«Gottes Schätze sind sicher vor der Inflation»
Ohne Zweifel leben wir in schwierigen Zeiten und als Italiener auch in einem schwierigen Land! Eigentlich könnten wir mutlos und deprimiert sein, aber wenn wir Geschichtsbücher durchstöbern und in der Bibel blättern, merken wir rasch, dass es eigentlich immer schwere und dunkle Zeiten gegeben hat! Es ist immer darum gegangen, die Herausforderungen anzunehmen und als Christen im Dunkel umso mehr zu leuchten!
Krise bedeutet für uns Italiener, das Beste aus der Situation zu machen und unsere Schätze dort anzulegen, wo sie niemand stehlen kann (ganz bestimmt nicht auf einer italienischen Bank!).
Krisenstab in der Gemeinde
Als grosse Gemeinde in Mittelitalien sind wir durch die Krise sehr gefordert. Immer mehr Glaubensgeschwister verlieren ihren Job und damit ihre Existenzsicherheit. Ausserdem besuchen viele ausländische Christen und Studenten unsere Gemeinde und sind auf die finanzielle Hilfe ihrer Mitbrüder angewiesen. In dieser Notsituation haben wir einen «Krisenstab» gegründet, der die Nöte der Einzelnen oder Familien abschätzt und dort zu Hilfe kommt, wo es wirklich nötig ist. Und das ist sehr oft der Fall!
Leider mussten wir viele Spenden streichen, mit denen wir als Gemeinde in den letzten Jahren Missionare und verschiedene andere Hilfswerke unterstützt haben. Das tut weh. Aber wenn in der eigenen Gemeinde Leute hungern oder die Miete nicht bezahlen können, haben ihre Bedürfnisse Vorrang. Wir können doch nicht den Menschen von Christus erzählen und schöne Predigten anbieten – und sie dann wegschicken, ohne ihnen auch materielle Hilfe zu geben!
Miteinander reden
Aber schadet diese Krise ausser dem Geldbeutel auch unserem Glauben? Wir können ein ganz klares «NEIN» dazu sagen! Schwierigkeiten dienen dazu, unseren Glauben zu festigen und die Christen noch enger zusammenzubinden. Und das geschieht auch bei uns, Gott sei Dank! Gerade jetzt ist es überaus wichtig, miteinander zu reden, Probleme auszutauschen, einzugreifen, wenn Not da ist… kurz, eins zu sein!
Es ist ergreifend, wie Leute sich plötzlich umeinander kümmern. Jetzt reden Menschen miteinander, die sich früher kaum gekannt und gegrüsst haben. Ja, Schwierigkeiten schweissen zusammen!
Wo Schätze sicher aufgehoben sind
In so unsicheren Zeiten wie jetzt ist es einfach naheliegend, sich auf Gott und Seine Sicherheiten zu verlassen. Gott steht auch unserer Regierung bei und lässt uns bestimmt nicht hängen! Das ist auch die Botschaft, die wir nach aussen tragen. Wirkliche Sicherheit gibt es nur in Gott. Seine Schätze sind sicher vor der Inflation.
Was Er sagt, das gilt. Er macht keine leeren Versprechungen und in Ihm ist kein Betrug. Leider können wir das von unseren Politikern nicht sagen. Aber wir haben als Kinder Gottes die Aufgabe, für sie zu beten. Wir sollen verändern und verbessern, was in unserer Macht liegt, und alles Andere Gott anvertrauen. Treu beten für unsere Regierung gehört zu den vielen Dingen, die wir noch lernen müssen. Aber wir machen Fortschritte…
Zeit der Opfer
Was uns wohl das neue Jahr bringt? Rosige Aussichten haben wir nicht. 2012 wird eine Rezession bringen. Neue Opfer sind gefragt. Die Altersrenten rücken in die Ferne und die Arbeitslosigkeit nimmt zu, vor allem unter den jungen Italienern. Wir wissen nicht, was noch alles passieren wird, aber etwas wissen wir: Gott hat diese ganze Situation unter Seiner Kontrolle. Er will, «dass wir unser Licht leuchten lassen, vor den Menschen, dass sie unsere guten Werke sehen und unseren Vater im Himmel preisen». Und ganz genau das wollen wir tun!
Pia Esther Vogel-Bassetti lebt mit ihrem Mann Luci bei Perugia in Umbrien.
Buch zum Thema «Vertrauen in Krisenzeiten»:
Jeff Bridges: Gott vertrauen
Datum: 28.12.2011
Autor: Pia Esther Vogel-Bassetti
Quelle: Livenet