Uffe Schjödt forscht am Institut für Religionswissenschaften im dänischen Aarhus. Der Wissenschaftler hat die Hirnaktivitäten von gläubigen Erwachsenen untersucht, wenn sie zu Gott beten, berichtet die „Rheinische Post“ (RP). Die zentrale Frage dieser Untersuchung sei die Frage gewesen: „Hört da wirklich jemand zu?“ Dabei seien emotionale Hirn-Regungen gemessen und miteinander verglichen worden. Die Untersuchungsgruppe habe sich aus 20 strenggläubigen Christen und 20 Nichtgläubigen zusammengesetzt, die jeweils die gleichen Aufgaben bekamen. Die Versuchspersonen lagen in einem Computertomographen. Einmal sollten sie ein persönliches Gebet an Gott richten. Ein anderes Mal sollten sie dem Weihnachtsmann ihre Weihnachtswünsche mitteilen. Beides geschah in Gedanken und ohne Worte. Die Analyse des Tomographen, der Blutströme im Gehirn misst, ergab, dass sich bei den strenggläubigen Versuchspersonen die Hirnaktivitäen beim Beten markant von denen unterschieden, die beim inneren Gespräch mit dem Weihnachtsmann gemessen wurden, berichtet RP weiter. Zusätzlich unterschieden sich die Gehrinaktivitäten der Gläubigen beim Gottesgebet deutlich von denen der Nichtgläubigen. „Die Aktivität, die im Gehirn auftritt, wenn Gläubige zu Gott beten, entspricht exakt den gleichen Mustern, die auftreten, wenn wir uns in einem sozialen Verhältnis mit einem Mitmenschen befinden“, sagt Schjödt. Das ist für den Forscher zwar kein wissenschaftlicher Beweis für die Existenz Gottes. „Aber zu Gott zu beten kann nach unseren Ergebnissen damit verglichen werden, mit einem richtigen Menschen zu reden“, sagt er. Für strenggläubige Menschen sei das persönliche Gebet zu Gott nicht bloss eine abstrakte Handlung, habe die Untersuchung gezeigt. Wer also wirklich an Gott glaubt, für den existiert er emotional auch, so könnte das Ergebnis interpretiert werden. „Es geht uns am Institut nicht darum, zu beweisen, dass Gott existiert oder nicht. Es geht darum die Mechanismen zu rekonstruieren, wenn Menschen glauben“, sagt Geertz. Wie interpretieren Geistliche die Ergebnisse? Die dänische Pastorin Elisabeth Lidell, die den kirchlichen Nachwuchs an der Universität Aarhus ausbildet, ist keineswegs überrascht über das Ergebnis der Hirnstudie: „Menschen kommunizieren zu Gott durch Gebete, und Beten ist eine wechselseitige Konversation und kein einseitiger Diskurs.“ Quelle: RPBeten unter dem Computertomographen
Markante Abweichung
Kein Beweis für Gott, aber…
Datum: 22.01.2007