Patrick Streiff zum Bischof der Methodisten gewählt
Streiff erhielt 66 von insgesamt 73 Stimmen. Er wird das Bischofsamt am 1. Mai 2006 antreten. Bischof Heinrich Bolleter geht auf diesen Zeitpunkt in den Ruhestand. Der Zürcher Sprengel der Methodistenkirche für Mittel- und Südeuropa umfasst Gemeinden in nicht weniger als 14 Ländern, von der Slowakei bis nach Algerien und von Frankreich bis an die bulgarische Schwarzmeerküste.
Für seinen künftigen Dienst als Bischof nennt Patrick Streiff vier Aspekte, die ihm wichtig sind:
- Kirche als Mission leben
- Methodistische Identität fördern – aus der Mitte des Evangeliums, nicht aus der Abgrenzung
- Personalführung ausüben in Wertschätzung und Ausrichtung auf den gemeinsamen Auftrag
- Innerkirchliche Verbundenheit stärken zugunsten eines wirksamen Dienstes in der Welt
Kirchenhistoriker
Der 49jährige Streiff ist Pfarrer der EMK in Biel und arbeitet in zahlreichen gesamtkirchlichen Gremien mit. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Von 1975-1979 besuchte er das Theologische Seminar der EMK in Reutlingen. 1979-1983 studierte er an der Theologischen Fakultät der Universität in Bern und schloss mit einer Dissertation in Kirchengeschichte ab.
Von 1988 bis 2004 war Streiff teilzeitlich Studienleiter des Centre Methodiste de Formation Theologique in Lausanne und von 1992 bis 2004 Privatdozent für Geschichte des Christentums (Neuzeit) an der Theologischen Fakultät Lausanne.
Bischofsweihe im Berner Münster
In einem feierlichen Gottesdienst im Berner Münster wurde Streiff am Sonntag 17. April zum Bischof der Zentralkonferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) von Mittel- und Südeuropa geweiht. Rund 1000 Methodistinnen und Methodisten und Gäste aus der ganzen Schweiz wohnten der Zeremonie bei.
Streiff empfing die Weihe durch Handauflegung von zwei Bischöfen und einer Bischöfin der EMK: Bischof Peter Weaver, Präsident des weltweiten Bischofsrats, Bischof Heinrich Bolleter und Bischöfin Rosemarie Wenner aus Deutschland, sowie von Pfarrer Thomas Wipf, Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (die EMK Schweiz gehört dem SEK an).
„Die Liebe von Christus in die Welt tragen“
Patrick Streiff zitierte anlässlich des Festgottesdienstes aus 1. Kor. 3: "Einen anderen Grund kann niemand legen als Jesus Christus". In einer Zeit, die wieder religiös werde, müsse kein neues Gottesbild gesucht werden. Vielmehr gelte es, auf den menschgewordenen Gott hinzuweisen. Christus nachfolgen und seine Liebe in die Welt tragen, lautet Streiffs Devise.
In einer Grussadresse wünschte Fritz-René Müller, Bischof der Schweizer Christkatholiken und Vertreter der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz, Streiff Gelassenheit für das Bischofsamt. Er ermunterte ihn, den Dialog mit der Kirchenbasis zu pflegen.
Datum: 19.04.2005
Autor: Peter Schmid