22 Eines Tages stiegen Jesus und seine Jünger in ein Boot, und er forderte sie auf: «Fahrt über den See an das andere Ufer!» Sie ruderten los. 23 Unterwegs schlief Jesus ein. Mitten auf dem See kam plötzlich ein gewaltiger Sturm auf, und die Wellen schlugen ins Boot. 24 In höchster Not rüttelten die Jünger Jesus wach: «Herr!» schrien sie, «wir gehen unter!» Jesus stand auf und bedrohte den Wind und die Wellen. Da legte sich der Sturm, und es wurde ganz still. 25 «Wo ist denn euer Glaube?» wollte Jesus von ihnen wissen. Entsetzt und erstaunt fragten sich die Jünger untereinander: «Wer ist dieser Mann? Sogar Wind und Wellen gehorchen ihm, wenn er es befiehlt!» Übersetzung: Hoffnung für Alle 8,22 In den restlichen Versen des Kapitels sehen wir, wie Jesus seine Herrschaft über Naturgewalten, Dämonen, Krankheit und sogar über den Tod ausdehnt. Diese alle gehorchen seinem Wort, nur der Mensch weigert sich. Auf dem See Genezareth kommen oft sehr plötzlich Stürme auf, die für die kleinen Schiffe sehr gefährlich werden können. Doch vielleicht hatte dieser Sturm einen satanischen Ursprung, vielleicht war es der vergebliche Versuch Satans, den Erlöser der Welt zu vernichten. 8,23 Jesus "schlief", während der Sturm losbrach. Die Tatsache, dass er schlief, zeigt seine echte Menschlichkeit. Der Sturm musste schlafen, als Jesus sprach, das zeigt seine vollkommene Göttlichkeit. 8,24 Die Jünger "weckten" den Erlöser und sprachen von ihrer Furcht um ihre eigene Sicherheit. Mit vollkommener Ruhe "bedrohte er den Wind" und die Wellen, "und es trat Stille ein". Was er auf dem See Genezareth getan hat, das kann er für den besorgten, sturmgeschüttelten Jünger auch heute noch tun. 8,25 Er fragte die Jünger: "Wo ist euer Glaube?" Sie hätten sich keine Sorgen machen müssen. Sie hätten ihn nicht wecken müssen. "Kein Wasser kann das Schiff verschlingen, in dem der Herr des Ozeans, der Erde und des Himmels liegt." Wer bei Christus im Boot sitzt, ist absolut sicher. Die Jünger erkannten nicht die ganze Macht ihres Meisters. Ihr Verständnis von ihm war äusserst unvollkommen. "Sie erstaunten" über die Tatsache, dass die Naturgewalten ihm gehorchten. Sie sind nicht anders als wir selbst. In den Stürmen des Lebens verzweifeln wir oft. Wenn dann der Herr uns zur Hilfe kommt, dann sind wir erstaunt, wie er seine Macht zeigt. Und wir fragen uns, warum wir ihm nicht mehr vertraut haben.In Seenot
Kommentar
Datum: 04.01.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald