Hugo Berger

Er verschaffte Familien Erholung

Die Schweizerischen Familienherbergen sind landesweit zum Begriff geworden; nach dem Zweiten Weltkrieg ermöglichten sie unzähligen Familien günstige Ferien. Ihr Gründer Hugo Berger ist am 9. Juli 97-jährig gestorben.
Hugo Berger, Gründer der Familienherbergen.

Der aktive Methodist setzte sich während Jahrzehnten unermüdlich dafür ein, dass sich Familien in kostengünstigen Unterkünften erholen konnten.

Berger, 1911 geboren, war Drogist in Gelterkinder BL. Er engagierte sich als Sonntagschullehrer der Methodistenkirche für die Dorfkinder, deren Väter während des Zweiten Weltkriegs oft abwesend waren. Er verbrachte mit ihnen Ferien in Jugendherbergen und Naturfreundehäusern. 1945 setzte er seine Idee in die Tat um: Familien sollten sich nicht nur körperlich erholen, sondern auch für ihre Seele Nahrung erhalten.

Berger mietete die „Casa Marta“ in Gerra am Lago Maggiore und vermietete sie an Familien mit bescheidenem Budget weiter. Nach der Gründung des Schweizerischen Vereins für Familienherbergen (FH) 1948 und einer entsprechenden Genossenschaft 1950 setzte ein regelrechter Sturm auf das Sozialwerk ein, das bald einmal ein Dutzend Liegenschaften umfasste. Im Laufe der 50er- und 60er-Jahre wurde FH mit rund 600 Wohnungen im Angebot zum grössten Ferienwohnungsanbieter in der Schweiz!

Anfang der 70er-Jahre, nach dem Weggang von Berger, rutschte das Unternehmen in die Krise. Die FH-Ferienwohnungen waren zwar konkurrenzlos günstig, aber ohne jeglichen Komfort. Den Turnaround schaffte man nicht mehr: 2004 wurde der Verein aufgelöst, die Liegenschaften gingen an den führenden Schweizer Anbieter von Ferienwohnungen Reka.

Datum: 28.08.2008
Quelle: EMK News

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