1924 beschlossen 55 Theologen und 30 Laien die Gründung des SPV, der heute aus sieben selbständigen Kantonalsektionen mit 3000 Mitgliedern besteht. Der Anstoss zur Gründung kam aus dem Ausland. Auslöser waren der erste Weltkrieg und die Erstarkung des Papsttums. Mit dem SPV sollte das reformatorische Selbstbewusstsein gestärkt werden. Zu den Pionierarbeiten des Protestantischen Volksbundes gehörten unter anderem "Das Wort zum Sonntag", die Eheanbahnungsstelle "Unterwegs zum Du", die evangelischen Bauernschulungskurse, der mittlerweile eingegangene evangelische Pressedienst und Tagungen sowie Vernehmlassungen zu aktuellen Themen, die Kirche und Glauben betreffen. "Für uns geht diese Fristenregelung Richtung Entwürdigung der Frau, dahin nämlich, wo seelenloser Sex betrieben wird", schrieb der SPV in einer Stellungsnahme zur Fristenregelung. Dass sich der Verband, der auch die Zeitung "Kirche+Volk" herausgibt, mit zeitgenössischen Themen beschäftigt, beweist er beispielsweise mit Vorträgen zum Islam, zur Ökumene oder zur christlichen Kindererziehung. Erst kürzlich organisierte der Volksbund eine Tagung anlässlich des Bettags zum Thema "Geld – Wert – Ethik" und am 2. November darf man sich auf eine Multivision-Diashow zur"Reformation in der Schweiz" freuen. Mit solchen Aktionen strebt die Organisation laut ihrem Credo unter anderem an, reformiertes Glaubensgut in der Öffentlichkeit zur Geltung zu bringen und darin die evangelisch-reformierten Landeskirchen zu unterstützen. Der SPV will gemäss den Statuten der Sektion Thurgau die Schweizer, welche keine gemeinsame Moral, Kultur und christliche Überzeugung mehr haben, wieder auf den Weg des Evangeliums führen. Zentralpräsident Burkhart: "Durch die Ökumene hat das Erbe der Reformation stark gelitten und droht auf weiten Teilen abzubröckeln." Auch warne der SPV davor, die biblische Botschaft mit Götzen- und Heidentum sowie fremden Religionen zu vermischen. Solange Freikirchen ihren Weg nicht als den "Einzigen" bezeichnen, seien auch sie beim unabhängigen, aber landeskirchlich ausgerichteten Volksbund willkommen, so Burkhart. Gemäss Burkhardt möchte der SPV seine Anliegen wieder mehr publik machen. Die Angriffe auf das reformatorische Erbe seien sehr stark. "Andere Religionen verlangen in unserem Land ihre Zentren aufbauen zu können und berufen sich auf Religionsfreiheit, während in ihrem Land Christen verfolgt und getötet werden", so der Präsident. Vor zehn Jahren sei der SPV bereits eine grosse Sache gewesen. Nach einem schwerwiegenden finanziellen Fehltritt gingen jedoch 200000 Franken verloren: Ein paar SPV`ler wollten eine Zeitung namens "Suurteig" herausbringen, doch sei dieses Projekt schon mit der Nullnummer gestorben. Wegen der finanziellen Not mussten auch Mitarbeiter entlassen werden. Ein weiteres Anliegen des Präsidenten ist das Einbinden junger Leute in den Volksbund. "Der Nachwuchs ist zu lange vernachlässigt worden", sagte Burkhart. Jedoch erweise sich dies als schwierig, da viele potentzielle Jugendliche bereits einen Dienst in ihrer Gemeinde leisten würden.Gesellschaftliche Fragen
Eine Schweiz ohne Identität
Öffentlichkeit suchen
Datum: 24.10.2003
Quelle: idea Schweiz