Pfingsten: Der Tag, an dem der Heilige Geist kam

Ein Geist für Menschen aus allen Völkern
Heiliger Geist

Zehn Tage nach der Auffahrt von Jesus in den Himmel wurde das Leben seiner Anhänger in Jerusalem völlig auf den Kopf gestellt:

„Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt hatten. Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, das sich auf jedem einzelnen von ihnen niederliess. So wurden sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt, und sie redeten in fremden Sprachen; denn der Geist hatte ihnen diese Fähigkeit gegeben.“

Die Sätze in der Apostelgeschichte (2,1-4) machen es deutlich: Die Ankunft des Heiligen Geistes zu Pfingsten glich einem Feuerwerk, verbunden mit dem Geräuschpegel eines Popkonzerts. Da merkten nicht nur die Jünger des gekreuzigten und auferstandenen Jesus, dass etwas Besonderes geschah.

Sie hatten ja darauf gewartet, weil Jesus ihnen seine Ankunft vorausgesagt hatte. Dass diese dann so spektakulär geschah, muss auch sie aus den Schuhen gehoben haben. Und sie erlebten gleich eine Kostprobe davon, welche Möglichkeiten sich Menschen eröffnen, wenn der Heilige Geist auf sie kommt.

Ein Sprachwunder ereignete sich – andere sprechen von einem Hörwunder, mit dem sich der Geist anmeldete. Die Anhänger von Jesus redeten plötzlich in anderen Sprachen, lobten Gott in Sprachen, die sie nie gelernt hatten. Es hätte ja auch ein anderes Wunder sein können, zum Beispiel eine Massenheilung von Kranken.

Sprachwunder für die Jerusalemer Festpilger

Doch an diesem Tag waren die Ohren der zahlreich angereisten Festpilger aus allen möglichen Ländern gefragt. Sie sollten zur Kenntnis nehmen, dass sich etwas Besonderes ereignete. Und sie sollten erfahren, dass es einen direkten Zusammenhang zum hingerichteten und wieder auferstandenen Jesus von Nazareth hatte. Wir wissen: Rund 3000 Menschen gingen darauf ein und schlossen sich den Jesusjüngern an. Die Jesusgemeinde – die Kirche – war geboren.

Doch damit war das Wirken des Heiligen Geistes nicht erschöpft. Von nun an konnte jeder, der an Jesus, den Christus, glaubte, den Heiligen Geist empfangen. Wenn es geschah, wie etwa in der Hafenstadt Cäsarea im Haus von Kornelius, ereigneten sich wieder ähnliche Phänomene. Auch hier sprachen die Betroffenen in neuen Sprachen, nachdem sie vom Apostel Petrus über den Glauben an Jesus aufgeklärt worden waren und sich im Glauben Jesus anvertrauten. Auch prophetisches Reden wie in Apostelgeschichte 11 verstanden die Jesusjünger als ein Wirken des Heiligen Geistes.

Ein Geist für Menschen aus allen Völkern

Das Besondere an diesen Ereignissen: Der Heilige Geist liess sich nicht nur mit Menschen in einer speziellen Funktion ein. Er zeigte sich als demokratischer Geist, der sich unabhängig von Bildung, sozialem Stand oder ethnischer Herkunft auf Menschen einliess, die sich für ihn öffneten. Nach christlicher Lehre ist er schon da am Werk, wo sich Menschen für Jesus und seine Heilstaten zu interessieren beginnen. Er verhilft zu Einsicht in die Zusammenhänge von glauben und gerettet sein. Er schafft die persönliche Beziehung zwischen dem Glaubenden und seinem Gott.

Eine neue Lebensqualität – mit dem Heiligen Geist

Es hat sich gezeigt: Wer an Jesus Christus als seinen persönlichen Retter glaubt – und den Glauben nicht nur als ein Kopfwissen versteht –, darf sich ins Wirkungsfeld des Heiligen Geistes einlassen. Die Zugänge und die Erfahrungen, die Menschen mit dem Geist von Jesus machen, sind ganz verschieden. Sie können vor allem nicht erzwungen werden. Das wäre Manipulation.

Es kann das intensive Gebet mit dem starken Verlangen sein, mehr von Gott zu bekommen. Es kann die Teilnahme am Gebet mehrerer Christen sein, die gemeinsam die Kraft Gottes für ihr Leben und den Dienst in Kirche und Mission suchen. Es kann die Vertiefung in Stille und Meditation sein, die uns Gott im Heiligen Geist näher bringt und zu Erfahrungen seines Wirkens führt.

Das Suchen nach der Begegnung mit dem Heiligen Geist geschieht nicht nach Schablone, selten auch durch eine besondere Handlung. Wichtig sind vor Gott aber unsere Motive. Suchen wir egozentrisch nach einem besonderen spirituellen Erlebnis, oder nach einer Kraftausrüstung, die uns zum besseren Dienst an den Mitmenschen befähigt? Am Willen Gottes, denen zu begegnen, die das intensiv wünschen, fehlt es nicht.

Datum: 30.05.2004
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Jesus.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service