In einer kurzen Sequenz in Mel Gibsons Film "Die Passion Jesu Christi" krümmt sich der Teufel vor Gram und Schmerz. Er ist besiegt. Er verlor den Kampf um die Menschenseelen gegen Christus, von dem Johannes schreibt, er sei in die Welt gekommen, "damit er die Werke des Teufels vernichte" (1. Joh. 3,8 b). Der Sündlose nahm stellvertretend für die Menschen die Sünde weg. Des Teufels Werk ist zerstört! Der Mensch kann zurückkehren in die Gemeinschaft mit Gott, aus Gnade, durch an Christus festgemachten Glauben (Eph. 2,8). Er ist in Christus gesegnet, befreit von Schuld, Erbe der göttlichen Verheissungen, versiegelt mit dem Heiligen Geist – und nicht mehr anfechtbar vom Bösen? Obwohl der Gegner Gottes besiegt ist, hat er noch immer Einfluss. Petrus mahnt deshalb zu Wachsamkeit und Nüchternheit: "Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann" Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde (vgl. 1. Mose 1,27), als sein Gegenüber, mit einer Zweckbestimmung (1. Mose 1,28; 1. Mose 2,15). Eine perfide Frage brachte diese gegenseitig erfüllende und sinnvolle Ordnung durcheinander: "Hat Gott wirklich gesagt: Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr essen?" (1. Mose 3,2). Sollte Gott das wirklich gesagt haben ...? Es gibt in der ganzen Geschichte der Menschheit keine Frage mit auch nur ähnlich fatalen Auswirkungen. Das Tor zur Lüge geht auf. Erfolgt auf diese Frage keine eindeutige Antwort, wird die Autorität von Gottes Wort schrittweise untergraben. Zweifel und Misstrauen an seiner Allmacht und Güte wachsen. Die teuflische Saat geht auf. Die Relativierung der Wahrheit verunmöglicht es, verbindliche Aussagen über den Willen Gottes zu machen. Der Gegner Gottes bringt den Menschen durcheinander. "Ist das wirklich so gemeint mit Sexualität und Ehe? Kann man das nicht auch anders verstehen? Will uns Gott am Ende etwas vorenthalten?" Der Mensch greift zur verbotenen Frucht. Die vorsätzliche Missachtung der göttlichen Anordnung katapultiert ihn hinaus aus der Gemeinschaft mit dem Schöpfer (vgl. 1. Mose 3,23). Damit ist Gottes Wille und Sehnsucht, den Menschen als Gegenüber zu kennen, aber nicht weg. Angetrieben von seiner Liebe spricht Gott auf unterschiedlichste Weise im Laufe der Geschichte zu den Menschen. Sein Schlusswort ist die Person Jesus Christus: "Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn" (Hebr. 1,1 und 2). Christus ist der Hohepriester eines neuen Bundes. "Mit seinem eigenen Blut ist er ein für allemal in das Heiligtum hineingegangen und hat uns eine ewige Erlösung erworben" (Hebr. 9,12). Durch Umkehr, Schuldbekenntnis, Inanspruchnahme der Vergebung und durch Glauben an Leben und Wirken Jesu wird ein Mensch hineinversetzt in die Beziehung zu Gott. Der einst aufgrund der selbstgewählten Gottesferne zum Tod verurteilte Mensch wird mit Christus durch Glauben lebendig gemacht – "Denn aus Gnade seid ihr errettet, durch den Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme" (Eph. 2,8 und 9). Damit schliesst sich der Kreis. Der Zugang zu Gott ist für den Menschen wieder offen. Der Glaubende in Christus ist eine neue Kreatur, bestimmt für die Ewigkeit. Er ist Gottes Schöpfung, hat eine Bestimmung und ein Ziel: "Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott vorbereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen" (Eph. 2,10). Alles ist durch Christus und zu ihm hin geschaffen (vgl. Kol. 1,16). Der Mensch, der ganz für Christus lebt, lebt erfüllt. Seine Existenz hat Sinn. Er lebt gemäss seiner eigentlichen Bestimmung, "um Frucht zu bringen, die bleibt" (vgl. Joh. 15,16). Das ist die Absicht Gottes mit jedem Menschen: ganz auf ihn ausgerichtet zu leben und Frucht zu bringen, die bleibt. Und genau das will der Gegner Gottes, Satan, stören und verhindern. Der Mensch soll nicht für Gott leben und nichts bewirken, das Ewigkeitswert hat. Das Evangelium von Jesus Christus trennt Wahrheit und Lüge. Der Apostel Johannes nimmt kein Blatt vor den Mund: Wer nicht an Christus glaubt, macht Gott zum Lügner! "Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich; wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat. Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht" (1. Joh. 5,10 bis 12). Der "Vater der Lüge" (Joh. 8,44), Satan, bekämpft die Wahrheit vehement. Mit "Kunstgriffen", "Listen" (Eph. 6,11) greift er die Gedanken und Überzeugungen der Menschen an. Einerseits, um sie davon abzuhalten, dass sie an Jesus Christus glauben, und anderseits, wenn sie glauben, um sie davon abzuhalten, dass ihre Gottesbeziehung Frucht bringt. Wie lässt sich dem teuflischen Ansinnen Widerstand leisten? Der eigentliche Machtkampf spielt sich in der unsichtbaren Welt, in "himmlischen Regionen" (Eph. 1,3; 6,12), ab. Hier taugen nur geistliche Waffen. Wer mit menschlichen Ideen und Möglichkeiten, mit Philosophie, mit Rhetorik und Dialektik und Verstandeskraft gegen den "Fürst der Welt" kämpfen will, hat von vorneherein verloren! Menschliche Logik versagt. Mit Armeen, Geld und Propaganda lässt sich ein politischer Kampf gewinnen, aber keine geistliche Auseinandersetzung. Dazu braucht es "Waffen des Lichts" (Röm. 13,12), die göttliche Ausrüstung. Sie allein ist mächtig zur Zerstörung von geistlichen Festungen (vgl. 2. Kor. 10,4). Paulus fordert auf, für diesen geistlichen Kampf "die ganze Waffenrüstung" Gottes anzuziehen (Eph. 6,11). "Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, damit ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt" (Eph. 6,16). Hier meint er nicht den Glauben, der rettet. Beim "Schild des Glaubens" geht es um ein Vertrauen, eine innere Haltung, an der die "feurigen Pfeile", das sind teuflische Angriffe, wirkungslos abprallen. Der Durcheinanderbringer setzt bei der menschlichen Sehnsucht nach Erfüllung, Liebe und Anerkennung an. Er versucht die Bedürfnisse so zu schüren und die Gedanken in eine Richtung zu lenken, dass der Mensch diese innersten Bedürfnisse auf falsche Weise befriedigt, d. h. ohne den göttlichen Rat und ohne Vertrauen in Gottes Zusagen. Der Teufel schürt Sehnsüchte und verdreht sie im menschlichen Herzen ins Sündhafte – zu Rache- und Machtgelüsten etwa. Den tiefen Wunsch nach Liebe pervertiert er in kümmerliche Lust nach schnellem Sex ohne verantwortliche Beziehung. Der "feurige Pfeil" des Bösen steckt unser Herz in Brand, indem wir unsere innersten Wünsche auf nicht gottgemässe Weise zu stillen versuchen. Ein Grundsatz steht fest: Versuchung beginnt nicht in den Umständen, sondern in unseren Gedanken. Jesus machte gegenüber den auf rein äusserliche Korrektheit fixierten Pharisäern deutlich: "Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken: Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen; diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen" (Matth. 15,19). Eine attraktive Frau setzt bei Männern die Hormonfunktionen in einer bestimmten Richtung in Gang. Dieser Umstand ist nicht Sünde. Die Sünde lauert im Männerherzen und wächst dort, wo das Gefühl des Angezogenwerdens und der Sympathie zum Begehren der Lust wird, das jegliche Vernunft, jegliche Ethik überdeckt – dann hat der Brandpfeil ungeschützt getroffen. Der Teufel relativiert das absolute Wort Gottes. Er versucht, Zweifel an Gottes Aussagen über Sünde zu streuen. "Sollte Gott gesagt haben ...?" Wer Gottes Aussagen als relativ betrachtet, wirft ihn ins Meer des pluralistischen Meinungswirrwarrs. Es ist dann nicht mehr möglich, verbindliche Aussagen über den Willen Gottes zu machen. Das relative Gottesbild führt zur Meinung, dass es viele mögliche Gottesbilder und Wahrheiten gibt. Jedes Gottesbild hat dieselbe Bedeutung. Sie stehen nebeneinander und konkurrenzieren sich nicht. Eine solche Überzeugung führt hinein in die geistliche Kraftlosigkeit. Deshalb: "Ergreift den Schild des Glaubens!" Wo dem Feuerpfeil der Relativität nicht mit dem Schild des Glaubens, d. h. mit dem Wort Gottes, widerstanden wird, kommt es zum geistlichen Schachmatt. "Sollte Gott wirklich gesagt haben, dass ihr von keinem Baum im Garten essen dürft?" Eva antwortete: "Nein, wir dürfen von allen Bäumen im Garten essen, nur von dem einen in der Mitte nicht, sonst werden wir sterben" (1. Mose 3,2). Eigentlich wäre mit dieser richtigen Antwort die Diskussion beendet gewesen – doch schon fliegt der nächste Pfeil: "Keineswegs werdet ihr sterben! Sondern Gott weiss, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses" (1. Mose 3,4 und 5). Jetzt lügt Satan offen. Der zweite Feuerpfeil ist ein Frontalangriff gegen Gottes Autorität. "Wenn ihr Gottes Verbot nicht beachtet, dann werdet ihr nicht sterben, sondern so sein wie er." Damit sagt der Teufel: "Merkst du denn nicht – das alles will dir Gott vorenthalten. Wenn du dich an seine Anweisungen hältst, dann kommst du zu kurz!" Der feurige Pfeil des Bösen schürte den Gedanken, bei Gott zu kurz zu kommen. Tief hat sich diese Lüge ins menschliche Herz eingebrannt. Täuschung ist die dritte Stossrichtung Satans. Mit Gerüchten, Halbwahrheiten und Lügen will er Gottes Wort unterwandern. Dazu vermischt er Gut und Böse. Er sagt den ersten Menschen, die noch gar nichts Böses kennen, dass Gutes und Böses zusammengehörten und diese Erkenntnis zu göttlicher Erleuchtung führe. Auf diesem teuflischen Kunstgriff gegen Gottes Wort basieren die östlichen Religionsphilosophien bis hinein in esoterische Gedankengebäude. So verkörpert der Hindugott Shiva Tod und Leben, Zerstörung und Erneuerung, Gut und Böse. Im allein wahren Schöpfergott aber ist Licht und keine Finsternis (1. Joh. 1,5). Der Teufel macht trügerische Versprechungen: "Eure Augen werden aufgehen" – Erleuchtung wird in Aussicht gestellt, mehr Licht versprochen und selbstbestimmte Erfüllung ausserhalb der Beziehung zum Schöpfer. Aus Täuschung und Lüge werden Zweifel und Begehren und schliesslich die ungehorsame Tat: Was Gott sagt, wird der teuflischen Einflüsterung geopfert. Gott verspricht Israel ein neues Land, zuerst Mose, dann Josua: "Jede Stätte, auf die eure Fusssohlen treten werden, habe ich euch gegeben, wie ich Mose zugesagt habe" (Josua 1,3). Wer damals an einen lockeren Spaziergang dachte, wurde von der Realität eines Besseren belehrt. Das von Gott gegebene Land ist von Feinden besetzt! Dieselbe Ausgangslage zeigt sich im Neuen Bund. Das Leben im Vertrauen auf Jesus bleibt ein Ringen mit Hindernissen und Schwierigkeiten. Sie bleiben nicht aus. Doch die Voraussetzung ist jetzt eine andere: Gott ist mit dabei! Zwölf Kundschafter – nicht irgendwelche, sondern Anführer und Leiter im Volk – erkundeten während 40 Tagen Land und Leute in Kanaan. Bei der Rückkehr bestätigen sie Gottes Verheissung: Es fliesst wirklich Milch und Honig in diesem Land und die Früchte sind gross. Dann kommt das grosse Aber: "Das Volk ist stark, das in dem Land wohnt, und die Städte sind befestigt und sehr gross; und auch die Söhne Enaks haben wir dort gesehen" (vgl. 4. Mose 13,27 bis 29). Zehn der zwölf Kundschafter sahen nur die Hindernisse – die befestigten Städte und die Armeen. Da trifft der Feuerpfeil Satans! Angst macht sich breit, setzt sich fest und verdrängt das Wissen um Gottes Zusage. Die Israeliten greifen nicht zum "Schild des Glaubens". Sie widerstehen nicht. Sie ersetzen die Angst nicht mit der Verheissung Gottes. Der Kunstgriff Satans zeigt Wirkung. Die zehn Kundschafter verbreiten "ein böses Gerücht": "Das Land frisst seine Bewohner, da herrschen Mord und Totschlag. Die Menschen sind alle überdurchschnittlich gross. Wir sahen sogar Riesen ..." (vgl. 4. Mose 13,32 und 33). Das Gerücht vom Land der Riesen, das seine Bewohner verschluckt, entfaltete eine derartige Macht, dass man Kaleb und Josua, jene Kundschafter, die an Gottes Verheissung in allen Umständen festhielten und bei der Wahrheit blieben – steinigen wollte. Mit bösen Gerüchten von unüberwindbaren Problemen, die vor uns liegen, arbeitet der Teufel noch heute erfolgreich. Jeden Zweifel an Gottes Güte und Macht nutzt der Teufel, um Misstrauen und Furcht zu schüren. Der "Schild" (Eph. 6,16), den der Apostel vor Augen hat, ist der grosse Langschild des römischen Soldaten. Dahinter konnte er mit seinem ganzen Körper in Deckung gehen, wenn die feindliche "Infanterie" mit Brandpfeilen schoss. Dieser Schild war aus Holz, mit Leder überzogen und mit Eisenbeschlägen rundum verstärkt. In diesem festen Schild blieben die Brandpfeile stecken und verlöschten, bevor sie den Schild in Brand stecken konnten. Der Apostel schreibt: "Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, damit ihr die feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt". Das "Ergreifen des Schildes" ist eine Aktion mit Herz und Verstand. Eine willentlich initiierte Gedankenbewegung hin zu Christus. Er steht am Anfang unseres Glaubens und auch an dessen Ende. Ich wende mich gedanklich zu ihm, weil ich um die Wirksamkeit der Kraft Gottes, die alles übersteigt, weiss. Dabei liegt das Gewicht nicht auf einem Glaubenskraftakt meinerseits, sondern an der Tatsache der Treue und Kraft Gottes. Durch das Vertrauen in Christus bekomme ich Anteil an seiner Macht. Ich werde stark aufgrund seiner Stärke (vgl. Eph. 6,10). Lebe ich ganz für Gott, überzeugt von der Wahrheit seines Wortes, dann bin ich erfüllt von seinem Geist, und Gott befähigt mich, die brennenden Pfeile Satans auszulöschen! Dabei ist mein Vertrauen vollständig ausgerichtet auf seine Wahrheit, seine Gerechtigkeit, seine Liebe. So wird Gottes Treue mir zur Kraft; ich vermag die feurigen Pfeile des Bösen auszulöschen. Der Teufel will auf jeden Fall verhindern, dass wir siegreich leben und Frucht bringen, die bleibt. Deshalb greift er unser Vertrauen in Gott an durch Nöte, Ängste, ungelöste Fragen. Während wir mit Verstand und Logik vieles verstehen, tut das unsere Gefühlswelt nicht immer. Unser Gefühl zieht uns in eine andere Richtung. Der Teufel wartet nur, bis wir den Mut verlieren und den Schild des Glaubens sinken lassen. Anstatt zu beten, Gott die Treue auszusprechen, ihm zu danken und Geduld zu üben, suchen wir nach einem "guten Gefühl". Das kann trügen. Im geistlichen Kampf heisst das richtige Instrument "Vertrauen und Gehorsam". Angenommen, Herr Meier hätte Herrn Müller vor einer Woche seinen Garten verkauft. Das Besitzrecht wurde notariell neu besiegelt, Herr Müller wird die entsprechende Urkunde überreicht. Nun steht Müller zum ersten Mal in seinem Garten. Plötzlich taucht neben ihm ein Mann auf und behauptet, ein Stück des Gartens gehöre ihm. Was tut Herr Müller? Gefühlsmässig muss er zugeben, dass dieser Garten noch nicht wirklich ihm gehört. Damit hat er die Wahl: Entweder er beruft sich auf die Urkunde oder er glaubt dem Fremden. Wenn er dessen Worten glaubt, dann muss er ihn im Garten dulden. Wenn er aber auf die Urkunde des einstigen Besitzers setzt, dann hat er die Autorität, dem Mann zu befehlen, das Grundstück zu verlassen. So wie diese Urkunde sind die Verheissungen Gottes – völlig zuverlässig. Der Teufel muss davor weichen, wenn ein Mensch mit ganzem Herzen an Gottes Wort festhält. Indem er sich Gott unterwirft, widersteht er dem Teufel und – so schreibt Jakobus – "er wird von euch fliehen" (vgl. Jak. 4,7). Christen dürfen sich nicht entmutigen lassen. Erstens ist der Weg der Vergebung immer offen und letztlich bleibt Christus Sieger. Wer in seiner Hand ist, den wird Satan nicht verschlingen können. Durch Bekennen, durch Vergebung und Weitermarschieren kommt er wieder auf die Beine. Er ist und bleibt in Gottes Hand: "Niemand wird sie aus meiner Hand reissen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist grösser als alles; niemand kann sie aus der Hand des Vaters reissen" (vgl. Joh. 10,29–30). Wollte uns Satan aus Gottes Hand reissen, dann müsste er nicht uns, sondern Gott selbst überwältigen. Wir tragen Verantwortung für unsere Lebensführung. "Seht nun genau zu, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise!"; "Seid nicht töricht, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist!" (Eph. 5,15 und 17). Christen dürfen sich nichts vormachen. Wir sind schwach, Gott ist stark. Gerade über unsere Gefühlswelt, die geprägt wird durch unsere Wahrnehmung, sind wir anfällig, Falschem zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Warum müssen wir uns räuspern, wenn wir jemanden husten hören? Warum denken wir an Zigaretten, wenn wir eine Herde Pferde sehen? Das macht die Kraft der Suggestion. Und was erst einmal unsere Aufmerksamkeit besitzt, das kontrolliert uns. Richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf falsche Vorstellungen, werden wir eines Tages falsch handeln. Deshalb soll unsere Aufmerksamkeit ungeteilt Gott und seiner Sicht für unser Leben gehören: Wir leben für Gott, um Frucht zu bringen, die bleibt. Unsere Gedanken sollen auf Gott konzentriert sein – und auf das Gute: Auf das, was ehrbar, was rechtschaffen, was gerecht, was rein, was liebenswert, was ansprechend ist und Lob verdient (vgl. Phil. 4,8). "Weise wandeln" bedeutet demnach, aufzupassen, wo wir überdurchschnittlich häufig von Glaubenszweifeln befallen werden, oder wo wir es kaum schaffen, uns zu Christus zu bekennen. a) Wo bin ich besonders anfechtbar? Es gilt, die individuellen Muster jener Situationen, in denen die Gefahr hoch ist, das Vertrauen in Christus zu vergessen, ehrlich aufzudecken, um sie dann zu verändern. Oft geht es nicht anders, als sie schlicht und einfach zu meiden. Es gibt Situationen, die wir mit unseren Möglichkeiten nicht beeinflussen können. Wir sind am Ende. Aber Gott kann einen neuen Anfang schaffen, er kann aus nichts alles tun. Deshalb ist es so wichtig, vor allem zum Schild des Glaubens zu greifen, das heisst ihm zu vertrauen. Die Devise lautet: Gib nie, nie auf, unter und in allen Umständen nicht! Sondern gib ab: deine Angst und Sorgen. Gott kennt einen Weg. Er weiss die Lösung. Er hat die Macht, er ist bei uns. Schwierigkeiten zwingen uns, unseren Blick auf Gott zu richten und auf ihn zu vertrauen, statt auf uns selbst. Wir sind schwach, aber in Christus ist die alles übertreffende Macht wirksam. Paulus betet dafür, dass die Empfänger seines Briefes "erkennen können, wie übermächtig gross seine Kraft ist, mit der er in uns, die wir an ihn glauben, wirkt" (Eph. 1,19). Der Glaube an Christus schenkt Kraft, um zu überwinden. Womit der Teufel schaden will, das kann Gott für uns zum Guten wenden. Es ist unsere Verantwortung, ob wir Gott glauben wollen oder nicht. Jeder teuflische Pfeil in unsere Richtung erfordert eine Reaktion. Wir können das Falsche tun. Wir haben aber immer die Möglichkeit, das Richtige zu tun. "Ergreift den Schild des Glaubens, damit ihr die feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt!" Und jedes Mal, wenn das Feuer des Angreifers verlöscht, ist unser Glaube stärker geworden.
(1. Petr. 5,8). Worum geht es in dieser Auseinandersetzung? Wie widersteht man dem "Menschenverschlinger"?Die teuflische Strategie
Perversion der Sehnsucht
Zweifel säen
Er täuscht und macht falsche Versprechungen
Ohne Kampf kein neues Land
Zum Schutzschild greifen
Werde ehrlich!
Ist es an einem bestimmten Tag, an einem bestimmten Ort? Am Arbeitsplatz? Vor dem PC? Im Hotel?
b) Wer lässt mich den "Schild des Glaubens" vergessen?
Sind es meine Kollegen im Sportverein? Bei der Arbeit, der Chef?
c) Welche Gefühlslage erlaubt Angriffe gegen meine Überzeugung?
Ist es Einsamkeit? Müdigkeit? Langeweile? Ärger? Stress?Gott macht aus Bösem Gutes
Datum: 09.12.2004
Autor: Rolf Höneisen
Quelle: factum Magazin