Christ aus dem Kongo soll ausgeschafft werden

Isaac (42) ist Asylant aus der Demokratischen Republik Kongo, die nicht mit der deutlich kleinere Republik Kongo verwechselt werden darf. Weil im eigentlich christlich geprägten Kongo Repressionen gegen religiöse Gruppen ausgeübt wurde – Isaac sass deswegen im Gefängnis – flüchtete er in die Schweiz. Seit sechs Jahren lebt er nun in der Eidgenossenschaft und fand zwei Wochen nach seiner Einreise in der «Gemeinde für Christus» (GfC) in Bauma ein «zu Hause», sagt Erich Steiner, eine mit Isaac eng befreundete Privatperson. «Isaac spricht mehrere Sprachen, unter anderem Englisch und Französisch, Deutsch konnte er damals noch nicht.» In kurzer Zeit aber habe er die Sprache gelernt und versteht Hochdeutsch sowie Mundart.

Aktivposten

Isaac integrierte sich, sagt Steiner, ging in Notunterkünfte und hielt dort Sprechstunden für jene, die sonst wenig Gehör fanden und ging je einmal pro Woche in Winterthur und einmal pro Monat in Yverdon für die christliche Gemeinde auf die Strasse.

Auch besuchte er viele Ausländer und fasste seine Kontakte fein säuberlich in einem Buch ab. «Er war pflegeleicht und bescheiden, wollte arbeiten und er verteilte viele Bibeln und andere Literatur.»

Ausschaffungshaft

Offiziell gesehen war Isaac in der Schweiz «geduldet», sein Gesuch wurde mit einem «Nichteintretensentscheid» beantwortet. Seit dem 16. Dezember 2010 ist er im Gefängnis, weil er illegal in der Schweiz war, nach drei Monaten wurde er nach Kloten in Ausschaffungshaft überführt.

Isaac macht geltend, dass er keine grossen Überlebenschancen im Land hätte, er käme als Flüchtling retour und würde deshalb als Verräter angesehen. Steiner: «Unser Hauptproblem ist, dass die Härtfallkommission sich zuwenig damit auseinandergesetzt hat, wie Isaac hier in der Schweiz lebt.» Auch wisse man nicht, was mit Isaac vor Ort geschehe, Haft, Folter oder ein Abkommandieren in den Krieg.

«In Gottes Hand»

«Letztlich ist er in Gottes Hand», sagt Steiner. «Und was wir hier für ihn tun können, das tun wir.» So vorgestern Sonntag mit einem Protestmarsch zum Ausschaffungsgefängnis.