Worte des Lebens

Jesus und die letzte Chance

Was sollen Fruchtbäume ohne Früchte? Ein Baum, der mehrere Jahre nicht trägt, mag prächtig aussehen – er ist unnütz. Jesus gibt ihm noch eine Chance.
Früchte am Baum.

Unser Birnbaum trägt heuer kaum Birnen. Wir nehmen es hin, ohne die genauen Gründe zu kennen. Doch erwarten wir, dass er künftig an gute Jahrgänge anknüpft (wozu auch die Bienen ihren Teil beitragen müssen). Dass er auch dieses Jahr treibt und viele Blätter hat, entschädigt uns nicht für den Ausfall der Früchte.

Noch ein Jahr

Jesus erzählt von einem Feigenbaum, der in einem Rebberg steht. Sein Besitzer kommt im Sommer, um die Feigen zu pflücken – und findet keine. Da sagt er zum Weinbauern, der den Rebberg besorgt: «Seit drei Jahren komme ich nun und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine. Hau ihn um! Wozu soll er auch noch den Boden aussaugen?» Der Weinbauer macht einen Vorschlag: «Lass ihn noch dieses Jahr, bis ich rings um ihn umgegraben und Mist ausgelegt habe. Vielleicht bringt er in Zukunft doch Frucht; wenn aber nicht, dann lass ihn umhauen» (Die Bibel, Lukas, Kapitel 13, Verse 6-9).

Gericht über alle

Der Baum ohne Frucht ist zu fällen. Diese Logik bestreitet der Weinbauer nicht. Doch er will ihm noch eine Chance geben, ihn gar düngen. Die eindeutige Geschichte bezieht sich auf das künftige Gottes Gericht über die Menschen. In den Gesprächen von Jesus mit Anhängern, Kritikern und Neugierigen geht es auch um dieses Gericht. Keiner wird sich ihm entziehen können, indem er frömmer und gerechter lebt oder im Tempel von Jerusalem beschäftigt ist. Dies hat Jesus eben klar gemacht (Lukas 13,1-5): Ohne ganzheitliche Umkehr zu Gott und eine geänderte Lebensführung gibt es keine Rettung; Gott wird jeden wegen seiner Schuld verurteilen. «Wenn ihr nicht umkehrt, werdet ihr alle … zugrunde gehen.» 

Umkehren und…

Doch die kleine Geschichte vom Feigenbaum sagt: Es gibt noch eine Chance. Auch wenn die Erfahrung dagegen spricht, gibt Gott nochmals eine Chance, spricht das Urteil nicht gleich. So ist er. Jesus nimmt auf, was Jahrhunderte vorher der Prophet Ezechiel als Sprachrohr Gottes sagte (18,31.32): «Werft all eure Vergehen von euch! Warum denn wollt ihr sterben? Ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss! Kehrt um und bleibt am Leben!»

…am Leben bleiben

Wenn wir Gott nicht klein machen, zurechtbiegen oder ganz aus unserem Leben verdrängen, kurz: wenn wir ihn Gott sein lassen, meldet uns das Gewissen, dass wir vor ihm mit unseren Gedanken, Worten und Taten nicht bestehen können. Umkehr jetzt ist der Weg zum eigentlichen Leben, das über das irdische Leben hinaus geht und bei Gott ankommt.
Er, vor dem wir Rechenschaft geben müssen, ist so grosszügig, dass er mit dem Richten zuwartet. Nicht nur das: Er ist so gnädig, dass er Jesus Christus für unsere Schuld zahlen lässt und wir frei ausgehen. Wenn wir umkehren. Das ist die letzte Chance.
 

Datum: 20.08.2010
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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