Jesus und sein grösster Gegner

Wer hat je den Tod herausgefordert? Jesus tut es. In seinem öffentlichen Wirken setzt der Mann aus Nazareth markante Zeichen für den Umbruch, der sich mit seinem eigenen Sterben und Auferstehen ereignen wird: Der Tod verliert seine Macht; das Leben, das Gott schenkt, triumphiert.
Jesus erweckt den Toten Lazarus zu neuem Leben.

Jesus ist angetreten, um Menschen wiederherzustellen. Die Entstellungen, inneren Verkrümmungen und Wunden, die das Leben ihnen geschlagen hat, werden heil, wenn sie zu ihm kommen, wenn er sie anrührt und anspricht. Der Vater im Himmel, der ihn durch seinen Geist leitet, lässt den Wanderprediger nicht im Stich. Auch nicht, als er den langen Leichenzug trifft, an dessen Spitze ein junger Mann aus der Stadt Nain hinausgetragen wird.

Jesus nimmt den grenzenlosen Schmerz der Mutter wahr. Selbst verwitwet, hat sie ihren einzigen Sohn verloren. Das Leid erschüttert ihn bis ins Mark. Er stoppt den Zug. „Weine nicht!“, sagt er zu ihr. Dann tritt er zur Bahre und sagt zum Toten: „Junger Mann, ich sage dir: Steh auf!“ – Der Tote richtet sich auf und beginnt zu reden. Jesus gibt ihn seiner Mutter wieder; sie schliesst ihn in die Arme. Die Menge ist sprachlos. (Der Bericht findet sich in der Bibel, Lukas 7,11-17.)

Triumph angesagt

Das sensationelle Wunder ist wie ein gewaltiger Blitz, der die Nacht erhellt und so blendet, dass man es nie mehr vergisst. Jesus deutet damit an, dass Gott dem Tod den Meister zeigt, wenn er Menschen wiederherstellt. Der Tod ist nicht mehr die letzte Grenze, der unbesiegbare Feind; das Leben steuert nicht mehr auf Zerfall und Verwesung zu. Damit kann auch die Furcht vor dem Tod, die sich manchmal lähmend auf das Leben legen will, schrumpfen.

Die Leute, die mit Jesus unterwegs sind, ahnen etwas davon. Sie spüren es: In ihm bricht die Macht Gottes durch, die Leben schafft. Sogar dort, wo der Tod ist. Noch schlägt der Tod zu, doch einzelne Wunder weisen darauf hin, dass er künftig überwunden wird. Daneben heilt Jesus Menschen von ihren Krankheiten, Behinderungen, Schwächen und Depressionen. Auch darin zeigt sich die Güte Gottes. Mit den Wundern bricht Freude am Leben auf. Jesus unterstreicht dies einmal mit dem Satz: „Ich bin gekommen, dass sie das Leben in Fülle haben.“ (Die Bibel, Johannes 10,10)

Sensation vor den Toren der Hauptstadt

Nicht in Nain, einem „Nest“ im fernen Galiläa, sondern vor den Toren der Hauptstadt Jerusalem findet später eine zweite Totenauferweckung statt. Ein Freund von Jesus, Lazarus, ist einer schweren Krankheit erlegen und beerdigt worden. In seinem Haus ist Jesus oft abgestiegen. Die beiden Schwestern von Lazarus, Marta und Maria, trauern und sind enttäuscht: Hätte Jesus nicht das Ableben ihres Bruders verhindern können? Hätte er nicht rechtzeitig kommen und ihn noch retten können? Jesus kommt ins Dorf – zu spät. Schon vier Tage liegt Lazarus im Grab.

Marta trifft Jesus und seine Freunde vor dem Dorf. „Herr, wärst du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben.“ Jesus lässt sich von diesem Satz der Trauernden nicht irritieren. Er versichert ihr, dass der Bruder auferstehen wird, und hält dann fest, dass dies mit ihm überhaupt erst möglich wird: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ (Johannes 11,25)

Gebet zum Vater – und ein Machtwort

Vor dem Felsengrab, wo sich inzwischen die Trauergäste versammelt haben, kommen Jesus die Tränen. Er ist tief empört und erschüttert über das Leid, das der Tod über die Gemeinschaft der drei Geschwister gebracht hat. Nun geht er ans Werk. Er hat die Schwestern bereits herausgefordert, Gott zuzutrauen, dass er seine Herrlichkeit und Macht offenbart. Männer schieben nach einiger Diskussion? den Stein vor der Grabhöhle weg. Die finstere Öffnung tut sich auf. Jesus betet, die Augen zum Himmel gerichtet, mit hörbarer Stimme: „Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.“ Dann ruft er gebieterisch: „Lazarus, komm heraus!“

Eine Gestalt erscheint im Gang, mit Binden umwickelt. Lazarus! Er ist zurück im Leben!! Er kommt heraus. Sie befreien ihn von den Binden und vom Schweisstuch, das auf seinem Gesicht liegt. Lazarus ist ins Leben zurückgekehrt!

Datum: 09.10.2007
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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