Wachsam bleiben

Auch Christen beschäftigt immer wieder das Weltende. Bücher und Prospekte gibt es genug, die uns mit Themen über den Weltuntergang und dem Weltende konfrontieren. Beispiel Südkorea: Die Überschrift auf einem Prospekt lautete damals "Jesus kommt. Sind Sie für die Entrückung bereit? Am 28. Oktober 1972 um 24.00 Uhr." Woher nehmen Menschen solche Berechnungen? Endzeitfantasien und Endzeitfahrpläne gibt es genug. Wir möchten es gerne genau wissen, wann der Herr denn wiederkommt. Wie ein Reiseführer konkrete Fahrtrouten vorschreibt, so möchten wir von Gott am liebsten eine Wegbeschreibung mit Zeitplan vorgelegt bekommen.

Gott tut uns aber den Gefallen nicht. Das Ziel ist klar, das Ende beschrieben, doch "keiner weiß, wann, keiner weiß, wie, doch alle werden ihn sehen". So besingt es der Liedermacher Manfred Siebald in einem seiner Lieder ganz recht. Klar: schwere Zeiten sind da und die Welt spiegelt heute apokalyptische Zustände wider. In dieser Spannung leben wir und so ist es und so darf es auch sein. Der Rat aus der Bibel für uns: "Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag der Herr wiederkommen wird." Also: wichtiger als den Tag zu berechnen (abgesehen davon dass wir ihn sowieso nicht berechnen können) ist es, dass wir wachsam sind.

Wachsam sein heißt nicht - euphorisch sein! Wachsam sein heißt nicht - in Panik auszubrechen oder gar Weltuntergangsstimmung anzuheizen. - Wachsam sein heißt nicht - die Hände in den Schoß legen. Im Gegenteil: Wachsam sein erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit, es bedeutet, mit allen Sinnen wahrnehmen, was um uns herum geschieht. Wachsam sein fordert unseren ganzen Einsatz, um noch vielen anderen Menschen vom Ziel und Sinn des Lebens zu erzählen. Wachsam sein heißt auch, dass wir unseren Glauben immer wieder prüfen, erneuern, festigen und stärken, intensivieren - damit uns am Ende nicht die Puste ausgeht. Damit wir uns nicht einlullen lassen vom Zeitgeist und im Schlaf des Gerechten dahindämmern. Geht manchmal schneller als man denkt.

Wachsam sein heißt: Zeit zum Beten, zum Bibellesen haben. Das macht stark und hält wach und soll andere anstecken. Die Zeiten werden noch schwer genug! Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag der Herr wiederkommen wird. Das ist kein Drohruf, der uns Angst machen will, sondern ein sehr ernst gemeinter, liebevoller Hinweis - der dafür sorgt, dass wir die Augen offen halten.

Datum: 08.03.2005
Autor: Ulrike Schild
Quelle: ERF Deutschland

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