Bibelstudium: Matthäus 5,13-16

Bibelstudium

Salz und Licht: die Funktion der Christen in der Welt

13 "Ihr seid das Salz, das die Welt vor dem Verderben bewahrt. Aber so, wie das Salz nutzlos ist, wenn es seine Kraft verliert, so seid auch ihr nutzlos, und man wird über euch hinweggehen, wenn ihr eure Aufgabe in der Welt nicht erfüllt.2 14 Ihr seid das Licht, das die Welt erhellt.3 Eine Stadt, die hoch auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. 15 Man zündet ja auch keine Lampe an und deckt sie dann zu. Im Gegenteil: Man stellt sie so auf, dass sie allen im Haus Licht gibt. 16 Genauso soll euer Licht vor allen Menschen leuchten. An euren Taten sollen sie euren Vater im Himmel erkennen und ihn auch ehren."

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

5,13 Jesus verglich seine Jünger mit Salz. Sie sollten für die Welt sein, was das Salz im täglichen Leben ist: Salz würzt Speisen, es verhindert Fäulnis, es verursacht Durst und unterstützt den Geschmack. So sollen seine Nachfolger der menschlichen Gesellschaft Pikantheit geben, als Schutz vor dem Verderben dienen und andere dazu bringen, sich nach der Gerechtigkeit zu sehnen, von der die vorhergehenden Verse sprechen. Wenn das Salz kraftlos wird, wie soll es seine Salzigkeit zurückerhalten? Es gibt keinen Weg, ihm den echten, natürlichen Geschmack wiederzugeben. Hat es einmal seinen Geschmack verloren, dann taugt Salz zu nichts mehr. Es wird auf den Weg geworfen. Der Kommentar von Albert Barnes über diesen Vers erleichtert das Verständnis:

Das Salz, das in unserem Land verwendet wird, ist eine chemische Zusammensetzung - und wenn es seine Salzigkeit, oder es seinen Geschmack verlöre, dann bliebe nichts übrig. In östlichen Ländern war das verwendete Salz unrein, es war mit Pflanzen und Erde vermischt, so dass es seine ganze Salzigkeit verlieren konnte und doch eine beträchtliche Menge [Salz ohne Geschmack] übrigblieb. Es war zu nichts mehr zu gebrauchen, ausser, dass es, wie hier gesagt wird, auf den Weg gestreut wird, wie wir unsere Wege mit Kies bestreuen.4)

Der Jünger hat eine wichtige Aufgabe - Salz der Erde zu sein, indem er die Anweisungen für Jünger auslebt, die in den Seligpreisungen und im Rest der Predigt aufgeführt sind. Wenn er diese geistliche Realität nicht durch sein Leben sichtbar macht, werden die Menschen sein Zeugnis mit Füssen treten. Die Welt hat nur Verachtung für einen treulosen Gläubigen übrig.

5,14 Jesus ruft Christen auch auf, Licht der Welt zu sein. Er sprach von sich selbst als dem "Licht der Welt" (Joh 8,12; 12,35.36.46). Die Beziehung zwischen den beiden Erklärungen ist, dass Jesus die Quelle des Lichtes ist und die Christen dieses Licht reflektieren. Ihre Aufgabe ist es, seine Strahlen zurückzuwerfen, wie der Mond die Herrlichkeit der Sonne widerspiegelt.

Der Christ ist wie eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt: Sie ist über ihre Umgebung erhöht und leuchtet in der Dunkelheit. Diejenigen, deren Leben die Charakterzüge der Lehre Christi widerspiegeln, können nicht verborgen bleiben.

5,15.16 Man zündet nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel. Stattdessen wird man es auf ein Lampengestell setzen, damit es allen leuchtet, die im Hause sind. Jesus wollte nicht, dass wir das Licht seiner Lehre für uns selbst sammeln, sondern dass wir sie anderen mitteilen. Wir sollten unser Licht so leuchten lassen, dass die Menschen unsere guten Taten sehen, so dass sie den Vater im Himmel verherrlichen. Die Betonung liegt hier auf dem Dienst eines christlich geprägten Charakters. Das Gewinnende eines Lebens, in dem Christus deutlich sichtbar wird, spricht lauter als der Versuch einer Überzeugung durch Worte.

Datum: 06.01.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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