Im Harem kamen die Mädchen unter die Obhut des Eunuchen Hegai. Er unterrichtete die jungen Frauen in Benehmen und allem anderen, was eine Königin wissen musste. Ausserdem wurden sie mit allen erdenklichen Schönheitsmitteln und gesundem Essen versorgt. Die Mädchen pflegten sich sechs Monate lang mit Myrrenöl und sechs Monate lang mit Balsamöl. Und als sie an der Reihe waren, den König für sich zu gewinnen, durften sie selbst teure Gewänder und kostbaren Schmuck aussuchen und sich damit ankleiden. So ist es in der Bibel nachzulesen in dem Buch Esther, Kapitel 2. Aus der Provinz Susa war ein Mädchen namens Esther an den Königshof gebracht worden. Sie war wunderschön und besonders anmutig. Und sie war gläubige Jüdin, was sie niemanden verriet. In den Augen des Königs stellte sie alle anderen Bewerberinnen in den Schatten, und so erklärte er sie zur schönsten Frau Persiens und zu seiner Königin. Viereinhalb Jahre waren seitdem vergangen, als der oberste Minister Persiens einen Plan ausheckte, um die ihm verhassten Juden im Reich loszuwerden. Er erschlich sich den Siegelring des Königs und erliess mit diesem Zeichen ein unwiderrufbares Gesetz: „Alle Juden, egal welchen Alters, sollen getötet werden. Niemand darf überleben! Ihr Besitz soll beschlagnahmt werden.“ Als Esther davon erfuhr, erschrak sie sehr. Sie wusste, dass sie selbst sicher war, denn niemand im Palast kannte ihre wahre Identität. Aber ihr ganzes Volk würde umkommen. Allerdings war ihr klar, dass ein Versuch, ihr Volk zu retten, auch ihr das Leben kosten könnte. Sie überlegte, zweifelte, haderte. Doch dann fasste sie Mut. „Wer unaufgefordert den innersten Hof des Thronsaals betritt, wird hingerichtet. – Ausser, der König streckt einem das goldene Zepter entgegen.“ So der Befehl. Dreissig Tage hatte Xerxes Esther schon nicht mehr zu sich rufen lassen. Doch sie nimmt allen Mut zusammen und setzt sich gegen die Regeln durch. Sie hat Glück, Xerxes ist gut gelaunt und streckt ihr das Zepter entgegen. Esther lädt den König zum Abendessen ein. Sie möchte ihn nicht sofort mit ihrer Bitte überfallen. Und als ein günstiger Zeitpunkt gekommen ist, schüttet sie ihm ihr Herz aus und rettet damit ein ganzes Volk. Der König erlässt ein zweites Gesetz, das den Mordbefehl aufhebt. Esthers Mut hat sich gelohnt. Nicht jeder hat heutzutage die Chance, bei einem Schönheitswettbewerb mitzumachen. Aber jeder bekommt immer wieder die Möglichkeit, Mut und Courage zu beweisen und sich gegen Ungerechtigkeit einzusetzen. Schönheit vergeht, aber Mut wächst und wird immer mehr. Nicht jeder kann auf Pariser Laufstegen sein Geld verdienen. Aber jeder kann ein Model für Gerechtigkeit, Mut und Courage sein.Die Siegerin
Schönheit allein ist nicht genug
Klugheit und Mut
Heute ein Topmodel sein
Datum: 29.03.2008
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch