Lieder auf englisch sind bei dieser Veranstaltung tabu. „Wir haben als Künstler eine Verantwortung, unseren Glauben in deutscher Sprache zu vermitteln. Der derzeitige Erfolg des säkularen Sängers Herbert Grönemeyer mit seinem Album ‚Mensch’ zeigt, wie dicht man in deutscher Sprache an die Menschen herankommt“, sagt Liedermacher Wolfgang Tost (Neukirchen bei Chemnitz), einer der Gründer des 1995 ins Leben gerufenen Festivals. Tost bedauert, dass bei evangelikalen Grossveranstaltungen in Deutschland - etwa zuletzt beim Jugendkongress Christival in Kassel mit mehr als 20.000 Besuchern - stark auf englische Lieder gesetzt werde. Um der Verständlichkeit willen hätten christliche Künstler die Pflicht, Menschen in ihrer Muttersprache anzusprechen. Unter den Liedermachern beim Lichtensteiner Festival waren aus den alten Bundesländern Siegfried Fietz (Greifenstein bei Wetzlar) und Christian Löer (Dorsten), aus den neuen Bundesländern neben Tost der sächsische Jugendevangelist Lutz Scheufler (Schwaben bei Glauchau), der „singende Orthopädieschuhmacher“ Jens Bräunig (Grossrückerswalde bei Marienberg) sowie das Nachwuchsduo Frank Döhler/Daniel Scheufler aus dem Erzgebirge. Teil des Konzeptes ist, dass sich die Künstler am Vorabend treffen, um sich über ihre Arbeit auszutauschen, Ideen zu präsentieren und geistliche Fragen zu erörtern. Das Lichtensteiner Liedermacherfestival geniesst inzwischen überregionale Bekanntheit. Selbst aus dem Nordschwarzwald war eine zwölfköpfige Besuchergruppe in zwei Kleinbussen nach Sachsen gekommen.Sänger erörtern geistliche Fragen
Datum: 05.11.2002
Quelle: idea Deutschland