrauen bedarf einer Erfolgsgeschichte. Wenn jemand Sie wiederholt verletzt, gebietet Ihnen Gott, ihm sofort zu vergeben, für Ihr eigenes Wohlergehen und das des anderen. Unvergebenheit kann zu Gefühlskrebs werden, einer andauernden, tödlichen Quelle der Bitterkeit.

Sie müssen jedoch nicht dieser Person sofort vertrauen, die Sie verletzt hat – und Sie müssen weitere Verletzungen nicht zulassen. Wenn Menschen Ihnen Schmerzen im Leben zufügen, müssen sie erst mal über eine gewisse Zeit lang beweisen, dass sie sich verändert haben, bevor das Vertrauen wieder hergestellt ist. Einer der besten Orte, um Vertrauen wieder zu erlangen, findet sich in dem unterstützenden Gefüge einer kleinen Gruppe, die Ermutigung bietet und berechenbar ist.

Während Sie jedoch Menschen Zeit geben, sich positiv zu verändern, sollte der erste Schritt Vergebung sein, egal welche weiteren Maßnahmen Sie danach ergreifen. Bedenken Sie folgende Einsicht aus der Bibel: „Jetzt müsst ihr [dem Sünder] vergeben und ihn ermutigen, denn er soll nicht verzweifeln.“ (2.Korinther 2, 7).

Datum: 16.05.2011

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