Andere Wunder

Lebewesen 1
Tarnung
Bewaffnung

Die gegenseitige Abhängigkeit der Geschöpfe

Ein weiteres erstaunliches Naturphänomen ist das wechselseitige Beziehungsgefüge zwischen verschiedenen Organismen, das sogenannte Ökosystem. Manchmal haben sich Lebewesen zu gegenseitigem Nutzen zusammengetan. Seeanemonen zum Beispiel halten sich an Einsiedlerkrebse. Sie schützen diese mit ihren giftigen Tentakeln, und die Krebse wiederum tragen ihre Gäste zu neuen Nahrungsstellen … Ameisen schützen, weiden und "melken" Blattläuse, um von ihnen "Honigtau" zu bekommen … Die Madenhacker reinigen Nashörner von Parasiten. Dabei haben sie keine Angst davor, von diesen ungeheuerlichen Rhinozerossen verschlungen zu werden.

Manchmal wirkt sich eine solche Beziehung direkt auf die Nahrungskette aus. Der Marienkäfer frisst all die Blattläuse, die ansonsten die Obst- und Gemüseernte verdorben hätten … So verhindern "freundliche" Käfer Ernteschäden, indem sie Schadinsekten vernichten … Bienen bestäuben die Obstblüten und Gemüsepflanzen …

Der "Grosse Vorsitzende", der chinesische Diktator Mao, erliess einen Beschluss , die Spatzen seien eine Landplage und müssten ausgerottet werden. So mobilisierte er die Bevölkerung. Sie sollten auf Bratpfannen einschlagend die Vögel immerzu aufschrecken, wenn diese sich niederlassen wollten, bis die Spatzen vor Erschöpfung schliesslich tot auf die Erde fielen. Die Ausrottungsaktion endete, als eine grosse Raupenplage die Ernte zerstörte und die Bäume kahlgefressen wurden. Da waren die Spatzen keine ärgerliche Plage mehr, und Mao hörte auf, sich in die Natur einzumischen. 1

Ameisen und Termiten graben die Erde um und belüften, bewässern und düngen sie. Diese "kleinen Bauern" verbreiten Samen und machen sich als Aasvertilger nützlich, indem sie 90% aller Kleintierkadaver verzehren.

Polyergus-Ameisen können zwar kämpfen, sich selbst jedoch nicht ernähren; so halten sie sich Sklavenameisen, die sie füttern und alles dazu Nötige erledigen müssen.

Tarnung und Mimikri

Wir alle kennen Beispiele für Tarnfarben im Tierreich, die ihre Träger optisch mit der Umwelt verschmelzen lassen und sie auf diese Weise für Feinde - und ebenso für eventuelle Opfer - unsichtbar machen. Das Chamäleon ist der berühmteste Künstler im Farbenwechsel.

Manche Insekten sehen wie Zweige, Blätter oder Dornen aus. Gottes immer wieder neu verblüffender Erfindungsreichtum ist in dieser Hinsicht grenzenlos, und die Menschen haben, insbesondere für Kriegszeiten, manches davon übernommen.

Bewaffnung

Einige Tiere tragen einen Panzer oder schützen sich mit anderen Verteidigungsstrategien. Das Gürteltier ist völlig mit nahezu undurchdringlichen Knochenplatten bedeckt. Die Stachelschweinborsten sind äusserst wirksam, wie jeder Hund weiss, der einmal mit ihnen in Berührung kam. Wenn Schildkröten ihren Kopf einziehen, sind sie wohlbehütet. Auch Krokodile und Alligatoren müssten eigentlich über ihren zähen Panzer froh sein, genauso wie das Stinktier über sein unerträgliches "Parfüm".

Gott hat seine Geschöpfe mit allerlei Waffen ausgerüstet - mit Schwertern, Messern, Wasserpistolen und Bomben. Diese stellen sich dar in Form von scharfen Krallen, Zähnen und Hauern oder als Gift in mancherlei chemischer Zusammensetzung. Ein Schwertfisch kann sein Schwert durch die Bordwand eines Bootes treiben. Der Bombardierkäfer hat in seinem Hinterteil zwei Kammern, die zwei verschiedene Chemikalien enthalten. Wird der Käfer durch einen Verfolger bedroht, drückt er die beiden Stoffe in eine "Schiesskammer", wo sie, mit zwei weiteren Stoffen gemischt, explodieren und eine 100 Grad Celsius heisse Gaswolke ausstossen. Kaum ein Verfolger könnte der Hitze und dem Geruch dieser ausgeklügelten Waffe widerstehen.

Stellen Sie sich einen Fisch vor, der einen Tropfen oder einen Wasserstrahl auf ein über ihn wegfliegendes Insekt abschiessen und es mit erstaunlicher Sicherheit auch treffen kann! Es gibt ihn - es ist der Schützenfisch. Um dieses Kunststück fertigzubringen, muss er eine Reihe geometrischer und physikalischer Probleme lösen, weil er die Entfernung, die Richtung und Geschwindigkeit des Insekts genauso berücksichtigen muss wie die Lichtbrechung zwischen Wasser und Luft. Wirklich unglaublich!

Spektralfarben

Dieser Effekt wird am deutlichsten im Regenbogen sichtbar. Aber auch Pfauenfedern oder der Hals des Täuberichs zeigen dieses durch Lichtbrechung entstehende Schillern. Es wird durch die Oberflächenstruktur der Federn hervorgerufen. Ganze Bücher sind über die Pracht irisierenden Lichts geschrieben worden.

Die Schwerkraft

Die Schwerkraft ist ein Geheimnis. Wir können ihre Wirkung feststellen, doch erklären können wir sie nicht. Wir wissen zum Beispiel, dass Gegenstände auf die Erde fallen - aber warum? Wir wissen, dass die Anziehungskraft des Mondes Ebbe und Flut bewirkt - aber warum? Wir wissen so wenig davon, und doch ist sie die Kraft, mit der Gott das Universum zusammenhält.

Der Golfstrom

Der Golfstrom hat es mir seit jeher angetan. Ausgehend vom Golf von Mexiko fliesst er als warmer Strom quer durch den Atlantik, ohne sich mit dem kalten Wasser um ihn her zu vermischen. Noch im fernen Norwegen ist sein Einfluss spürbar. Dort erwärmt er die Luft und hält das Wasser eisfrei - ein grosser Segen, nicht nur für die Norweger.

Die Wasseramsel

Die meisten Menschen leben und sterben, ohne jemals diese erstaunliche Kreatur gesehen zu haben. Ich rede von der Wasseramsel. Wäre ich ihr nicht selbst auf einer Wanderung in der Sierra Nevada begegnet, so hätte ich die Berichte über sie sicherlich für übertrieben gehalten. Sie ist nur klein, aber sie beherrscht eine Technik, die ihr kaum ein Vogel nachmacht. Sie kann sich in einen Gebirgsbach stürzen und unter Wasser, auf dem Boden entlangrennend, nach Nahrung suchen. Dann taucht sie wieder auf und fliegt hinaus, um sich auf einem Zweig in der frischen Bergluft auszuruhen.

Patentrechte

Es ist kein Geheimnis, dass Gott die Patentrechte auf viele menschliche Erfindungen hat. Nicht einmal das Rad hat der Mensch - wie oft behauptet - selber erfunden: Die Goldene Radspinne formt eine runde Scheibe, mit der sie sich mit 44 Umdrehungen pro Sekunde die Sanddünen hinabrollen lässt, damit sie den Jagdwespen zu entkommt, die hinter ihr her sind. Bei gleicher Umdrehungszahl seiner Räder würde ein Auto eine Geschwindigkeit von 320 Stundenkilometer erreichen.

Als ein Franzose sich mit der Methodik der Wespe bei ihrem Nestbau beschäftigte, kam ihm die Idee, aus Holz Papier herzustellen.

Schnecken tragen ihre eigenen Häuser mit sich umher - als Vorläufer der heutigen Wohnmobile.

Die Raupen des Seidenspinners stellten bereits lange vor dem Menschen Garn her. Und gern würden wir wissen, wie man Seile von der Festigkeit des Spinnenfadens entwickelt, der stärker als ein Stahldraht von gleichem Gewicht ist. Unsere Ingenieure haben es mit Nylon und Perlon erfolglos versucht.

Tintenfische und Kraken schiessen mit Düsenantrieb durchs Wasser. Biber, Ameisen, Spinnen und Bienen sind tüchtige Baumeister und Ingenieure. Vögel verstehen es, ihre Nester zu weben und als Girlande aufzuhängen. Weibliche Motten können Radiosignale aussenden, und die Männchen verfügen über die entsprechenden Empfangseinrichtungen.

Salomo hatte recht: Es gibt nichts Neues unter der Sonne.

Fortsetzung: Fleissige Bienen

1 Time Magazine, 28. Dezember 1992, Seite 76.

Datum: 13.10.2006
Autor: William Mac Donald
Quelle: Ein Gott der Wunder tut

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