Rund 70 der über 1 000 Männertagsbesucher standen letzten Samstag auf der Bühne und hatten per Handy Kontakt mit Bekannten, die an einer Krankheit leiden. Gemeinsam sprachen sie ein Gebet und baten Gott, die Kranken zu heilen. Dass die Zeit der Zeichen und Wunder vorbei ist, sei biblisch nicht belegbar, so Hari. Der freischaffende Pfarrer, Autor und Seminarreferent, der vor allem durch seine „Heilen wie Jesus-Veranstaltungen“ bekannt wurde, erklärte, dass Jesus seinen Auftrag zeitlich nicht begrenzt habe. So gelte die Zusage in Markus 16,17-18 auch heute noch: „Die Glaubenden aber werde ich durch folgende Zeichen bestätigen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben und in neuen Sprachen reden. Gefährliche Schlangen und tödliches Gift werden ihnen nicht schaden. Den Kranken werden sie die Hände auflegen und sie heilen.“ Letztendlich sei aber die Heilung nur ein Mittel zum Zweck. Campus für Christus-Leiter Hanspeter Nüesch, der die Männer im Wettinger Tägerhard-Saal mit einem Eingangswort begrüsste, sieht die körperliche Heilung als ein Mittel, um Jesus zu verkünden und die Menschen ganzheitlich zu heilen. Und Daniel Hari ergänzte: „Die Menschen sehen sich vor allem nach zwei Dingen: Nach Übernatürlichem und nach bedingungsloser Liebe.“ Deshalb habe Jesus evangelisiert, in dem er auf der einen Seite gepredigt, auf der anderen Seite aber auch Zeichen und Wunder vollbracht habe. Heilungen seien beste Werbung für Jesus. Darum sollten die Männer heute vermehrt wie Jesus evangelisieren. Hanspeter Nüesch: „Wenn wir das begreifen, bin ich überzeugt, dass sich das Reich Gottes schneller ausbreiten wird als die Vogelgrippe.“ Neben Daniel Hari trat Hans Keller als Hauptreferent auf. Er ist Mitarbeiter des Männerforums, das den Männertag dieses Jahr zum achten Mal organisiert hatte. Keller ist der Auftrag aus Matthäus 10,7-8 besonders wichtig: „Ihnen sollt ihr diese Nachricht bringen: 'Die Gottesherrschaft bricht jetzt an!' Heilt, weckt Tote auf, macht Leprakranke gesund und treibt Dämonen aus! Tut alles, ohne etwas dafür zu verlangen, denn ihr habt auch die Kraft dazu umsonst bekommen.“ Keller wünsche sich, dass die Männer heute diesen Auftrag in die Tat umsetzten. Und zwar nicht als Starheiler-Truppe, sondern als „No Name-Bewegung“. „Wir müssen uns stets bewusst sein, dass es Gott ist, der die Wunder bewirkt.“ So solle man mit einer Selbstverständlichkeit an das Thema heran gehen: „Wenn jemand vom Tod erweckt wird, will ich nicht mehr sagen als: ‚Schön, dass du wieder da bist. Anscheinend ist dein Auftrag auf dieser Erde noch nicht erfüllt.’“ Keller gehe es nicht darum, das Motto des Männertags „voll xund“ über alles zu stellen. Körperliche Gesundheit könne auch zu einem Götzen werden. „Trotzdem will Gott beides: Körperliche Gesundheit und ein ihm wohlgefälliges Leben.“ Rettung und Heilung würden zusammengehören, was auch daran zu erkennen sei, dass im Griechischen Urtext für beide Begriffe dasselbe Wort verwendet wurde. Nach dem Mittagessen erhielten verschiedene Männer die Gelegenheit, aus ihren Leben zu erzählen. So zum Beispiel Martin Friedli, ein ehemalige Velorennfahrer, der 1990 bei einem Unfall schwer am Kopf verletzt wurde und seinen Beruf aufgeben musste. Viele seiner Verletzungen wurden bis heute geheilt, geblieben ist die Epilepsie. Trotzdem ist Friedli überzeugt, dass Gott ihn auch davon noch heilen werde. Neben Friedli trat auch Jakob Wampfler auf. Der wohl berühmteste Bundeshausbeamte trägt im Regierungsgebäude die Post aus, „allerdings nur als Vorwand, damit ich die Leute, denen ich begegne, segnen kann.“ Wampfler, der unter einer Alkoholsucht litt und mehrere Selbstmordversuche hinter sich hat, wurde von seiner Sucht geheilt. Er betonte die Wichtigkeit von Männerfreundschaften. „Mit meinem besten Freund telefoniere ich jeden Morgen. Wir sagen einander, was uns bewegt und beten für einander.“ Abschliessend forderten Hari und Keller die Männer auf, dem Beispiel Jesu zu folgen. In Matthäus 4,23-25 wird beschrieben, wie Jesus durch Galiläa zieht, predigt und Kranke heilt. „Genauso sollen auch wir durch die Schweiz ziehen und evangelisieren, wie Jesus es getan hat“, erklärte Hari. Dazu hätten wir gemäss Johannes 20,21 einen klaren Auftrag: „Wie mich der Vater in diese Welt gesandt hat, so sende ich euch in die Welt!“ So wurden die über 1 000 Männer aufgefordert: „Lehrt, was die Bibel lehrt, und tut das in Gottes Auftrag. Heilt Kranke, treibt Dämonen aus!“ Die von den Referenten kommunizierte Haltung, mit einer gewissen Selbstverständlichkeit Menschen im Namen Gottes zu heilen und auch heute an Heilung zu glauben, löste bei einigen Teilnehmern Fragen auf. Besonders dann, als Daniel Hari einen Mann aus dem Publikum, der unter starken Rückenschmerzen litt, vor dem Mikrofon Heilung zusprach. Der Mann gab zwar nach mehrmaligem Gebet des Referenten an, dass der Schmerz ein wenig schwächer geworden sei - vollständig geheilt wurde der Mann am Männertag nicht. Hans Keller meint im Rückblick dazu: "Vielleicht hätte man wirklich noch mehr darüber lehren sollen, dass wir keine Garantie für Spontanheilung haben, dass es eben oft auch ein Prozess ist. Vielleicht müssen wir das auch einfach aushalten!" Trotzdem ist Keller überzeugt, dass die "Vorführung" für den Mann kein Problem war: "Ich habe nach der Veranstaltung persönlich mit ihm gesprochen. Er freute sich darüber, dass ich mich nochmals bei ihm gemeldet hatte und sagte, dass er einiges vor dem Mikrofon nicht sagen konnte und die Sache nun weiterbewegen muss." Der Männertag wurde von der Initiative „Männerforum“ zum achten Mal durchgeführt. Ziel des „Männerforums“ ist es, dass „Männer nicht als isolierte Einzelkämpfer leben, sondern in der Freundschaftsbeziehung zu Jesus Christus und zu anderen Männern wachsen.“ Der nächste Männertag findet am 21. Oktober 2006 statt. Weitere Infos: www.maennerforum.ch Evangelisation durch Heilung
Die „No Name“-Bewegung
Der segnende Pöstler
Heilt Kranke!
Keine Sofortheilung
Datum: 24.10.2005
Autor: David Sommerhalder
Quelle: Livenet.ch