In seiner frei gehaltenen Ansprache legte Gottschalk ein persönliches Glaubenszeugnis ab. Dabei bekannte er, sich dem "ungläubigen Thomas" verbunden zu fühlen. Dieser sei für ihn sinnbildlich für einen Menschen, der suche. So wie der Apostel erst seine Finger in die Wunden des auferstandenen Jesus legen wollte, um glauben zu können, würde auch er gern mehr sehen. Kräftig stimmte Gottschalk in das Lied "Macht hoch die Tür" ein und betete das Vaterunser. Erst habe er überlegt, ob er in seiner Ansprache seinen Frust über die katholische Kirche ablassen solle. Dann aber sei ihm eingefallen, darüber nachzudenken, "was Gott mit mir für Probleme hat", so Gottschalk Der Showmaster sprach über „Gott ohne Schalk“. Der für seine lockeren Plaudereien bekannte Entertainer schlug in seiner Predigt überraschend nachdenkliche Töne an - und wurde persönlich. So bekannte er auch, dass er in seinem Leben eigentlich immer Diener Gottes sein wollte. „In dieser Rolle habe ich aber ziemlich kläglich versagt“, meinte er. Er könne nur hoffen, auf dem richtigen Weg zu sein. Es gebe immer wieder Situationen bei ihm, in denen er Vertrauen und Sicherheit von oben verspüre. "Wenn man sonntags aus der Kirche geht, nimmt man die Hoffnung mit, aber nicht die Sicherheit", so Gottschalk. Gottschalk räumte auch ein, „schon mal für gute Einschaltquoten gebetet zu haben“. Insgesamt aber sei er im Glauben eher schwach. „Oft ist mir bei dem, was ich mache, am Ende nur der Erfolg wichtig, ohne danach zu fragen, ob ich etwas Vernünftiges gemacht habe“, gab sich Gottschalk reumütig. Dennoch liefere ihm der Glaube ein Stück des Fundaments, das ihm die Sicherheit und Festigkeit gebe, die er in seinem Beruf brauche. Er kenne viele Show-Grössen, die Drogen nähmen. Auch warnte er vor der Vorstellung, als prominenter Showmaster sei er sorgenfrei. „Auch im Leben eines TV-Unternehmers gibt es viel Frust.“ Quellen: Kipa/Livenet
„Kläglich versagt“
Datum: 15.12.2004