Biblische Gedanken

Menschen, Chaos und der Gott der Ordnung

Grossbrand: Das Chaos hat viele Gesichter.

Licht und Ordnung sind Wesenszüge des Gottes der Bibel. Er beginnt sein Programm der Menschheitsgeschichte damit, Licht in die Finsternis und Ordnung in das Chaos zu bringen: «Da sprach Gott: „Licht soll entstehen!“, und es wurde hell. ... Er trennte das Licht von der Dunkelheit...» (1. Mose 1,3–4/Johannes 1,4–5/1. Korinther 14,33). Die ganze Schöpfung, in ihrer Komplexität und Schönheit, lässt uns die Handschrift des Gottes der Ordnung erkennen: «Die Menschen wissen ganz genau, dass es Gott gibt, er selbst hat ihnen dieses Wissen gegeben. Gott ist zwar unsichtbar, doch an seinen Werken, der Schöpfung, haben die Menschen seit jeher seine göttliche Macht und Grösse sehen und erfahren können.» (Römer 1,19–20)

Der Mensch, nach Gottes Bild geschaffen und ein Teil seiner geordneten Schöpfung, kannte das Chaos vorerst noch nicht. Er sollte Gottes Partner sein zur Aufrechterhaltung der Ordnung! (1. Mose 1,26–28 / 1. Mose 2,20a)

Anbindung an Diabolos

Diabolos bedeutet Durcheinanderbringer. Chaos, Lüge, Verwirrung, Finsternis, Zerstörung, Angst und Tod gehören zu seinem Programm und zeigen uns seine Wesenszüge! Auch dieses Programm hat seine Spuren in der ganzen Schöpfung (für uns alle sichtbar) hinterlassen.
Die Anbindung an den Diabolos geschieht durch «sehen und hören» auf ihn. Das «Zerdiskutieren der Worte Gottes» tut das Seine hinzu (siehe 1. Mose 3,1–6)! Da wo der Mensch sich auf die Worte des Diabolos einlässt, beginnt er dessen Wesen zu entsprechen – und so hat er die Ordnung Gottes in Chaos verkehrt. Dieser verheerende Todesvirus haftet dem Menschen bis heute an.

Dieses Sehen und Hören auf den Diabolos machte den Menschen mit dem Chaos bekannt und löste ihn gleichzeitig aus der ausschliesslichen Anbindung an den Schöpfer heraus, von dem er Ordnung erhielt und zur Ordnung befähigt wurde. Seither muss er sich vor Gott dem Herrn nackt und schuldig erkennen (1. Mose 3,7–10 / Psalm 51,5–6).
Das Chaos des Menschen hat viele Gesichter: Beziehungsprobleme, Ignoranz über Got-
tes Wahrheiten, Hunger, Gewalt, missbrauchte Sexualität, schweisstreibende Arbeit, Schmerzen, Sorgen, Unterdrückung durch Despoten, Rastlosigkeit, Ruhelosigkeit, Unzufriedenheit, Begrenzungen, Krankheit, verlorene Würde, Habgier, Korruption, Unersättlichkeit, Bedrohungen durch Naturgewalten, unerfüllte Wünsche, Verlust von Sinn, Bedeutung und Berufung, Trauer und Tod.

Anbindung an den Erlöser

Schon im Bericht des Sündenfalls wird uns der «Schlüssel» des Programmes Gottes, um das Chaos wieder in Ordnung zu kehren, geoffenbart. In 1. Mose 3,15 lesen wir, dass ein Nachkomme der Frau (Eva) der Schlange (Diabolos) den Kopf zertreten (entmachten und besiegen) wird. Das wird ihm, dem Nachkommen der Frau (Jesus Christus), durch den Biss der Schlange in seine Ferse das Leben kosten (siehe auch Psalm 110,1 und Hebräer 1,13c)! Dies ist das Erlösungsgeschehen, bereits dem ersten Menschen in embrionaler Form offenbart! Auf dieser Grundlage wurde den ersten Menschen durch Gott in Form von Fellen die Nacktheit (Schuld) zugedeckt (1. Mose 3,21). Beachten wir, dass das eigene Bemühen von ihnen kein gutes Gewissen bewirken konnte! Immer noch versteckten sie sich im Garten vor Gott dem Herrn (1. Mose 3,7–8).

Wer sich nicht an den Erlöser anbinden lassen will, wählt bleibend das Chaos. Das macht ihn schuldig, und er bleibt unfähig, dem Wesen des Schöpfers (Licht und Ordnung) zu entsprechen. Jesus sagt in Johannes 3,19–20: «Die Menschen werden gerichtet, weil das Licht zwar in die Welt gekommen ist, sie aber die Finsternis mehr lieben als das Licht. Denn alles, was sie tun, ist böse. Wer Böses tut, scheut das Licht und bleibt lieber im Dunkeln, damit niemand seine Schandtaten sehen kann.»

Wer sich bewusst und ausschliesslich an den Erlöser anbinden lässt, erfährt schon in diesem Leben, dass die Macht von Chaos und Finsternis gebrochen ist: «Denn der Geist Gottes, der euer Leben bestimmt, ist stärker als der Geist der Lüge, von dem die Welt beherrscht wird» (1. Johannes 4,4). «Denn das Leben, das Gott uns gegeben hat (in der Wiedergeburt), ist mächtiger als alle Verlockungen dieser Welt. Wir können sie durch den Glauben besiegen» (1. Johannes 5,4).

Das Verharren im Erlöser

Das «Umkehrprogramm» Gottes beginnt mit der Wiedergeburt und zieht sich hin bis zu der Vollendung des Heilsplans Gottes. Der Heilsplan wird in Etappen umgesetzt, und ich bin als Kind Gottes ein Teil dieses Programms.

Gottes Wort macht den Unterschied zwischen dem, was jetzt schon ist (Epheser 1,13), und dem, was später noch werden wird (Epheser 1,14). Johannes sagt: «Meine Lieben! Wenn wir schon jetzt Kinder Gottes sind, was werden wir erst sein, wenn Christus wiederkommt! Dann werden wir ihm ähnlich sein und ihn sehen, wie er wirklich ist. Wer diese Hoffnung hat, wird alles daran setzen, ganz für Gott zu leben, so wie Christus es getan hat» (1. Johannes 3,2–3).

Von der Wiedergeburt an bis zur Vollendung hat der Erlöser für uns Reifeprüfungen in seinem Programm. Unser Glaube und unser christlicher Charakter sollen zunehmen und sich bewähren: «Glücklich ist der zu nennen, der die Bewährungsproben besteht und im Glauben fest bleibt. Gott wird ihn mit dem Siegeskranz, dem ewigen Leben, krönen. Das hat er allen versprochen, die ihn lieben» (Jakobus 1,12).

Während dieser Zeitspanne braucht es das beharrliche «Bleiben in der Anbindung» zum Erlöser: «Wer in mir bleibt, in dem bleibt mein Leben, und er wird viel Frucht tragen. Wer sich aber von mir trennt, kann nichts ausrichten. ... Gott wird dadurch verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und ihr euch so als meine wirklichen Jünger erweist» (Johannes 15,5+8).

Das Leben in Gewissheit

Viele Aspekte der Ordnung Gottes können und sollen schon jetzt Wirklichkeit werden. Andere Elemente wie zum Beispiel Zerfall der Schöpfung, Altern, genetische Schäden oder Tod werden vom Herrn selber in der Vollendung in Ordnung gekehrt. In Römer 8 lesen wir, dass die gesamte Schöpfung unter dem Joch der Vergänglichkeit leidet. Und ab Vers 23: «Aber auch wir selbst, denen Gott bereits jetzt seinen Geist gegeben hat, warten voller Sehnsucht darauf, dass Gott uns als seine Kinder zu sich nimmt und auch unseren Leib von aller Vergänglichkeit befreit. Darauf können wir zunächst nur hoffen und warten. Hoffen aber bedeutet: noch nicht haben...»

In der Zwischenzeit bauen wir auf die Gewissheit, von der in Johannes 1,5 geschrieben steht: «Er ist das Licht, das die Finsternis durchbricht, und die Finsternis konnte dieses Licht nicht auslöschen!»

Datum: 16.02.2005
Autor: Paul Egloff
Quelle: Chrischona Magazin

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